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Preis für Innovation des Zahnunfallzentrums

12.07.2016

Nach einem Zahnunfall kann der betroffene Zahn mit einer "Verkalkung" des Nervs reagieren. Dann ist die Behandlung selbst in Spezialistenhand und mit Operationsmikroskop schwer. Ein neues Verfahren, entwickelt am Zahnunfallzentrum der Uniklinik Würzburg, kann die Behandlung wesentlich erleichtern.

Einsatz von Guided Endodontics: virtuell geplante Bohrschablone nach Übereinanderlagerung der Datensätze der dreidimensionalen Röntgenschichtaufnahme und des Intraoralscans. (Bild: Zahnunfallzentrum)
Einsatz von Guided Endodontics: virtuell geplante Bohrschablone nach Übereinanderlagerung der Datensätze der dreidimensionalen Röntgenschichtaufnahme und des Intraoralscans. (Bild: Zahnunfallzentrum)

Mitarbeiter des Zahnunfallzentrums der Uniklinik Würzburg haben in Kooperation mit dem Zahnunfallzentrum Basel (Schweiz) ein neuartiges Verfahren zur schablonengestützten Navigation im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung "verkalkter" Zähne entwickelt. "Guided Endodontics" wurde nun mit dem Hochschulpreis Endodontie ausgezeichnet.

Das neue Verfahren kann Unfallopfern die Entfernung geschädigter Zähne ersparen. Denn wenn der Wurzelkanal von betroffenen Zähnen nicht erschlossen werden kann, muss der betroffene Zahn oftmals entfernt werden. "Guided Endodontics" ermöglicht nun eine punktgenaue, "geführte" Behandlung.

3D-Bohrschablone

Im Vorfeld der Behandlung wird eine dreidimensionale Röntgenschichtaufnahme der Zahnregion sowie ein optischer Scan der Zähne erstellt. Die 3D-Daten werden im Computer übereinander gelagert und dienen als Grundlage für die virtuelle Planung einer sogenannten Bohrschablone. Diese wird in einem 3D-Drucker mit hoher Präzision erstellt.

Mithilfe der Bohrschablone kann die Erschließung des verkalkten Wurzelkanals in kurzer Zeit und unter maximaler Schonung der Zahnhartsubstanz erfolgen. Zur Präzision der "Guided Endodontics"-Technik liegen vielversprechende Daten und Ansätze vor und auch die Umsetzung am Patienten ist bereits mehrfach gelungen.

Hochschulpreis Endodontie

 

Die Innovation wurde kürzlich mit dem Hochschulpreis Endodontie 2015 ausgezeichnet. Dieser Preis wird von der Fachzeitschrift Endodontie (als offizielle Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie des Verbandes Deutscher Zertifizierter Endodontologen sowie der Österreichischen Gesellschaft für Endodontie) "für die beste in einer nationalen oder internationalen Fachzeitschrift während des vergangenen Jahres publizierte wissenschaftliche Arbeit mit endodontologischer Fragestellung eines Autoren(teams) einer deutschsprachigen Universität" vergeben. Es wurde die folgende Arbeit ausgezeichnet:

Krastl G, Zehnder MS, Connert T, Weiger R, Kühl S. Guided Endodontics: a novel treatment approach for teeth with pulp canal calcification and apical pathology. Dent Traumatol 2015 Oct 8. doi: 10.1111/ edt.12235.

Kontakt

Prof. Dr. Gabriel Krastl, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Leiter Zahnunfallzentrum.

T.: +49-931-201 72420, E-Mail:Krastl_G@ukw.de, http://www.zahnerhaltung.ukw.de/www.zahnerhaltung.ukw.de

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