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  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Mathe verstehen in 60 Sekunden

01.10.2024

Die Mathematikdidaktik der Universität Würzburg kooperiert mit dem Bundesforschungsministerium. In kurzen Erklärvideos beantwortet sie dabei Fragen aus der Mathematik. Der Erfolg ist größer als erwartet.

Faszinierende Antworten auf spannende Fragen liefert der Kanal MINTmagie in den sozialen Medien.
Faszinierende Antworten auf spannende Fragen liefert der Kanal MINTmagie in den sozialen Medien. (Bild: Pressestelle JMU)

Keine Frage: In unserer digitalisierten Welt lassen sich besonders Jugendliche von Inhalten in den sozialen Medien inspirieren. Und wo Eltern möglicherweise genervt mit den Augen rollen, weil ihr Nachwuchs ihrer Meinung nach viel zu viel Zeit mit dem Smartphone verbringt, sehen Andere die Chance: Schließlich lassen sich über Instagram, Youtube und Co. auch vermehrt Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten online zur Verfügung stellen.

Die Notwendigkeit, auch die sozialen Plattformen mit seriösen Inhalten zu Themen aus Schule und Unterricht zu befüllen, hat auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erkannt. Aus diesem Grund hat es vor Kurzem das Programm „MINTmagie“ entwickelt.

Faszinierende Antworten auf spannende Fragen

„MINTmagie erleben, heißt, faszinierende Antworten auf spannende Fragen zu finden: Können wir bald mit dem Fahrstuhl ins Weltall fahren und menschliche Organe mit dem 3-D-Drucker drucken? Wie findet man Schwarze Löcher? Und was hat Kochen mit Wissenschaft zu tun? Hier erhältst du in kurzen, spannenden Videos Antworten – und kannst mit unseren Coding-Kursen außerdem lernen, wie einfach und effektiv Programmieren sein kann“, schreibt das Ministerium dazu.

Das Prinzip dahinter ist einfach: Auf den gängigen Social-Media-Kanälen werden Schülerinnen und Schülern kurze Erklärvideos zur Verfügung gestellt. Diese beantworten alltagsrelevante, lebensnahe und realweltliche Frage- oder Problemstellungen – und das innerhalb von 60 Sekunden. Eine Voraussetzung ist bereits im Namen des Programms ersichtlich: Inhaltlich müssen alle Videos Fragen aus dem MINT-Bereich beantworten, sprich: aus den Gebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Mehr als 287.000 Klicks

Der Lehrstuhl Mathematik V – Didaktik der Mathematik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hat im Rahmen dieses Projekts eine Kooperation mit dem BMBF geschlossen, um altersadäquat Fragen aus dem Bereich der Mathematik zu beantworten. Dafür hat der Lehrstuhl bisher drei Videos produziert, die extrem gut angenommen wurden. Eines dieser Videos wurde innerhalb kurzer Zeit mehr als 287.000-mal geklickt.

„Die bislang aufgenommenen Videos können den Inhaltsbereichen Geometrie, Analysis sowie Statistik und Stochastik zugeordnet werden“, sagt der Verantwortliche hinter dem Projekt, Lehrstuhlinhaber Professor Hans-Stefan Siller. Beispielsweise erklärt Siller die Funktionsweise einer Seilkamera, die bei der Übertragung von Fußballspielen zum Einsatz kommt, mithilfe des Satzes von Pythagoras.

In einem anderen Video erläutert eine Doktorandin das 1,5-Grad-Ziel im Kontext des Klimawandels. Ein Thema, das gerade bei der jungen Generation auf großes Interesse stößt. Dabei thematisiert sie den mathematischen Hintergrund anhand realer Datensätze, sodass der Anstieg der CO2-Emissionen analysiert werden kann. Mittels linearer Regression beantwortet sie dann die Frage, wie viele Tonnen CO2 die Menschheit noch ausstoßen darf, bis die 1,5-Grad-Grenze erreicht ist.

Im dritten Video wird mithilfe stochastischer Überlegungen im Bereich der Wahrscheinlichkeitsrechnung der Begriff der mathematischen Fairness bei Spielen anhand von „Schere-Stein-Papier“ erläutert.

Ein positives Bild der Mathematik

„Der Lehrstuhl Mathematik V – Didaktik der Mathematik engagiert sich schon seit geraumer Zeit, das Bild der Mathematik in der Gesellschaft positiv zu beeinflussen“, sagt Hans-Stefan Siller. Diese Kooperation leiste dazu einen Beitrag, indem sie „unserer digitalen Welt fachlich korrekte und ansprechende Videos bereitstellt, die explizit und implizit das Verständnis von Mathematik im Alltag fördern sollen“, so der Mathedidaktiker.

Die anhand der Klickzahlen erkennbare positive (Außen-)Wirkung der mathematischen Inhalte zeigt seiner Ansicht nach, dass Mathematik gerade bei Jugendlichen auf großes Interesse stößt. Der gängigen Mär, dass Mathematik immer nur negativ gesehen wird, tritt diese Resonanz konstruktiv entgegen. „Das gibt Hoffnung für die Zukunft der mathematischen Wissenschaft“, so Siller.

Links

Auf Instagram oder Youtube sind die Videos der Mathedidaktik hier zu sehen:

https://www.youtube.com/@MINTmagie

https://www.instagram.com/mintmagie/reels/

oder direkt auf dem Instagram-Kanal des Mathematikinstituts

Von Deborah Lehrmann

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