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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Starthilfe beim Berufseinstieg

23.05.2017

Seit zehn Jahren unterstützt das Career Centre der Uni Würzburg Studierende und Absolventen beim Start in den Beruf. Zum Jubiläum gibt es neue Angebote und im Juni eine Career Week mit spannenden Veranstaltungen.

Das Team des Career Centre (von links): Krischan Brandl, Dr. Daniela Seybold, Dr. Annette Retsch, Dieter Schilling und Steffen Eichhorn. (Foto: Daniela Hütter)
Das Team des Career Centre (von links): Krischan Brandl, Dr. Daniela Seybold, Dr. Annette Retsch, Dieter Schilling und Steffen Eichhorn. (Foto: Daniela Hütter)

Auch wenn derzeit in vielen Branchen Fachkräftemangel herrscht: Nicht alle Studierende sind zuversichtlich, dass sie gleich nach dem Studium einen Job bekommen: „Was kann ich mit meinem Bachelor überhaupt anfangen?“ Diese Frage bekommt das Team des Career Centres immer wieder zu hören.

Seit zehn Jahren hilft die Uni-Einrichtung Studierenden beim Berufseinstieg. Annette Retsch, promovierte Sprachwissenschaftlerin, hat 2007 auf Wunsch der damaligen Hochschulleitung damit begonnen, dieses Serviceangebot aufzubauen. Dabei kamen ihr Erfahrungen aus ihrer Zeit als Studienberaterin an der Uni zugute: Sie hatte bereits mehrere Vortragsreihen über Berufsfelder für Geisteswissenschaftler sowie die Universitätsmesse JUMAX organisiert.

Aufgrund des großen und steigenden Bedarfs an Beratungs-, Info- und Workshop-Angeboten konnte das Career Centre bereits nach einem halben Jahr personell aufgestockt werden. Derzeit beraten die fünf Teammitglieder jedes Jahr rund 800 Studierende in Einzelgesprächen und bieten bis zu 1.500 Plätze in Workshops an. Parallel dazu haben sich die Kooperationen mit regionalen und überregionalen Firmen intensiviert. Der Germanist und Computerphilologe Krischan Brandl baute beispielsweise die Firmenkontakte und Rekrutierungsveranstaltungen aus. Er organisiert auch die jährlich stattfindende Jobmesse.

Neues Portal: CareerLink

Ganz neu ist das Portal CareerLink, über das Unternehmen akademische Nachwuchskräfte für Praktika oder Festanstellungen suchen können.

Fast 2.000 Studierende haben bei CareerLink schon ein Profil erstellt und ihren Lebenslauf hochgeladen. In diesem Pool können Firmen über eine Stichwortsuche gezielt nach passenden Personen Ausschau halten. „Zum Beispiel nach Studenten, die sich ehrenamtlich im sozialen Bereich engagiert haben“, erläutert Brandl.

Studierende wiederum, die bei CareerLink ein spannendes Jobangebot finden, können die betreffende Firma direkt über das Portal oder über die verlinkte Unternehmenswebseite kontaktieren. Ihr Lebenslauf wird auf Wunsch automatisch mitverschickt. Falls die Firma das verlangt, kann über das Portal auch ein Motivationsschreiben versendet werden. Außerdem werden die angemeldeten Studierenden über Firmenevents informiert, sofern sie das möchten.

Portal CareerLink: go.uniwue.de/careerlink

Durch den engen Kontakt mit regionalen Unternehmen weiß das Team des Career Centres, worauf Firmen im Bewerbungsprozess Wert legen. Um den Kontakt zu Unternehmen weiter zu intensivieren, wurde nun auch ein Personalentscheider-Stammtisch eingerichtet.

Stark gefragt: Check der Bewerbungsmappe

Seit März 2017 ist es möglich, über CareerLink auch Termine für den Bewerbungsmappencheck des Career Centres zu buchen. „Bisher ging das nur per Mail oder telefonisch“, so Brandl.

