Objekte mit besonderem Wert
01.02.2022Die Forschungsstelle Deutscher Orden hat zwei außergewöhnliche Leihgaben erhalten. Eine von ihnen wirft viele Fragen auf.
Auf ihrem jüngsten Arbeitstreffen Mitte Januar 2022 hat die Forschungsstelle Deutscher Orden zwei Leihgaben überreicht bekommen: ein Gemälde eines Deutschordenspriesters und neun Ordenskreuze.
Das Gemälde stammt vermutlich dem 18. Jahrhundert; unklar ist, wer es gemalt hat und wen es zeigt. Überhaupt sind kaum historische Details dazu bekannt, sodass noch einiges an Forschung zu leisten ist, um diese Lücken zu füllen. Zur Verfügung gestellt hat das Porträt ein Mäzen, der anonym bleiben möchte. Er hat es auf einer Auktion erstanden. „Der Bestand der Forschungsstelle wird damit um ein außergewöhnliches und wertvolles Artefakt bereichert“, schreiben die Verantwortlichen.
Die zweite Leihgabe besteht aus neun Ordenskreuzen. Diese stammen aus dem Nachlass von Dr. Stephan Hartwig und wurden testamentarisch der Komturei Franken des Deutschen Ordens vermacht. Dieser wiederum übergab sie der Forschungsstelle zur Ausstellung und Aufbewahrung. „Diese Sammlung besitzt auf Grund der Seltenheit der Objekte einen besonderen Wert“, so die Mitglieder der Forschungsstelle.
Zahlreiche Gäste zum Arbeitstreffen
Das Arbeitstreffen fand am 18. Januar 2022 in den Räumen der Forschungsstelle Deutscher Orden am Campus Hubland Nord statt. Gäste waren Professor Dieter Salch, Ehrensenator der Universität und Ehrenritter des Deutschen Ordens, Simon Kuttenkeuler, Komtur der Ballei Franken, Udo Glatthaar, Oberbürgermeister der Stadt Bad Mergentheim, in der sich das Deutschordenmuseum befindet, sowie Michael Hörmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs.
Im Anschluss an die Übergabe stellte das Team der Forschungsstelle Projekte vor, die dort erarbeitet werden. Dazu gehören beispielsweise ein Habilitationsprojekt, das sich mit einem mittelalterlichen Siegel-Corpus zum Deutschen Orden beschäftigt, und eine Dissertation, die den Vergleich Preußens mit der Ballei Elsass-Burgund zum Ziel hat.
Die Forschungsstelle Deutscher Orden
Die Forschungsstelle Deutscher Orden wurde im Juli 2014 offiziell eingeweiht und ist dem Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte an der Universität Würzburg angegliedert. Ihre zentrale Aufgabe ist die Erforschung der vielfältigen Geschichte des Ordens von 1190 bis zur Gegenwart. Wissenschaftlicher Leiter ist Professor Helmut Flachenecker, Inhaber des Lehrstuhls für Fränkische Landesgeschichte. Seit 2016 kooperiert sie eng mit dem Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt (MPI).
Weitere Bilder
