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Kooperation auch nach dem Brexit

19.09.2017

Eine bayerische Wissenschaftsdelegation hat Anfang September Universitäten in England und Schottland besucht. Mit dabei: JMU-Präsident Alfred Forchel.

Staatssekretär Bernd Sibler (Mitte) mit dem Präsidenten der FAU Erlangen-Nürnberg, Joachim Hornegger (links), und dem Präsidenten der Universität Würzburg, Alfred Forchel (rechts), an der University of Glasgow. (Foto: StMBW)

Unter der Leitung von Bernd Sibler, Staatssekretär im bayerischen Wissenschaftsministerium, hat eine Delegation aus Vertretern von Wissenschaft und Politik vom 5. bis 8. September Universitäten in Großbritannien besucht. Mit dabei waren die Präsidenten der beiden Universitäten in Würzburg und Erlangen-Nürnberg, Professor Alfred Forchel und Professor Dr. Joachim Hornegger.

Auf dem Besuchsprogramm standen die University of Cambridge, das King’s College und Imperial College in London, die University of Edinburgh sowie die University of Glasgow. Auch mit dem ehemaligen Staatsminister für Hochschulen und Wissenschaft, Lord Willetts, tauschte sich die Delegation über mögliche Szenarien und Strategien der internationalen Zusammenarbeit von britischen Universitäten nach dem Brexit aus.

„Auch vor dem Hintergrund des Brexit halten wir an unseren Kooperationen mit britischen Hochschulen fest. Dieses frühzeitige Signal, dass wir sie als wertvolle Partner schätzen und die Kooperationen weiter intensivieren wollen, war und ist mir ein großes Anliegen“, erklärte Bernd Sibler im Anschluss an die Reise. Denn Enttäuschung und Unsicherheit über den beschlossenen Brexit und seine Folgen für Forschung und Lehre seien bei den vielfältigen Gesprächen deutlich zu spüren gewesen, so der Staatssekretär.

„Der internationale Austausch ist seit Jahrhunderten ein Kernelement des Wissenschaftssystems. Britische und deutsche Universitäten gehören zu den besten der Welt. Allein der Wunsch an einer Spitzenuniversität zu forschen, zu lehren oder zu studieren wird auch nach dem Brexit zu kurzfristigen bis dauerhaften Auslandsaufenthalten führen“ so Universitätspräsident Alfred Forchel.

Fragen der zukünftigen Zusammenarbeit

Offene Fragen im Bereich der Bildung gibt es nach dem Brexitbeschluss viele. Diese reichen von der Ausgestaltung des EU-Bildungsprogramms „Erasmus Plus“ – darunter der Austausch von Studierenden – über die Teilhabe an Forschungsförderungen bis zu konkreten Kooperationen von Universitäten in Forschungsfragen.

Dabei sei die internationale Vernetzung „zentrales Ziel und Markenzeichen unserer bayerischen Hochschulen“, so Sibler. Der Austausch stärke den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Bayern und biete Studierenden, Lehrenden und Forschenden wichtige Erkenntnisse und neue Impulse. Aus diesem Grund habe sich Sibler sehr darüber gefreut, dass die Universitäten in Würzburg und Erlangen-Nürnberg konkrete Ansatzpunkte für eine verstärkte Zusammenarbeit ausloten konnten.

Persönliche Gespräche vor Ort seien dafür von unschätzbarem Wert, eine derartige Delegationsreise auch immer „ein Türöffner für die teilnehmenden Hochschulen“. Nun gelte es, das signalisierte Interesse von beiden Seiten in konkrete Projekte zu überführen.

Der inhaltliche Fokus des Austausches lag auf Themen im Bereich der Digitalisierung. „Schon alleine in diesem Feld ergaben sich vielfältige Ansatzpunkte für neue Kooperationen zum Beispiel im Bereich der Digital Humanities, in digitalisierungsbasierten neuen Lehr- und Verwaltungsmethoden, zu denen wir mit Gesprächspartnern in Schottland und England in den kommenden Wochen vertiefende Gespräche führen werden. Darüber hinaus besteht sowohl auf britischer wie auf unserer Seite ein klares Interesse an der Erweiterung der Kooperationen in vielen Bereichen des universitären Spektrums unter anderem in der Medizin, der Geographie und den Rechtswissenschaften“, ergänzt Forchel.

Enger Austausch zwischen Würzburg und Großbritannien

Die JMU arbeitet derzeit mit über 25 britischen Universitäten zusammen. Es bestehen vielfältige Kooperationen sowohl im Bereich der Forschung als auch über Auslandsaufenthalte von Studierenden. Erasmus-Partnerschaften unterhält die JMU aktuell mit 19 Universitäten in Großbritannien – darunter das King's College London, die Royal Holloway University of London, die University of Cambridge und die University of Kent at Canterbury.

Im Rahmen der Coimbra Group ist die JMU mit den Universitäten Edinburgh, Durham und Bristol vernetzt.

Im Studienjahr 2016/17 sind insgesamt 41 Studierende der JMU im Rahmen des Erasmus-Programms zum Studium an eine der Partner-Universitäten nach Großbritannien gegangen; weitere 17 haben dort ein Erasmus-Praktikum absolviert. 14 Studierende aus dem Vereinigten Königreich sind aktuell an der JMU eingeschrieben.

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