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Mit Verzicht aus der Krise

18.04.2023

Wie können wir mit Verzicht aktuelle Krisen bewältigen? Darüber diskutieren die Autorinnen Karin Duve und Ulrike Herrmann auf einer Veranstaltung des Schelling-Forums am 26. April 2023 in Würzburg.

Ohne Verzicht sind die aktuellen Krisen nicht in den Griff zu bekommen. Welche gesellschaftlichen Veränderungen es dafür braucht, ist Thema einer Podiumsdiskussion im Schelling-Forum.
Ohne Verzicht sind die aktuellen Krisen nicht in den Griff zu bekommen. Welche gesellschaftlichen Veränderungen es dafür braucht, ist Thema einer Podiumsdiskussion im Schelling-Forum. (Bild: question mark / colourbox.de)

Bahn statt Flugzeug? Fahrrad statt Auto? Gemüse statt Fleisch? Oder Waschlappen statt Dusche? Die Möglichkeiten des Verzichts, um Ressourcen und Energie zu sparen, werden ebenso vielfältig wie kontrovers diskutiert. Denn: Kann, wer auf dem Land wohnt, auf ein Auto verzichten? Wer körperlich schwer arbeitet, auf die tägliche Dusche? Und wer von Meeting zu Meeting hastet, auf einen Inlandsflug?

All diese Fragen machen eine Debatte nötig, die Wege für einen gesellschaftlich sinnvollen und gerechten Umgang mit Verzicht aufzeigt. Denn eines scheint klar: Ohne Verzicht sind die aktuellen Krisen nicht in den Griff zu bekommen. Die neue Arbeitsgruppe „Semantiken des Verzichts“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaft (BAdW) diskutiert an drei Abenden mit ausgewählten Expertinnen und Experten mögliche Arten, Verzicht zu üben.

Ein Umdenken ist nötig

Die Auftaktveranstaltung „Verzichten müssen“ stellt dabei die Notwendigkeit eines Umdenkens in den Mittelpunkt: „In einer endlichen Welt kann man nicht unendlich wachsen“, so die renommierte Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann in ihrem 2022 erschienenen Buch „Das Ende des Kapitalismus“. Ihr Vorschlag: Eine völlig andere Form des Wirtschaftens, die auf das „Immer Mehr“ kapitalistischen Zuschnitts verzichtet.

Auf persönlicherer Ebene nähert sich die Autorin Karen Duve dem Thema Verzicht in ihrem 2010 erschienen Buch „Anständig Essen“, in dem sie im Selbstversuch vegetarische, vegane und frutarische Lebensweisen ausprobiert und einen ethischen Umgang mit Lebensmitteln fordert.

Ausgehend von diesen beiden kritischen Perspektiven auf unsere Wohlstandsgesellschaft geht die Diskussion im Würzburger Schelling-Forum der Frage nach, was unter den Vorzeichen eines notwendigen Verzichts als Maßstab für ein gelungenes Leben gelten kann und welche gesellschaftlichen Veränderungen es dafür braucht.

Mitwirkende

Ulrike Herrmann ist Wirtschaftskorrespondentin bei der taz und Bestseller-Autorin. Zuletzt erschien ihr Buch „Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden“.

Karen Duve ist eine vielfach ausgezeichnete Autorin. Sie schrieb zahlreiche Bestseller, darunter der Roman „Taxi“. Mit ihrem Buch „Anständig Essen“ war sie für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2022 erschien ihr jüngster Roman „Sisi“.

Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Heike Paul (Universität Erlangen-Nürnberg / BAdW)

Teilnahme

Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten. Sie findet statt Mittwoch, 26. April 2023, im Gartenpavillon des Juliusspitals; Beginn ist um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für die Podiumsdiskussion gibt es auch einen Livestream unter: www.badw.de 

Das Schelling-Forum

Das Schelling-Forum, 2021 von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg gegründet, ist ein Ort des Austauschs und der Wissenschaftsvermittlung. Ziel ist es, interdisziplinäre Forschungsprojekte voranzutreiben, Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher zu vernetzen, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken.

Von Pressestelle JMU

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