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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Forschungsneubau der Mathematik eingeweiht

14.12.2023

Mit zahlreichen prominenten Gästen hat die Universität Würzburg am 13. Dezember 2023 ihren Neubau für die Mathematik eingeweiht. Hauptnutzerin des Gebäudes ist die Humboldt-Professorin Stefanie Petermichl.

Durchschnitten das Band bei der Einweihung: Werner Frank (Professur für Mathematik am Lehrstuhl Mathematik IX), Andrea Behr (Mitglied des Bayerischen Landtags), Paul Pauli, Stefanie Petermichl, Markus Blume, Marc Erich Latoschik, Christian Schuchardt, Grit Libau, Michael Fuchs und Patrick Friedl (Mitglied des Bayerischen Landtags).
Durchschnitten das Band bei der Einweihung: Frank Werner (Geschäftsführender Vorstand des Instituts für Mathematik), Andrea Behr (Mitglied des Bayerischen Landtags), Paul Pauli, Stefanie Petermichl, Markus Blume, Marc Erich Latoschik, Christian Schuchardt, Grit Libau, Michael Fuchs und Patrick Friedl (Mitglied des Bayerischen Landtags). (Bild: Lutz Ziegler / Uni Würzburg)

Es ist noch keine zwei Monate her, dass die Julius-Maximilians-Universität (JMU) ihren Neubau für das Zentrum für Philologie und Digitalität „Kallimachos“ einweihen konnte. Jetzt gab es erneut Anlass zum Feiern: Ebenfalls auf dem Campus Hubland Nord, dem Areal der ehemaligen US-Kaserne „Leighton Barracks“, hat die Universität ein weiteres Gebäude feierlich in Betrieb genommen – den sogenannten „Humboldt-Bau“ der Mathematik. Dafür war unter anderem Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume an den Hubland-Campus gekommen.

Die internationale Sichtbarkeit stärken

In Eigenplanung realisiert durch das Staatliche Bauamt Würzburg, steht der Neubau mit einer Fläche von rund 900 Quadratmetern zwischen zwei ehemaligen Kasernengebäuden, die im Zuge der Konversionsmaßnahme bereits für das Institut für Mathematik umgebaut wurden. Es beherbergt Büros für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, einen Seminarraum sowie offene Bereiche für studentische Arbeitsgruppen. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,85 Millionen Euro. Der Baubeginn erfolgte im Oktober 2020.

Hauptnutzerin des interdisziplinären Forschungszentrums für Mathematik ist Professorin Stefanie Petermichl, Inhaberin des Lehrstuhls für Mathematik II (Harmonische Analysis) der JMU. Petermichl ist im April 2019 von Toulouse nach Würzburg gewechselt – ausgezeichnet mit einer Alexander-von-Humboldt-Professur, die mit 3,5 Millionen Euro ausgestattet ist und als höchstdotierter internationaler Forschungspreis Deutschlands gilt.

Ziel der neuen Einrichtung ist es, Kooperationen innerhalb des Instituts für Mathematik sowie mit anderen Einrichtungen der JMU zu fördern. Darüber hinaus soll sie die internationale Sichtbarkeit des Instituts für Mathematik stärken, indem sie weitere etablierte sowie jüngere Forschende anzieht und durch ein aktives Vortrags- und Sommerschulprogramm Diskussionen mathematischer Resultate und Fragestellungen auf hohem Niveau fördert. Auch eine Nachwuchsforschungsgruppe zu harmonischer Analysis soll entstehen und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besonders fördern.

Nachhaltige Ausrichtung des Neubaus

Das Gebäude ist eine Kombination aus Stahlbeton-Skelettbau und vorgefertigten Elementen in Holztafelbauweise für die Außenwände. Dank dieser Vorgehensweise konnte der Innenausbau bereits kurz nach Errichtung der Holzwände beginnen. Seine nachhaltige Ausrichtung zeigt sich unter anderem in einer oberflächlichen Regenwasserbewirtschaftung, die in Verbindung mit dem Gründach das Einleiten von Regenwasser in den Abwasserkanal überflüssig macht. Eine neu geschaffene Fläche mit Pergola, Sitzbänken und Bepflanzung erhöht die Aufenthaltsqualität im Freien und verdeutlicht den Zusammenschluss der drei Gebäude. Baumpflanzungen, wechselnde Strauch-, Wiesen- und Beetflächen tragen dem Artenschutz Rechnung und setzen den ökologischen Gedanken fort.

