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Reinhard-Kiesler-Preis verliehen

29.01.2019

Eine rechtsnationale Politikerin in den sozialen Medien und Lissabonner Stadtbilder in den Chroniken eines portugiesischen Schriftstellers: Für Arbeiten über diese Themen gab es jetzt Preise.

Ehrung im Toscanasaal mit den beiden Preisträgern Johanna Mencke und Tobias Berneiser (2. und 3. von links) und den Herausgeber der Zeitschrift promptus (von links): Christoph Hornung, Robert Hesselbach und Julien Bobineau.
Ehrung im Toscanasaal mit den beiden Preisträgern Johanna Mencke und Tobias Berneiser (2. und 3. von links) und den Herausgeber der Zeitschrift promptus (von links): Christoph Hornung, Robert Hesselbach und Julien Bobineau. (Bild: Katrin Weigand / Universität Würzburg)

Zum zweiten Mal fand am Freitag, 18. Januar 2019, die Verleihung des Reinhard-Kiesler-Preises im Toscanasaal der Würzburger Residenz statt. Geehrt wurden herausragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern aus dem Fachbereich der Romanistik. Die Auszeichnung zu Ehren des im Jahre 2015 verstorbenen Würzburger Professors für Romanische Philologie, Reinhard Kiesler, wird vom Institut für Romanistik der Universität Würzburg in Kooperation mit dem Verein promptus e.V. alle zwei Jahre vergeben.

Wie inszeniert sich die rechtsnationale Politikerin Marion Maréchal-Le Pen von der französischen Partei Front National in den sozialen Medien? Auf welche Weise werden Lissabonner Stadtbilder und das Meer in den Chroniken des portugiesischen Schriftstellers José Cardoso Pires (1925-1998) verbunden? Mit ihren Antworten auf diese Fragen konnten die Sprachwissenschaftlerin Johanna Mencke (Universität Göttingen) und der Literaturwissenschaftler Dr. Tobias Berneiser (Universität Marburg) einen wichtigen Beitrag für die romanistische Forschung leisten; sie wurden hierfür mit dem Reinhard-Kiesler-Preis 2019 ausgezeichnet. Im Rahmen der öffentlichen Preisverleihung präsentierten die prämierten Nachwuchswissenschaftler ihre Forschungsergebnisse nach der Urkundenübergabe in zwei Festvorträgen.

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

„Mit der Auszeichnung möchten wir junge Romanistinnen und Romanisten gezielt fördern. Die Promotionsphase und auch die Zeit danach werden in der Wissenschaft oftmals durch befristete Arbeitsverträge, ständige Ortswechsel und Existenzängste geprägt“, sagte Dr. Julien Bobineau, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Neuphilologischen Institut und erster Vorsitzender des Vereins promptus e.V. „Der Reinhard-Kiesler-Preis soll junge Akademikerinnen und Akademiker ermutigen, ihren Leidenschaften in der Forschung trotz dieser Widrigkeiten nachzugehen“, so Bobineau weiter.

Der Preis, der in Erinnerung an den Würzburger Romanisten Reinhard Kiesler vergeben wird, zeichnet die jeweils besten Fachartikel von Nachwuchswissenschaftlern der Romanistik aus, die in der Fachzeitschrift promptus – Würzburger Beiträge zur Romanistik publiziert werden. Die Auszeichnung ist mit jeweils 300 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.

Preis zu Ehren von Reinhard Kiesler

Mit dem Preis wird der Würzburger Professor für Romanische Philologie geehrt, der im September 2015 nach kurzer Krankheit verstarb. Kiesler wurde 1960 in Würzburg geboren, studierte an der Universität Würzburg und promovierte im Jahre 1989 bei Theodor Berchem, dem ehemaligen Präsidenten der Universität Würzburg, mit einer Arbeit über sprachliche Mittel der Hervorhebung in der modernen portugiesischen Umgangssprache. Nach seiner Habilitation zur Syntax der Umgangssprache in den romanischen Sprachen im Jahre 2000 vertrat Kiesler unter anderem Lehrstühle in Münster, Gießen und Jena. Ab 2005 war er Mitarbeiter der Lichtenberg-Professur für Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte der griechisch-arabisch-lateinischen Tradition an der Universität Würzburg, eher er von 2012 bis 2015 den Lehrstuhl für Romanische Philologie in Würzburg vertrat.

Hintergrund I: promptus

Die Zeitschrift promptus – Würzburger Beiträge zur Romanistik erscheint einmal jährlich und wird durch den gemeinnützigen Verein promptus e.V. getragen. Sie richtet sich an alle Nachwuchswissenschaftler im Bereich der romanistischen Sprach- und Literaturwissenschaft sowie der Fachdidaktik und bietet diesen die Möglichkeit, in einem frühen Stadium ihrer akademischen Laufbahn qualitativ hochwertige Arbeiten zu publizieren. Zudem versteht sich die Zeitschrift als Impulsgeber für junge, thematisch offene romanistische Forschung. Die Zeitschrift ist im Buchhandel erhältlich.

Hintergrund II: Romanistik in Würzburg

Romanistik ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit den romanischen Sprachen und Kulturen. Das Studium der Romanistik hat in Würzburg eine lange Tradition und bietet eine umfassende Ausbildung für die drei romanischen Fächer Französisch, Spanisch und Italienisch in den Studiengängen Lehramt, Bachelor und Master. Im Laufe des Studiums werden nicht nur umfassende Kenntnisse in den Fachbereichen der Romanistik erlernt, sondern auch allgemeine Qualifikationen, die eine Grundvoraussetzung in sehr vielen Berufsfeldern sind.

Das Romanistische Institut bietet keine Massenstudiengänge an, ist aber dennoch groß genug, um ein breites Angebot an Lehrveranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Der Einstieg in das zulassungsfreie Romanistikstudium ist in Würzburg sowohl zum Winter- als auch zum Sommersemester möglich.

Kontakt

Dr. Julien Bobineau , Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft,
T: (0931) 31-83826, julien.bobineau@uni-wuerzburg.de

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