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Uni-Fußballerinnen gewannen europäisches Turnier

31.07.2024

Bei den European University Games gewann das studentische Frauen-Fußballteam aus Würzburg den Meistertitel, die Männer wurden Vizemeister. Die Unileitung gratulierte nun den Teams.

Die Universitätsleitung gratuliert dem Team samt Betreuerstab. Hinten von links zu sehen sind: Andreas Reuter, Leiter des Hochschulsports, Olaf Hoos, wissenschaftlicher Leiter des Sportzentrums, Gernot Haubenthal, Delegationsleiter, und für die Universitätsleitung Kanzler Uwe Klug und Präsident Paul Pauli.
Die Universitätsleitung gratuliert dem erfolgreichen Frauen-Team samt Betreuerstab. Hinten von links zu sehen sind: Andreas Reuter, Leiter des Hochschulsports, Olaf Hoos, wissenschaftlicher Leiter des Sportzentrums, Gernot Haubenthal, Delegationsleiter, und für die Universitätsleitung Kanzler Uwe Klug und Präsident Paul Pauli. (Bild: Gunnar Bartsch / JMU)

Sie sind so etwas wie europäische Olympische Spiele für Studierende: die European University Games, kurz EUG. Vom 12. bis 24. Juli fand die jüngste Ausgabe in den ungarischen Städten Debrecen und Miskolic statt. Von Schach bis Wasserball duellierten sich Studierende dort in insgesamt 18 Sportarten.

Im Fußball bescherten die Teams der Wettkampfgemeinschaft Würzburg der deutschen Delegation einen Medaillenregen: Die Frauen gewannen den Titel und die Goldmedaillen, die Männer kehren nach einer knappen Finalniederlage als Vizemeister mit Silbermedaillen zurück.

Gratulation der Universitätsleitung

Kurz nach der Rückkehr aus Ungarn gratulierte die Universitätsleitung den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern. Das Frauenteam war dafür samt Begleitern und Betreuern in den Senatssaal der Universität eingeladen. „Es ist toll, dass Sie gewonnen haben. Dafür gratuliere ich Ihnen sehr herzlich“, sagte Unipräsident Paul Pauli.

Nach Paulis Worten unterscheidet sich die Welt des Sports gar nicht so sehr vom Alltag einer Universität: „Jeder ist ein Individuum, aber nur alle zusammen können etwas erreichen“, so der Unipräsident. Dieses Motto gelte es aktuell in die Uni hineinzutragen – mit Blick auf die laufende Exzellenz-Strategie. In diesem Wettkampf um Geld und Prestige habe die JMU die Gruppenphase erfolgreich überstanden. Jetzt, in der KO-Phase, ginge es darum, gemeinsam alle Kräfte zu mobilisieren für das erfolgreiche Weiterkommen.

Olympisches Flair in ungarischer Hitze

Für den Studenten Nicolas Reinhart war es nach der Europameisterschaft 2023 der zweite internationale Auftritt mit der Uni-Mannschaft. In Albanien krönte sich das Team vor einem Jahr zum Europameister und reiste entsprechend ambitioniert nach Ungarn.

Antonia Hemmerich und ihre Mitspielerinnen wussten sich vor dem Turnier hingegen noch nicht wirklich im Vergleich zur internationalen Konkurrenz einzuordnen.

Organisatorisch überzeugten die Wettkämpfe auf ganzer Linie. „Es lief alles noch einen ganzen Ticken runder als in Albanien, was vielleicht auch an dem größeren Rahmen durch die European University Games lag“, lobt Nicolas. Besonders beeindruckend empfanden beide das Flair der Veranstaltung und das Miteinander unter den Athletinnen und Athleten. Die Würzburger Teams unterstützten sich dabei nicht nur gegenseitig, auch die Wettkämpfe im Futsal oder 3x3-Basketball konnten hautnah verfolgt werden.

Ein vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsport (ADH) organisierter Deutschen Abend – ausgerechnet vor dem deutsch-deutschen Halbfinale der Männer gegen das Karlsruher Institut für Technologie –  sorgte endgültig für olympische Stimmung.

Lediglich der ungarische Hochsommer drückte bei weit über 30 Grad und ohne Klimaanlage in der Unterkunft etwas auf die Stimmung.

Taktische Kniffs und mentales Coaching

Diesen erschwerten Bedingungen musste das Frauenteam mit lediglich drei Auswechselspielerinnen beikommen, zusätzlich fehlte die etatmäßige Torhüterin. Feldspielerin Isabell Heinisch sprang ein und hielt beim Neunmeterschießen im Halbfinale und Finale gegen die Vertreterinnen aus Spanien und Frankreich jeweils den Sieg fest.

Das Turnier der Frauen wurde im Modus 7-gegen-7 auf Kleinfeld ausgetragen. „Darauf hatte uns Gernot Haubenthal im Training super eingestellt. Gerade in der frühen Turnierphase waren wir mit Standards extrem erfolgreich“, erzählt Antonia. Für den vielleicht entscheidenden Vorteil sorgte Lena Jakob. Die ehemalige Spielerin war vor Ort für das Team verantwortlich: „Lena hat uns mit mentalem Coaching super geholfen. Wir wussten ja nicht wirklich, wo wir stehen. Wir haben deshalb messbare Ziele definiert, die wir im verlauf des Turniers immer höhergesteckt haben. So sind wir immer auf dem Boden und bei uns geblieben.“ Aus dem anfänglichen Wunsch nach einem Sieg in der Gruppe wurde so am Ende der Titelgewinn.

Der Stolz überwiegt die Enttäuschung

Mit etwas Abstand kann auch Nicolas die Silbermedaille als großen Erfolg einordnen: „Klar, der sportliche Ehrgeiz ist einfach vorhanden und wenn man im Finale steht, möchte man auch gewinnen. Trotzdem haben wir insgesamt ein tolles Turnier gespielt“, freut er sich.

In einer schweren Gruppe setzten sich die Würzburger gegen die Kontrahenten aus Kroatien, der Schweiz und Polen durch. Im Viertelfinale musste nach einem zähen Duell gegen Frankreich das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen, ehe man mit der vielleicht besten Turnierleistung im Halbfinale die nationale Konkurrenz aus Karlsruhe mit 4:1 bezwang.

„Unser Trumpf ist einfach der Zusammenhalt. Wir sind bei der Uni-Mannschaft 18 Freunde, das merkt man auf und neben dem Platz“, so Nicolas. Ein besonderes Lob ging an Mitspieler Jannik Feidel, der das Team in der Rolle des Spielertrainers immer wieder hervorragend auf die unterschiedlichen Gegner einstellte. So auch im Finale, wo man den individuell exzellent besetzten Ukrainern lange die Stirn bot. Als in der Verlängerung dann doch das 0:1 fiel, konnten die Würzburger nach harten Tagen nicht mehr antworten und mussten sich letztlich mit einem starken zweiten Platz zufriedengeben.

Links

Bilder zum Turnier auf der Webseite des ADH.

Weitere Bilder

Von Lutz Ziegler / Gunnar Bartsch

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