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Tanzender Schäfer für Ulrich Konrad

29.06.2021

Für seine Verdienste um die Musik- und Mozartforschung wurde Professor Ulrich Konrad ausgezeichnet: Die Stadt Würzburg ehrte ihn mit der Statuette „Tanzender Schäfer“.

Verleihung der Statuette "Tanzender Schäfer" an JMU-Professor Ulrich Konrad im Würzburger Rathaus. Von links: Bürgermeisterin Judith Jörg, Ulrich Konrad mit seiner Frau Christiane, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Bürgermeister Martin Heilig.
Verleihung der Statuette "Tanzender Schäfer" an JMU-Professor Ulrich Konrad im Würzburger Rathaus. Von links: Bürgermeisterin Judith Jörg, Ulrich Konrad mit seiner Frau Christiane, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Bürgermeister Martin Heilig. (Bild: Christian Weiß / Stadt Würzburg)

„Sie sind als nimmermüder Kunst- und Musik-Erklärer und als Verfasser höchst lesenswerter und lehrreicher Essays in Ausstellungskatalogen, Programmheften und Büchern auch für ein großes Publikum jenseits der Wissenschaft ein Quell immer neuer Anregungen.“

Das sagte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt in seiner Laudatio auf Professor Ulrich Konrad, den Leiter des Lehrstuhls für Musikwissenschaft I der Universität Würzburg. Schuchardt zeichnete Konrad am 17. Juni 2021 für sein Engagement rund um die Musikforschung und besonders für seine Arbeiten über Wolfgang Amadé Mozart mit dem „Tanzenden Schäfer“ aus.

Mozarts Aufenthalt in Würzburg im Blick

Schuchardt nannte ein Beispiel für das Wirken des Professors: Von Mozart ist das Zitat überliefert, dass Würzburg „eine schöne, prächtige Stadt“ sei. Diese Aussage fiel, als der berühmte Komponist auf Durchreise in der Stadt am Main einen Kaffee trank.

Mozart schildert diese sechstägige Reise – sie führte anlässlich der Kaiserkrönung Leopolds II. nach Frankfurt – in einem Brief vom 28. September 1790 an seine Frau Constanze. Ausgehend von diesem Dokument hat Konrad die Reise rekonstruiert.

In einer 24-seitigen Edition mit Faksimile des Briefs erfahren die Leserinnen und Leser nicht nur die Reiseroute, sondern auch zahlreiche Details – beispielsweise, dass Mozart über Rottendorf nach Würzburg kam. Oder dass seine Kutsche und Pferde in der Semmelstraße untergebracht waren.

Erfrischung in einem Kaffeehaus

„Sie nehmen uns in dieser Edition mit auf eine geradezu minutiös recherchierte Fahrt von Mozarts Kutsche durch die Straßen und Gassen und zu seiner kurzen Reiseunterbrechung zwecks Erfrischung in einem Würzburger Kaffeehaus“, so Schuchardt.

Konrad spanne damit nicht nur den Bogen von der Musik und dem Komponisten zu seiner Zeit und Lebenswirklichkeit, sondern auch den von der „großen“ Geschichte zum Leben und den historischen Details in Würzburg.

„Dies alles vermitteln Sie in einem Rahmen und einer Sprache, die vom wissenschaftlichen Experten bis zum neugierigen Laien ein breites Publikum mitnimmt auf eben jenem Weg: forschen – verstehen – vermitteln“, wie der Oberbürgermeister sagte.

Zentrum für Philologie und Digitalität

Ein weiteres Verdienst des Uni-Professors: Sein Engagement habe einen gewichtigen Anteil an der Realisierung des „Zentrums für Philologie und Digitalität“ und der damit verbundenen zukunftsgerichteten Entwicklung der Musikforschung in Würzburg. In dem neuen Zentrum auf dem Campus Nord entwickeln Fachleute aus Philosophie, alt- und neusprachlichen Philologien, Musikforschung und Informatik gemeinsam computergestützte Zugänge zu historischen Quellen.

Kompetente Stimme beim Mozartfest

Beim Würzburger Mozartfest, einem der größten musikalischen Ereignisse in der Stadt, sei Ulrich Konrad gleichzeitig kompetente und gestaltende Stimme in zahlreichen Gremien, beispielsweise als Vorsitzender des Kuratoriums.

Für dieses Engagement dankte ihm auch die Intendantin des Mozartfestes, Evelyn Meining. Sie überreichte Konrad Buch- und CD-Geschenke. Dabei erwähnte sie, dass Mozarts Besuch in der „prächtigen Stadt“ 1921 den Anstoß für das Würzburger Mozartfest gegeben habe, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert.

Über den Tanzenden Schäfer

Der „Tanzende Schäfer“ ist eine wertvolle Porzellanstatuette. Gefertigt wurde sie nach der Vorlage einer Rokoko-Skulptur von Ferdinand Tietz aus dem Hofgarten in Veitshöchheim. Seit 1980 wird die Statuette verdienten Bürgerinnen und Bürgern, aber auch berühmten Gästen der Stadt als Auszeichnung verliehen.

Von Pressemitteilung der Stadt Würzburg

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