Theodor Berchem wurde 90

Von 1975 bis 2003 hat Theodor Berchem, zunächst unter der Bezeichnung Rektor, dann als Präsident, die Geschicke der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) geleitet.

Am Donnerstag, 22. Mai 2025, feierte er im heimischen Würzburg seinen 90. Geburtstag. Der aktuelle Universitätspräsident Paul Pauli sowie Kanzler Uwe Klug ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen und gratulierten ihm persönlich. Ein Geschenk durfte dabei natürlich nicht fehlen: Im Philosophiegebäude am Hubland – also dort, wo Theodor Berchem selbst als Lehrstuhlinhaber für Romanische Philologie tätig war – wird ein Hörsaal nach ihm benannt.

Große Verdienste für die Universität

Paul Pauli freute sich sehr über die Möglichkeit, seinem Vorgänger persönlich zu gratulieren: „Theodor Berchem hat große Verdienste für die Universität Würzburg geleistet und sie auf einen Erfolgsweg gebracht, den wir auch heute noch weiterverfolgen. Meine herzlichste Gratulation und besten Wünsche an ihn!“

Über Theodor Berchem

1935 bei Bonn geboren, studierte Theodor Berchem in Köln, Genf und Paris Romanistik, Anglistik und Slawistik. Nach der Promotion in Paris und der Habilitation an der Universität Erlangen-Nürnberg folgte er 1967 dem Ruf auf den Lehrstuhl für Romanische Philologie an der JMU.

Im Oktober 1975 folgte die Wahl zum Rektor der JMU, der Titel ändert sich 1976 zu „Präsident“. Theodor Berchem wurde vier Mal wiedergewählt. er leitete die Universität bis zu seiner Emeritierung 2003 – die längste Amtszeit eines Universitätsoberhaupts in ganz Deutschland.

Während seiner Amtszeit prägte Berchem die JMU maßgeblich. Unter seiner Führung wurden große Bauprojekte realisiert, vor allem der Campus Hubland Süd mit Universitätsbibliothek, Mensa sowie zahlreichen Lehr- und Forschungsbauten. Unter Berchems Regie entwickelte sich die JMU zu einer der forschungsstärksten und angesehensten Universitäten des Landes.

DAAD-Präsident und Alumni-Vereinsvorsitzender

Neben seiner Tätigkeit an der JMU engagierte Theodor Berchem sich in zahlreichen weiteren Ämtern. So war er von 1988 bis 2007 Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Dieser verleiht seit 2011 den nach ihm benannten Theodor-Berchem-Preis für internationales und interkulturelles Engagement.

An der JMU war Berchem von 2012 bis 2023 Vorsitzender des zentralen Alumni-Vereins.

Zu einer Fülle an Ehrungen und Auszeichnungen gehören unter anderem 14 Ehrendoktorwürden und zwei Ehrenprofessuren an internationalen Universitäten von Belgien bis Japan sowie das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und der Bayerische Verdienstorden.

Die JMU ernannte ihn 2004 zum Ehrensenator – das ist die höchste Auszeichnung, die von der Universität vergeben wird.