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  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Von Würzburg in die Welt

30.09.2016

Tobias Wunderle macht Musik – vor Fußballfans ebenso wie vor Staatsgästen. Hier erzählt der Alumnus der Uni Würzburg von seiner Arbeit beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr. Ohne diszipliniertes Üben geht es auch dort nicht.

Tobias Wunderle in Aktion, hier bei einem Benefizkonzert im Sendesaal Berlin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg. (Foto: Bundeswehr)
Tobias Wunderle in Aktion, hier bei einem Benefizkonzert im Sendesaal Berlin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg. (Foto: Bundeswehr)

Was arbeiten Absolventen der Universität Würzburg? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, hat Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks, ausgewählte Ehemalige befragt. Diesmal steht Tobias Wunderle im Mittelpunkt, der an der Universität Würzburg den Bachelor in Musikpädagogik gemacht hat und zurzeit an seiner Masterarbeit schreibt.

Wunderle ist stellvertretender Leiter des Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Berlin. Er steht deshalb von Zeit zu Zeit auch in Fußballstadien. Zuletzt war das der Fall beim Länderspiel Deutschland gegen England im März 2016.

Herr Wunderle, sind Sie selbst Fußballfan? Wie ist es, vor einem Spiel im Stadion die Nationalhymne zu spielen? Natürlich bin ich selbst Fußballfan! Ich fiebere bei jedem Spiel mit. Die Hymne in einer solch großartigen Atmosphäre vor 74.000 Zuschauern zu präsentieren, ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Zu welchen Anlässen – außer Fußball – spielen oder dirigieren Sie sonst noch? Neben einzelnen Benefizkonzerten, beispielsweise im Konzerthaus Berlin, liegt der Fokus hauptsächlich auf den zahlreichen Staatsempfängen beim Bundeskanzleramt sowie beim Bundesministerium der Verteidigung.

Wie kann man sich Ihren Berufsalltag vorstellen? Einen richtigen Alltag gibt es eigentlich nicht, da die vielen Staatsgäste zu den unterschiedlichsten Zeiten empfangen werden. Wenn einmal kein Staatsempfang stattfindet, wird der Vormittag zur Probenarbeit und der Nachmittag für administrative Aufgaben genutzt.

Wie sind Sie stellvertretender Leiter des Stabsmusikkorps geworden? Und warum studieren sie immer noch Musikpädagogik? Ich habe zuerst ein Kapellmeisterstudium mit den Schwerpunkten Dirigieren und Klavier und eine Ausbildung zum Musikoffizier in Düsseldorf absolviert. Nach sechs Monaten beim Heeresmusikkorps Neubrandenburg wurde ich dann zum Stabsmusikkorps der Bundeswehr nach Berlin versetzt, um einen Einblick in den Protokollarischen Ehrendienst zu bekommen. Das Studium der Musikpädagogik an der Universität Würzburg habe ich berufsbegleitend aufgenommen. Es ist sehr vielseitig, und besonders für den Bereich der Musikvermittlung kann ich es nur empfehlen.

Warum studieren Sie ausgerechnet in Würzburg, wo ihr Lebensmittelpunkt doch in Berlin liegt? Einerseits war dafür die seltene wissenschaftliche Ausprägung des Studienfachs Musikpädagogik (Science of Music Education) ausschlaggebend und andererseits die hervorragende Betreuung durch die Dozenten.

Warum lieben Sie Ihren Job? Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen! Das Beste daran ist das abwechslungsreiche Spektrum eines Musikoffiziers – von der Dirigententätigkeit über Sport bis hin zur militärischen Ausbildung.

Was würden Sie Studierenden raten, die einen ähnlichen Weg einschlagen möchten? Immer die Freude an der Musik beibehalten, sehr diszipliniert üben, nie das Ziel vor Augen verlieren und sich nicht von den vielen, jedoch notwendigen administrativen Aufgaben abschrecken lassen.

Von Michaela Thiel / Robert Emmerich

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