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Pilotstudie zur Long-Covid-Therapie

05.10.2021

Was bringen die in Hausarztpraxen oft verschriebenen entzündungshemmenden Wirkstoffe und B-Vitamine bei Long-Covid wirklich? Das soll bei einer Pilotstudie des Instituts für Allgemeinmedizin geklärt werden.

Professorin Ildikó Gágyor koordiniert das Verbundforschungsvorhaben „Prednisolon und Vitamin B1, 6 und 12 bei Patient*innen mit Post-Covid-19-Syndrom – eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie in der Primärversorgung (PreVitaCOV)“.
Professorin Ildikó Gágyor koordiniert das Verbundforschungsvorhaben „Prednisolon und Vitamin B1, 6 und 12 bei Patient*innen mit Post-Covid-19-Syndrom – eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie in der Primärversorgung (PreVitaCOV)“. (Bild: Daniel Peter / Uniklinikum Würzburg)

Bei geschätzt jedem zehnten mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen treten langfristige Symptome auf, die mehrere Wochen oder Monate andauern können. Hierfür haben sich die Begriffe „Long-Covid“ oder „Post-Covid-Syndrom“ eingebürgert.

Zu den häufigsten Spätsymptomen zählen extreme Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Atemnot sowie der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.

6,5 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium

Um mehr gesicherte Erkenntnisse über Long-Covid zu gewinnen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deutschlandweit zehn verschiedene Forschungsansätze mit insgesamt rund 6,5 Millionen Euro. Einer der wissenschaftlichen Verbünde wird von Professorin Ildikó Gágyor vom Uniklinikum Würzburg (UKW) koordiniert.

Die Medizinerin, die zusammen mit Professorin Anne Simmenroth das Institut für Allgemeinmedizin des UKW leitet, erläutert: „Menschen mit Post-Covid-Syndrom werden meist von ihren Hausärztinnen und -ärzten versorgt. Unter der Annahme, dass Gewebeschäden und chronische Entzündungsprozesse ein solches Syndrom verursachen, werden oftmals entzündungshemmende Wirkstoffe wie Prednisolon eingesetzt.“ Außerdem legen die häufig auftretenden neurologischen Symptome eine Behandlung mit B-Vitaminen nahe, die das Nervensystem unterstützen.

Pilotstudie soll größere Studie vorbereiten

„Die Wirksamkeit solcher Behandlungsansätze ist bisher jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Diese Lücke wollen wir mit dem Projekt PreVitaCOV schließen“, kündigt Ildikó Gágyor an.

Dabei soll eine Pilotstudie eine größere Studie zur hausärztlichen Behandlung der Patientinnen und Patienten vorbereiten. Die Forschenden werden die Post-Covid-Symptome dokumentieren und die Wirksamkeit der Therapien untersuchen. Partnereinrichtungen des UKW bei dem für die kommenden zwei Jahre geförderten Vorhaben sind die Universität Tübingen, das Universitätsklinikum Kiel und die Medizinische Hochschule Brandenburg.

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