Der Neubau bietet somit optimale Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre bei gleichzeitigem Entwicklungspotenzial für das Institut für Mathematik und stellt einen weiteren Baustein in der Entwicklung des Campus Hubland Nord dar.

Stimmen zur Einweihung

In Würzburg hat Exzellenz jetzt ein weiteres Zuhause. Der Forschungsbau bildet das neue Herz der Würzburger Mathematik. Hier kommen absolute Spitzenwissenschaftler und engagierte Nachwuchstalente zusammen – ein einzigartiger Raum für neuste Ideen an unserer ältesten Universität! Die JMU ist unser unterfränkischer Garant für herausragende Wissenschaft, nicht nur in der Mathematik – darauf kann ganz Bayern zählen!“ Markus Blume (Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst)

„Mit dem Neubau knüpfen wir an Humboldts Forderung nach ‚Freiheit der äußeren Bedingungen‘ an. Exzellente Forschung, so könnte man frei nach Humboldt sagen, braucht nicht nur ‚ein Dach über dem Kopf‘, sondern eine herausragende Infrastruktur, Raum für Kreativität und Innovation. Das alles bietet unser Forschungsneubau. Mit dankbarem Blick zum Staatsminister kann ich sagen: Der Humboldt-Bau der Mathematik reiht sich ein in den systematischen Ausbau des Campus Hubland zu einem Ort, an dem an der Zukunft gearbeitet wird.“  Prof. Dr. Paul Pauli (Präsident der Universität Würzburg)

„Laut Euklid gibt es keinen Königsweg zur Mathematik. Da mag er Recht gehabt haben. Allerdings lassen sich sicher besonders zielführende Wege zur Mathematik identifizieren. Und ich bin mir sicher, dass die Würzburger Universität mit dem heute eingeweihten Neubau und dem dort beheimateten Forschungszentrum einen solchen einschlägt. Beeindruckender noch als die äußere Erscheinung ist der internationale Stellenwert der an diesem Ort jetzt schon und vor allem in Zukunft beheimateten Forschung.“ Christian Schuchardt (Oberbürgermeister der Stadt Würzburg)

„In der heutigen Zeit werden Fakten und Evidenzen viel zu häufig durch Meinungen und gefühlte Wahrheiten ersetzt. Die Wissenschaft ist seit jeher das Licht, das den Weg der Entdeckung erhellt. Gerade die Mathematik ist hier als stille aber umso mächtigere Architektin von fundamentaler Bedeutung. Ob hier am Forschungsneubau, am Zentrum für Philologie und Digitalität oder am CAIDAS: In Würzburg wird Spitzenforschung betrieben, die uns den Weg in eine hoffentlich bessere Zukunft ebnen kann. Prof. Dr. Marc Erich Latoschik (Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik)

„Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Forschungsbau die Möglichkeit gewonnen haben, Kollegin Petermichl und Kollegen Domelevo sowie herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und ihren herausragenden internationalen Gästen einen Platz für ihre Forschung zu bieten. Diese bereichern das Institut für Mathematik mit ihrer Arbeit und dem ganzen Programm, das daran hängt, sehr.“  Prof. Dr. Anja Schlömerkemper (Vizepräsidentin & Lehrstuhlinhaberin Mathematik VI)

„Auch im Zeitalter der Digitalisierung muss man die ganzheitliche Planung im Auge behalten. Die sich in der Nachhaltigkeit der Baukonstruktion, der landschaftsgerechten Gestaltung des Außenbereiches sowie der Arbeitsumgebung in den Innenräumen widerspiegelt.“ Dr.-Ing. Michael Fuchs (Behördenleiter des Staatlichen Bauamts Würzburg)

„In der Mathematik und speziell in meinem Fachbereich, der harmonischen Analysis, geht es um absolute Wahrheiten. Das Würzburg Mathematics Center of Collaboration and Interaction (WMCCI) bietet uns ein stimulierendes Arbeitsumfeld. Es ermöglicht es uns und mir, die Gastgeberrolle für absolute Spitzenforscher des Fachs einzunehmen. Wie in diesem Sommer, als wir Alexander Volberg und Sergei Treil aus den USA in Würzburg begrüßen durften.“ Prof. Dr. Stefanie Petermichl (Humboldt-Professur, Lehrstuhlinhaberin für Mathematik II)

Mehr Informationen zur Berufung Stefanie Petermichls. 

Webseite des WMCCI.

Weitere Bilder

Von Gunnar Bartsch / Lutz Ziegler

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