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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Zum Sieg geblitzt

12.12.2017

Im Wettbewerb um das beste Pressefoto Unterfrankens hat die Universität erstmals einen Preis gesponsert. Er ging an Benedikt Borst, Redakteur bei der Saale-Zeitung in Bad Kissingen.

Gewitter mit Blitzen über Bad Kissingen. (Foto: Benedikt Borst)
Gewitternacht in Bad Kissingen: Zeitungsredakteur Benedikt Borst gewann mit diesem Bild den Wettbewerb „Pressefoto Unterfranken“ in der Kategorie Wissenschaft. (Foto: Benedikt Borst)

Unwetter über Bad Kissingen: Aus einem bläulich-violetten Wolkenberg schießt ein imposantes Bündel von Blitzen auf die Stadt hinab. Es ist Anfang Juli 2017, und die Rhön erlebt eine heftige Gewitternacht. Teilweise mit nur wenigen Sekunden Abstand gehen zahlreiche Blitze in der Region nieder.

„Ideale Bedingungen zum Fotografieren“, denkt Benedikt Borst, der sich in dieser Nacht mit Spiegelreflexkamera, Weitwinkelobjektiv und Stativ bereithält. Als er absehen kann, dass das Gewitter Bad Kissingen direkt überqueren wird, sucht sich der Redakteur der Saale-Zeitung eine erhöhte, geschützte Position – auf dem Balkon eines Hochhauses.

Dort baut er sein Equipment auf und wartet, bis das Gewitter schon recht nahe ist. Ihm bleiben 15 Minuten, in denen er eine Aufnahme nach der anderen macht, um das Lichtspektakel und den dramatischen Himmel möglichst eindrucksvoll einzufangen. Irgendwann kommen die Blitze dann aber so nahe, dass er sich ins Haus zurückzieht.

Wissenschaft als neue Kategorie im Wettbewerb

Der Aufwand hat sich gelohnt: Benedikt Borst bekam tolle Fotos, und eines davon wurde nun ausgezeichnet. Im Wettbewerb „Pressefoto Unterfranken“ gewann es in der 2017 neu eingeführten Kategorie „Universität und Wissenschaft“. Das Preisgeld von 500 Euro stellte die Universität Würzburg zur Verfügung.

Borst bekam den Preis bei einer Feier am 7. Dezember 2017 verliehen. Der Bezirk Unterfranken, der den Wettbewerb zusammen mit dem Bayerischen Journalistenverband ausrichtet, vergab Auszeichnungen in insgesamt acht Kategorien. Fast zwanzig Fotografinnen und Fotografen aus Unterfranken hatten sich mit knapp 200 Bildern beworben.

Die Jury hatte Borsts Gewitterfoto in den Bereich Wissenschaft einsortiert, weil es einen Aspekt des Klimawandels zeigt. Fachleute wie der Würzburger Geographieprofessor und Klimaforscher Heiko Paeth sehen in der Häufung schwerer Gewitter und anderer extremer Wetterereignisse einen Ausdruck der globalen Klimaveränderung.

Wofür eine Zeitung Gewitterfotos braucht

Warum treibt man als Fotograf einen solchen Aufwand wie Benedikt Borst? „Grundsätzlich liegt ein gewisser Reiz darin, den perfekten Augenblick festzuhalten“, sagt der Preisträger.

Aber auch als Journalist sei das Foto für ihn wichtig: „Noch während das Unwetter über die Region zieht, bediene ich damit live die sozialen Medien. So kann ich mit einem zeitlich relativ geringen Aufwand eine große Reichweite erzielen.“

Für die gedruckte Zeitung sei das Bild zunächst wichtig, um das Ereignis in der folgenden Berichterstattung – zum Beispiel zusammen mit der Schadensbilanz der Feuerwehren und der Polizei –zu bebildern.

Schließlich sei da noch der Blick aufs große Ganze: „Wie ordnet man so einen Sturm angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Wetterextreme richtig ein? Zumindest ich als Laie habe das Gefühl, dass die Hitzegewitter zuletzt heftiger ausgeprägt waren als in der Vergangenheit“, so Borst. Vielen Lesern scheine es ebenso zu gehen: Mit dem Bild und der Berichterstattung habe die Saale-Zeitung wohl einen richtigen Nerv getroffen und viel Resonanz bekommen.

Bericht des Bezirks Unterfranken zur Preisverleihung

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