Intern
  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Netzwerk für digitale Sicherheit

21.03.2023

Die bayerischen Universitäten haben den Grundstein für ein Forschungsnetzwerk für digitale Sicherheit gelegt. Die Universität Passau übernimmt die administrative Leitung.

Vertreterinnen und Vertreter der bayerischen Universitäten unterzeichneten die Erklärung zur Gründung des Forschungsnetzwerkes für digitale Sicherheit. Links JMU-Präsident Paul Pauli.
Vertreterinnen und Vertreter der bayerischen Universitäten unterzeichneten die Erklärung zur Gründung des Forschungsnetzwerkes für digitale Sicherheit. Links JMU-Präsident Paul Pauli. (Bild: UniBayern e.V. / Brauns)

Der Freistaat Bayern setzt sich mit dem Fortschreiten der Digitalisierung auch ehrgeizige Ziele für die digitale Sicherheit. Es gilt einer gesteigerten Bedrohungslage zu begegnen. Angriffe mit Ransomware oder Attacken gegen kritische Infrastrukturen sind bereits heute deutlich sichtbar. Digitale Sicherheit ist fundamental; sie erfordert ein umfassendes Know-how.

Der Freistaat verfügt über das technologische Potenzial und die wissenschaftlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Erhöhung der digitalen Sicherheit durch innovative und anwendungsorientierte Spitzenforschung, Technologie- und Wissenstransfer sowie Aus- und Weiterbildung zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Bereich der digitalen Sicherheit.

Schulterschluss mit weiteren Partnern

Die bayerische Expertise kann kurz- und mittelfristig effektiv über die Fläche ausgerollt und aktiviert werden. Dazu bedarf es einer landesweiten Vernetzung im Forschungs- und Entwicklungsfeld „Digitale Sicherheit“, die nun entstehen soll.

Die unterzeichnenden bayerischen Universitäten stellen sich mit der Initiative „Bayerisches Forschungsnetzwerk Digitale Sicherheit“ ihrer Verantwortung und suchen in weiteren Schritten den Schulterschluss mit Partnern aus dem Kreis der bayerischen Hochschulen sowie aus Wirtschaft und Gesellschaft.

Die bisherigen, oft isolierten, Forschungs- und Transferaktivitäten im Bereich der Digitalen Sicherheit sollen in dem bayerischen Forschungsnetzwerk mit drei starken regionalen Zentren den räumlich verteilten Bedarf an Forschung, Technologie- und Knowhowtransfer kurz- und mittelfristig erfüllen.

Präsidien unterzeichnen Erklärung

Auf der Sitzung der Präsidentinnen und Präsidenten aller bayerischen Universitäten am 17. März 2023 (Uni Bayern e.V.) in München erklärten die Universitäten von Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Nürnberg, München, Passau, Regensburg und Würzburg ihren Willen zur Gründung des Forschungsnetzwerkes für digitale Sicherheit. Spitzenforscherinnen und -forscher hatten die Notwendigkeit und ihre Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bereits am 15. Dezember 2022 auf einem Treffen in Passau erklärt und erste fachliche Inhalte besprochen.

Mit dem Netzwerk werden Synergien gehoben und die vorhandenen verteilten Kompetenzen zur digitalen Sicherheit in Bayern in einem Netzwerk verstärkt. Dies soll Bayern kurz-, mittel- und langfristig in die Lage versetzen, der Bedrohung im Bereich digitaler Sicherheit adäquat und schnell zu begegnen. Zudem sollen die Ausbildung und Weiterbildung von Fachkräften in den Regionen signifikant gestärkt werden.

Neben den bayerischen Universitäten sollen auch weitere Netzwerkpartner (wissenschaftliche Einrichtungen, Hochschulen für angewandte Wissenschaften oder außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) aus ganz Bayern eingebunden werden. Jeder Netzwerkpartner bringt bestehende Strukturen und Kompetenzen aus dem Themenbereich digitale Sicherheit ein und entwickelt diese strategisch weiter, um einen signifikanten Beitrag zum Netzwerk zu leisten.

Die administrative Leitung des Netzwerks übernimmt die Universität Passau, an der eine Geschäftsstelle eingerichtet wird. Sie koordiniert den Aufbau und die nachhaltige Vernetzung der drei Hubs, übernimmt essenzielle Administrationsaufgaben für das Netzwerk als Ganzes und koordiniert netzwerkweite interne und gemeinsame öffentliche Aktivitäten.

„Wir freuen uns sehr, dass diese Passauer Initiative von allen bayerischen Universitäten aufgegriffen und unterstützt wird. Gemeinsam wollen wir diesen kooperativen Ansatz nun mit den HAWs und den unterschiedlichsten Akteuren in Wirtschaft und Gesellschaft fortentwickeln und werben um Unterstützung durch die Staatsregierung“, kommentiert Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau.

Regionale Hubs

Innerhalb des Netzwerks bilden mehrere Netzwerkpartner – insbesondere zur weitergehenden regionalen Einbeziehung von Anwendern aus Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft – lokale Hubs als regionale Plattformen in Nord-, Ost- und Südbayern. Die Hubs ermöglichen Interessierten wie Behörden und Unternehmen vor Ort einen thematischen Erfahrungsaustausch und offerieren mit kurzen Wegen die Möglichkeit, schnell mit dem gesamten Netzwerk in Kontakt zu treten. Das Know-how des Forschungsnetzwerkes steht dadurch auch regional zur Unterstützung bei der Umsetzung von Weiterbildungsangeboten und Start-Ups durch Wissens- und Technologietransfer zur Verfügung.

In Nordbayern soll ein Hub zwischen der Universität Bayreuth, der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg entstehen. In der Aufbauphase werden die Technische Universität Nürnberg sowie die Hochschulen in Nordbayern eingebunden. Durch eine wirksame Vernetzung der Forschungseinrichtungen mit relevanten Unternehmen über alle drei Regierungsbezirke hinweg soll die Sichtbarkeit und Schlagkraft der Forschung in Nordbayern gestärkt werden.

In Ostbayern soll ein Hub zwischen den Universitäten Regensburg und Passau und den Hochschulen in Amberg/Weiden, in Deggendorf und in Landshut gebildet werden. Dabei können die Standorte in Ostbayern neben ihrer Expertise auch schon auf ihre gute Zusammenarbeit im INDIGO Netzwerk aufbauen. Die Netzwerkpartner Ostbayerns möchten dieses und andere Netzwerke nun aktiv nutzen um die Forschung und Lehre sowie Transfer und Austausch zu den Anwendern zum wichtigen Thema der Digitalen Sicherheit im Raum Ostbayern weiter zu verstärken.

In Südbayern soll ein weiterer Hub die Universität in Augsburg, die Technische Universität München, die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Hochschulen in Augsburg und Ingolstadt sowie das Leibniz-Rechenzentrum verbinden. Über die dort bestehenden engen Kontakte zu anderen großen bayerischen Initiativen sollen die dortigen Erkenntnisse dem Netzwerk und der IT-Sicherheitsforschung zugutekommen und gemeinsame lokale, aber auch internationale Veranstaltungen organisiert werden.

Von Pressestelle Universität Passau

Zurück