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  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Vogel Stiftung: 50.000 Euro für die Forschung

17.11.2020

Chemotherapie bei Brustkrebs und 3D-Druck für medizinische Anwendungen: An diese Forschungsprojekte an der Universität Würzburg haben Unibund und Vogel Stiftung Förderpreise vergeben. Sie sind mit jeweils 25.000 Euro dotiert.

Die Preisträger 2020 (v. l.): Carolin Curtaz, Malgorzata Burek, Paul Dalton und Andreas Nüchter. Rechts: Gunther Schunk von der Vogel Stiftung. Foto: J. Untch/VCG
Die Preisträger 2020 (v. l.): Carolin Curtaz, Malgorzata Burek, Paul Dalton und Andreas Nüchter. Rechts: Gunther Schunk von der Vogel Stiftung. (Bild: J. Untch / VCG)

Der Forschungsförderpreis des Unibundes der Universität Würzburg, verliehen durch die „Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp“, geht dieses Jahr an das Forschungsprojekt: „Chemotherapie bei Brustkrebs: Einfluss auf die Blut-Hirn-Schranke“. Die zwei Forscherinnen der Universität Würzburg Dr. Carolin Curtaz (Frauenklinik und Poliklinik) und die Privatdozentin Dr. Malgorzata Burek (Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie) arbeiten interdisziplinär an diesem außergewöhnlichen Thema.

Neue Medikamente gegen Brustkrebs

Zum Hintergrund: Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Brustkrebspatientinnen, die Hirnmetastasen entwickeln, weisen eine hohe Mortalitätsrate auf. Für das Fortschreiten der Erkrankung ist die Überwindung der Blut-Hirn-Schranke (BHS) durch Tumorzellen ein ausschlaggebendes Ereignis. Die BHS ist eine natürliche Barriere zum Schutz des Gehirns vor schädlichen Substanzen. Neue Medikamente zur Behandlung von Brustkrebs verbessern zunehmend die Überlebensrate der betroffenen Patientinnen. Die beide Forscherinnen wollen mit ihrem Projekt neue Erkenntnisse gewinnen.

„Der mutige Ansatz des Projekts in einem Gebiet, das nur sehr wenig erforscht wird, sowie die Bedeutsamkeit weiterer Erkenntnisse für eine erfolgreichere Behandlung dieser Krebsart haben uns sofort überzeugt“, berichtet Dr. Gunther Schunk, Vorstandsvorsitzender der Vogel Stiftung.

Sonderpreis zum Röntgenjubiläum

Anlässlich des Röntgenjubiläums der Universität Würzburg geht der Sonderforschungsförderpreis des Unibundes der Universität Würzburg, verliehen durch die „Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp“, an das Forschungsprojekt „3D-Druck mit sechs Freiheitsgraden für medizinische und technische Anwendungen“. Die zwei Forscher der Universität Würzburg, Professor Paul Dalton (Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe der Medizin und der Zahnheilkunde) und Professor Andreas Nüchter (Lehrstuhl Informatik VII – Robotik und Telematik) arbeiten interdisziplinär an diesem Projekt, das medizinische mit technischen Kompetenzen verknüpft.

Dieser Sonderpreis ist ebenfalls mit 25.000 Euro dotiert und wurde anlässlich des besonderen Forschungsprojekts speziell im Röntgenjahr vergeben. Denn: 2020 begeht die Universität Würzburg das 125-jährige Jubiläum der Entdeckung der Röntgenstrahlen. Anlässlich dieser fundamentalen Wissenschaftsleistung, die unzählbare Forschungen nach sich zog, beschloss der Stiftungsrat der Vogel Stiftung, einen Sonderpreis auszuloben.

Körperliche Ersatzteile aus dem Drucker

Zum Hintergrund dieses Forschungsprojekts: Filament-3D-Druck ist mittlerweile eine etablierte Technologie. Doch in diesem Projekt führen die beiden Forscher mit ihren Teams eine Weiterentwicklung hiervon speziell für den Gewebedruck zusammen mit einem Roboterarm, um auch runde und anders uneben Flächen zu bedrucken. Das langfristige Ziel ist die Fähigkeit, körperliche „Ersatzteile“ für den Menschen zu drucken, auch in Richtung Organe. Mit der anvisierten 5D-Technik ist es vorstellbar, auf halbkugel- oder zylinderförmigen Oberflächen Gerüste zu drucken, an die menschlichen Zellen anwachsen können, um Gewebe nachzustellen oder zu regenerieren.

„Die beiden Teams verbinden ihre Kompetenzen für eine neue Technik, die konkret dem Menschen helfen und viele Folgeanwendungen nach sich ziehen wird, ganz so wie damals, als die Entdeckung der Röntgenstrahlen wie eine Initialzündung gewirkt hat“ begründet Schunk die Entscheidung für den Sonderpreis im Röntgenjubiläumsjahr.

„Die Vogel Stiftung ist sich sicher mit beiden Projekten sehr konkrete Erkenntnisse für ganz konkrete Anwendungen am Menschen zu fördern. Die beiden wichtigen und zukunftsweisenden Projekte sind viel versprechend. Wir danken den beiden Forscherteams für ihre exzellente Projektarbeit und drücken die Daumen für schnelle und gute Ergebnisse im Dienste der Menschen“, gratuliert Schunk den Preisträgern.

Die Vogel Stiftung

Die Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp wurde 2000 von dem Würzburger Verleger Dr. Kurt Eckernkamp und seiner Frau Nina Eckernkamp-Vogel gegründet. Die Stiftung fokussiert in ihrer Förderung auf vier Felder: Bildung, Wissenschaft, Medizin/Gesundheitswesen und Kultur. Die Stiftung hat ihren Sitz in Würzburg und feiert 2020 ihr 20-jähriges Jubiläum. Der Forschungsförderpreis ist einer der am höchsten dotierten privaten Forschungspreise im deutschsprachigen Raum.

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