Obwohl es im Internet inzwischen viele Infos gibt, wie eine gute Bewerbung auszusehen hat, sei der Bewerbungsmappencheck weiterhin stark nachgefragt. Was das Beratungsteam zu sehen bekommt, ist höchst unterschiedlich: Manche Bewerbungen sind top, bei anderen muss kräftig nachgebessert werden.

Zu den „Todsünden“ gehört es laut Brandl, eine einzige Standardbewerbung unterschiedslos an alle in Frage kommenden Firmen zu schicken. Aus einer Bewerbung solle deutlich hervorgehen, warum jemand in einem bestimmten Unternehmen arbeiten will und warum sich der Betrieb für den Bewerber entscheiden sollte.

Kellnern & Co.: Worauf Personaler Wert legen

Wie schnell und zielstrebig das Studium durchgezogen wurde, sei für Personaler weniger wichtig als der Nachweis von Praktika, Nebenjobs, Auslandsaufenthalten und Erfahrungen durch Ehrenämter. „Ich hab doch nur gekellnert …“, heiße es oft im Beratungsgespräch.

„Nun ist Kellnern aber nicht gleich Kellnern“, sagt Brandl. Vielleicht war man ja für ganze Schichten verantwortlich und hat sich auf diese Weise schon mal Führungskompetenzen im Kleinen angeeignet. Auch aus Ehrenämtern lasse sich meist sehr viel mehr herausholen als auf Anhieb sichtbar ist. Hat man sich zum Beispiel mit 17 Jahren in der katholischen Jugendarbeit zugetraut, ein Zeltlager von A bis Z eigenverantwortlich zu organisieren? Dann hat man Mut, Kreativität und Organisationstalent bewiesen.

Wichtig: Eigene Kompetenzen benennen

Was fast allen Studierenden schwer fällt: die Kompetenzen zu benennen, die sie im Studium, beim Jobben oder bei freiwilligen Engagements erworben haben, erklärt Annette Retsch. Hierzu bietet das Career Centre in seinen Workshops und Beratungsgesprächen individuelle Potenzialanalysen an.

Um dieses Angebot weiter auszubauen, wurden 2016 der Germanist Dieter Schilling und die promovierte Theologin Daniela Seybold eingestellt. Beide sind ausgebildete Coachs und unterstützen die Studierenden bei der Entwicklung ihrer beruflichen Perspektiven.

Ebenfalls intensiven Kontakt zu den Studierenden pflegt der Sprach- und Wirtschaftswissenschaftler Steffen Eichhorn. Er organisiert die jährlich rund 100 Workshops und die Betreuung der Studierenden im Begleitstudium „Karriere+“. Dabei können sich Lehramtsstudierende studienbegleitend betriebswirtschaftliche Kenntnisse aneignen und durch ein Zertifikat nachweisen.

Career Week zum 10. Geburtstag

Für den Juni 2017 ist zum zehnjährigen Bestehen des Career Centre eine besondere Veranstaltungsreihe geplant. Die Career Week wird Studierenden und Arbeitgebenden verschiedene Möglichkeiten zum Austausch bieten.

Zu den Höhepunkten gehört eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie arbeitsfähig sind Absolventen wirklich? Employability im Studium fördern.“ Studierende, Lehrende und Arbeitgebende werden diese Frage am Mittwoch, 28. Juni 2017, ab 18:30 Uhr im Toscanasaal der Residenz diskutieren. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.

Spannung versprechen auch ein Kamingespräch mit Arbeitgebenden am 26. Juni, der „Gründer*innen-Biergarten“ am 29. Juni und ein Alumni-Speeddating am 27. Juni. Studierende können bei diesem Dating Ehemalige der Universität kennenlernen und sich anschließend für ein Job-Shadowing bewerben, um den Alumni dann einen Tag lang über die Schulter zu schauen.

Alle Infos zur Career Week finden sich unter: go.uniwue.de/careerweek

Weblink

Career Centre der Universität Würzburg

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