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Neue Forschungsgruppe für das Rudolf-Virchow-Zentrum

10.04.2018

Hans Michael Maric ist seit Januar neuer Gruppenleiter am Rudolf-Virchow-Zentrum der Universität Würzburg. In seiner Forschung konzentriert er sich auf die Entwicklung neuer Wirkstoffe mit speziellen „Superproteinen“.

Hans Michael Maric
Hans Michael Maric möchte am Rudolf-Virchow-Zentrum neue Wirkstoffe entwickeln. (Foto: Daniela Diefenbacher/RVZ)

Proteine sind essentielle Bestandteile aller bekannter Organismen und an praktisch jedem Prozess des Lebens beteiligt. Eine der großen Herausforderungen für die Biowissenschaften ist es, funktionell relevante Proteine zu identifizieren und zu charakterisieren, sowie dieses Wissen auch therapeutisch umzusetzen.

Die Forschungsgruppe Maric ist Teil des Lehrstuhls für Biomedizin sowie des Lehrstuhls für Biotechnologie und Biophysik des Biozentrums. Der methodische Schwerpunkt von Dr. Hans Michael Maric liegt in der organischen Synthese und Proteinchemie, sowie in biophysikalischen Protein- und Protein-Interaktions-Analysemethoden. Außerdem bringt Maric eine neue Expertise nach Würzburg: Die Quantifizierung von Protein-Proteininteraktionen im Hochdurchsatz sowie die Produktion ausgewählter peptidischer Wirkstoffkandidaten im Gramm-Maßstab.

Entwicklung neuer Wirkstoffe ermöglichen

Die Microarrays, die Maric jetzt am Rudolf-Virchow-Zentrum (RVZ) anwenden möchte, baute er am Zentrum für Biopharmazeutika in Kopenhagen auf. Unter anderem will er damit eine fundamental neue Klasse an Biomolekülen entwickeln, sogenannte „Protein Superbinders“. „Anfangs hatte ich mit einfachen Fragmenten eines Proteinbindungspartners gearbeitet, welche ich dann in einem schrittweisen Verfahren immer weiter verbessert habe. Mittlerweile arbeite ich auch mit Startmolekülen, die in silico vorhergesagt wurden“, erklärt Maric.

„Protein Superbinders“ können hochspezifisch und gleichzeitig hochaffin an das gewünschte Zielprotein binden und erlauben es so, neue therapeutische Prinzipien zu erproben, sowie die Entwicklung neuer Wirkstoffe anzuregen. Aufgrund ihrer vergleichbar geringen Größe und überlegenen Bindungseigenschaften sind die Moleküle außerdem ideal als Proteinmarkierungen geeignet. „Neue hochauflösende Mikroskopieverfahren erreichen Auflösungen bis in den niedrigen Nanometerbereich und profitieren daher enorm von Markierungsmethoden, die, anders als konventionelle Antikörper, den Fluorophor wenige Nanometer nah an das Zielprotein heran bringen“, sagt Maric.

Werdegang

Hans Maric hat in Würzburg ein Chemie-Studium absolviert, und anschließend in der Strukturbiologie bei Professor Hermann Schindelin promoviert. Die Lundbeck-Stiftung ermöglichte es ihm im Anschluss in der Gruppe von Professor Kristian Strømgaard in Kopenhagen einem neuen Prinzip zur Beeinflussung der Gehirnaktivität durch pharmazeutisch aktive Peptide nachzugehen. Um seine patentierten, peptidischen Substanzen weitreichender zu testen, forschte er danach als Gastwissenschaftler im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in der Gruppe von Professor Matthias Kneussel im Zentrum für Neurogenetik.

Fasziniert von der Mikroarray-Technologie, nahm Maric im Jahr 2015 den Ruf zum Assistant Professor im neu gegründeten Zentrum für Biopharmazeutika in Kopenhagen an. Hier gelang es ihm mit der Unterstützung der Hoerslev-, der Brødrene-Hartmanns- sowie der Frimodts-Stiftung eine bedeutsame Mikroarray-Plattform aufzubauen.

Das Rudolf-Virchow-Zentrum

Die Etablierung der Maric-Forschungsgruppe wird durch das Programm “Exzellente Ideen” der Universität Würzburg sowie das Nachwuchsgruppenleiter-Programm des RVZ unterstützt. Das RVZ gehört als zentrale Einrichtung zur Universität Würzburg. Die Forschungsgruppen arbeiten auf dem Gebiet der Schlüsselproteine, die für die Funktion von Zellen und damit für Gesundheit und Krankheit besonders wichtig sind.

Pressemitteilung des Rudolf-Virchow-Zentrum

Mehr Informationen zum Rudolf-Virchow-Zentrum und zu der Arbeitsgruppe von Dr. Hans Maric 

Kontakt

Dr. Hans Michael Maric, Rudolf-Virchow-Zentrum Würzburg, T.: +49 931 31 85371, Hans.Maric@virchow.uni-wuerzburg.de

Dr. Daniela Diefenbacher, Pressestelle, Rudolf-Virchow-Zentrum Würzburg, T.: +49 931 31 88631, daniela.diefenbacher@uni-wuerzburg.de

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