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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Mit Stipendium an die Harvard Medical School

08.11.2016

Der Würzburger Medizinstudent Felix Ehret (25) forscht mit einem Stipendium an der Harvard Medical School in den USA. Dort arbeitet er in einem Team, das neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten bei Prostatakrebs sucht.

Der Würzburger Medizinstudent Felix Ehret forscht derzeit am Massachusetts General Hospital in Boston. (Foto: Meghan Fenlock)
Der Würzburger Medizinstudent Felix Ehret forscht derzeit am Massachusetts General Hospital in Boston. (Foto: Meghan Fenlock)

Der Andrang war groß: 160 Studierende der Human- und Tiermedizin aus der ganzen Welt wollten in diesem Jahr eines der begehrten Carl-Duisberg-Stipendien bekommen. Damit fördert die Bayer Science & Education Foundation (Leverkusen) Studierende, die an innovativen Forschungsprojekten im Ausland mitarbeiten. Am Ende waren nur 16 Bewerbungen erfolgreich – darunter die von Felix Ehret, Medizinstudent im neunten Semester an der Universität Würzburg.

Mit dem Stipendium in Höhe von 5.000 Euro forscht Ehret nun in den USA. „Mein Projekt dreht sich um die Früherkennung, Diagnostik und um mögliche neue Therapieansätze rund um das Prostatakarzinom“, sagt der 25-Jährige. „Dafür suchen wir spezifische Biomarker, die uns vielleicht sogar Aufschluss über den weiteren Krankheitsverlauf geben können.“ Angesiedelt ist das Projekt in Boston am Massachusetts General Hospital, dem ältesten und größten Universitätsklinikum der Harvard Medical School.

Kollegiale Atmosphäre in Boston

Wie forscht es sich so in den USA? Das Umfeld im Hospital sei sehr angenehm und kollegial, sagt Ehret: „Selbst als Medizinstudent hat man die Chance, Ideen und Vorschläge einzubringen.“ Anregend und förderlich seien auch die flachen hierarchischen Strukturen.

In Boston kann der Medizinstudent fast täglich Vorträge, Diskussionen oder Präsentationen mit weltweit führenden Vertretern seines Fachs erleben. Da lassen sich leicht Kontakte für zukünftige Projekte und Kooperationen knüpfen: „Vor allem die vielen internationalen Studierenden bieten mir die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen und interkulturelle Erfahrungen zu machen.“

Vom Bodensee an den Main

Felix Ehret, Jahrgang 1991, ist in Singen am Bodensee aufgewachsen. Nach dem Abitur am Internat Schule Birklehof in Hinterzarten hat er in seiner Heimatstadt ein Pflegepraktikum absolviert und danach ein Forschungspraktikum an der Universitätsklinik in Frankfurt am Main.

Zum Medizinstudium kam er 2012 nach Würzburg. „Hier konnte ich auch im Sommersemester anfangen, außerdem sind die Universität und die Stadt sehr attraktiv“, begründet er die Wahl seines Studienortes. „Würzburg war mein Erstwunsch bei Hochschulstart.de, und zu meinem großen Glück habe ich auch direkt bei meiner ersten Bewerbung meinen gewünschten Studienplatz bekommen.“

Pläne für die Zukunft

In Boston wird Ehret nicht nur von der Bayer-Stiftung finanziell gefördert, sondern auch von seiner Arbeitsgruppe am Universitätsklinikum in Boston, vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und als Stipendiat des Medical-Excellence-Programms der Manfred-Lautenschläger-Stiftung. Außerdem ist er Mitglied des Berlin-Boston-Exchange-Programms.

Wie geht es für ihn weiter, wenn sein Aufenthalt in den USA im Februar 2017 zu Ende ist? „Ich will dann mein Studium in Würzburg fortsetzen und mein zweites Staatsexamen in Angriff nehmen.“ Sein großer Wunsch: Sich später als Arzt an einer Universitätsklinik in Deutschland in der Patientenversorgung, der Forschung und der Ausbildung von Medizinstudierenden zu engagieren.

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