Intern
  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Jetzt sprechen die Fans

07.12.2021

Was halten die Fans von den aktuellen Entwicklungen im Profifußball? Das wollen die Uni Würzburg und FanQ näher untersuchen und gehen daher eine Partnerschaft ein. Diesmal startet eine Fanumfrage zum Thema Nachhaltigkeit.

Was bewegt Fußballfans? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Würzburger Sportwissenschaft.
Was bewegt Fußballfans? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Würzburger Sportwissenschaft. (Bild: Pexels/Pixabay.com)

Die aktuelle Situation des deutschen Fußballs wird kontrovers diskutiert. Die Corona-Pandemie und die übersteigerte Kommerzialisierung wurden unlängst in einer gemeinsamen Studie des Lehrstuhls für Sportwissenschaft der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und des Meinungsforschungsinstituts „FanQ“ als Ursachen für das wachsende Desinteresse der Fußballfans identifiziert. Doch es gibt noch zahlreiche weitere „Baustellen“ in der Fan- und Fußballforschung, die in den kommenden Jahren empirisch untersucht werden sollen. Hierfür haben der Lehrstuhl und „FanQ“ eine Forschungskooperation vereinbart.

„Wir bringen jeweils unsere besonderen Stärken und einschlägigen Erfahrungen in diese wissenschaftliche Zusammenarbeit ein, verbinden qualitative und quantitative Forschung und sehen, dass sich handfeste Synergien daraus ergeben“, so Dr. Joachim Lammert von „FanQ“. Die Resonanz bei der ersten gemeinsamen Studie, in der die Fans nach den Ursachen der Abwendung vom Profifußball befragt wurden, sei bereits beeindruckend gewesen.

Mehr als 4.000 Fußballfans aller in der Bundesliga vertretenen Vereine nahmen an der Befragung teil, die eine intensive Debatte in den Medien anstieß: „Unsere Erfahrungen in der Wissenschaftskommunikation helfen dabei, relevante Themen des Fußballs und der Fankultur sichtbar zu machen. Als Sportwissenschaftler leisten wir an dieser Stelle anwendungsorientierte Beiträge, die zur Lösung bestehender Konflikte beitragen können“, sagt Professor Harald Lange vom Institut für Sportwissenschaft der JMU. Viele der aktuellen Problemlagen seien ein Spiegelbild gesellschaftlicher Debatten, zum Beispiel Globalisierung, Kommerzkritik, Gerechtigkeitsproblem, Fairplay, Diversität, Gender, Nachhaltigkeit und viele mehr, so Lange.

Neue Studie geplant

Die zweite empirische Studie der Forscherinnen und Forscher beider Einrichtungen widmet sich dem Thema „Nachhaltigkeit“. Das Fragen-Set ist bereits konzipiert, die Untersuchung startet noch im Dezember.

„Wir interessieren uns für die Meinungen der Fans und möchten herausfinden, an welchen Stellen sie den Profisport in der Pflicht sehen, nachhaltiger zu werden. Neben ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten sind wir gespannt auf die sozio-kulturelle Dimension, auf die diese empirische Studie auch mit eingeht“, sagt Lange. Und Lammert ergänzt: „Wir geben mit unserer Arbeit und über unsere Voting-Plattform den Fans eine Stimme und wollen in der Auswertung und Kommunikation der Studienergebnisse einen Beitrag der Forschung für die Gesellschaft leisten.“

Kontakt

Prof. Dr. Harald Lange, Lehrstuhl für Sportwissenschaft, Universität Würzburg, Tel. +49 931 – 31 86501, harald.lange@uni-wuerzburg.de

Von Kristian Lozina

Zurück