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Zehn Jahre Nachwuchsförderzentrum für Juniorinnen in Würzburg

02.04.2024

Die Talentförderung für Nachwuchsfußballerinnen an der Universität Würzburg feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet am 8. April ein großes öffentliches Jubiläumstraining statt.

Mehr als 300 Mädchen wurden in den vergangenen zehn Jahren am Nachwuchsförderzentrum in ihrer Talententwicklung unterstützt.
Mehr als 300 Mädchen wurden in den vergangenen zehn Jahren am Nachwuchsförderzentrum in ihrer Talententwicklung unterstützt. (Bild: Heinz Reinders / Universität Würzburg)

Als im April 2014 das erste Training des Nachwuchsförderzentrums (NFZ) stattfand, konnten die beiden Initiatoren, die Professoren Olaf Hoos vom Sportzentrum und Heinz Reinders vom Lehrstuhl für Bildungsforschung an der Uni Würzburg nicht ahnen, dass sie dem Boom im weiblichen Fußball bereits viele Jahre voraus waren. „Es gab damals keine Möglichkeit für Mädchen, an einem eigenen Stützpunkt zu trainieren“, erinnert sich Hoos an die Ursprünge des NFZ. „Wir wussten ja nicht mal, welche besondere Förderung Mädchen in dem Alter brauchen, es gab einfach kaum Erfahrungswerte, geschweige denn wissenschaftliche Befunde.“

Zehn Jahre Forschung für die Nachwuchsförderung

Zehn Jahre später fällt diese Bilanz deutlich anders aus. In mehr als zwanzig Publikationen haben Reinders und Hoos mit ihrem Team die Befunde von über 1.000 bundesweit untersuchten Spielerinnen veröffentlicht. Mehr als 300 Mädchen wurden in den zehn Jahren beim Stützpunkt-Training in ihrer Talententwicklung gefördert, der Nachwuchs namhafter Bundesliga-Vereine wurde mit der eigens vom NFZ entwickelten Leistungsdiagnostik getestet. „Wir haben in dieser Zeit sehr viel über die optimale Talentförderung von Mädchen gelernt“, so Reinders durchaus mit Stolz über die Errungenschaften des NFZ.

Schon seit 2014 das Konzept von morgen

Denn was ab der kommenden Saison vom Deutschen Fußball-Bund umgesetzt wird, damit hat das Würzburger Team schon seit 2014 Erfahrung. Der DFB plant bundesweit die Einrichtung von Förderzentren speziell für den weiblichen Fußball, und da sehen sich Hoos und Reinders mit dem NFZ gut aufgestellt. Trainingsmethoden nach dem Prinzip der Handlungsschnelligkeit, Spielbetrieb gegen Jungen, ganzheitlich-pädagogische Förderung, das alles seien Forderungen des DFB, die in Würzburg bereits zehnjähriges Jubiläum feierten, so Reinders.

Öffentliches Jubiläumstraining im Soccergirl-Sportpark

Anlässlich dieses Jubiläums veranstaltet das Nachwuchsförderzentrum ein großes Show-Training mit allen Teams von der U7- bis zu den U17-Juniorinnen am Montag, 8. April 2024, von 17.00 bis 19.00 Uhr im Sportpark Heuchelhof, Heuchelhofstraße 14, 97084 Würzburg (ausreichende Parkmöglichkeiten sind vorhanden). Denn am 8. April 2024 fast auf den Tag genau jährt sich das Auftakttraining des NFZ zum zehnten Mal. Dann werden die Trainerinnen und Trainer des NFZ besondere Übungs- und Spielformen vorstellen und Einblicke in die eigene Talentdiagnostik geben. Zu diesem großen Show-Training sind auch Spielerinnen anderer Vereine eingeladen.

„Als universitäre Forschungseinrichtung steht für uns die Erforschung optimaler Talentförderung im Mittelpunkt und gleichzeitig setzen wir unsere Forschung direkt in die Praxis um“, beschreibt Professor Reinders das Konzept. Und hier geht das NFZ-Team bereits den nächsten Schritt. Gemeinsam mit einem Würzburger IT-Unternehmen wird aktuell eine App entwickelt, mit der Trainerinnen und Trainer die Fähigkeiten ihrer Spielerinnen einschätzen und so die Trainingsinhalte individuell auf den Förderbedarf der Mädchen anpassen können. Rechtzeitig zur neuen Saison im Sommer 2024 haben dann alle Trainerinnen und Trainer das über zehn Jahre hinweg erworbene Know-how des NFZ im wahrsten Sinne des Wortes in der Tasche.

Professor Matthias Bode begrüßt dieses Engagement: „Das Nachwuchsförderzentrum ist ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche Verknüpfung von akademischer Forschung und praktischer Anwendung im Sport. Es zeigt, wie unsere Universität innovative Lösungen entwickelt, um junge Talente optimal zu unterstützen“, so der Vizepräsident der JMU, der vorrangig für die Bereiche Innovation und Wissenstransfer verantwortlich ist.

Präventionspreis für Verletzungsprävention

Herausragende Arbeit leistet das Nachwuchsförderzentrum auch auf dem Gebiet der Verletzungsprävention. Gemeinsam mit dem FC Würzburger Kickers Mädchen- & Frauenfußball e. V. hat es jetzt den „Präventionspreis Sport 2024“ der Gesetzlichen Unfallversicherung VBG erhalten.

Im Rahmen ihres Programms „Verletzungsprävention im Juniorinnen-Fußball“ haben die Verantwortlichen „trotz geringer Ressourcen ein hochwertiges datenbasiertes Präventionsprogramm entwickelt, um die Verletzungen im Leistungsfußball der Juniorinnen zu mindern und eine gezielte Belastungssteuerung zu etablieren“, wie es in der Laudatio heißt.

Hierbei wurden erstmals wichtige Parameter für eine Gruppe von Sportlerinnen erarbeitet, die bisher nicht im Fokus der Forschung standen, aber zunehmend an Bedeutung gewinnen, so die VBG weiter. Die Erkenntnisse der durchgeführten Studie und die Umsetzung im Verein seien „ein wertvoller Impuls für die Präventionsarbeit im Nachwuchs-Frauenfußball“. Die VBG fördert das Projekt im Rahmen des Programms „VBG_NEXT – Gemeinsam Prävention entwickeln“.  

Kontakt

Prof. Dr. Heinz Reinders, heinz.reinders@uni-wuerzburg.de

Von NFZ

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