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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Gastprofessor bringt Vielfalt

20.02.2018

Doron Kiesel ist neuer Gastprofessor an der Universität Würzburg. Er wird im interreligiösen und interkulturellen Dialog für das Institut für evangelische Theologie und Religionspädagogik tätig sein.

Doron Kiesel
Doron Kiesel ist Gastprofessor für interreligiösen und interkulturellen Dialog an der Uni Würzburg. (Foto: Corinna Russow)

Doron Kiesel ist Professor für interkulturelle und internationale Pädagogik und soziale Arbeit. Doron Kiesel ist in Israel geboren und sowohl in Israel als auch in Deutschland aufgewachsen. Er ist Mitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. An der Hebräischen Universität in Jerusalem, an der Goethe Universität Frankfurt am Main und an der Universität Heidelberg hat er Sozial- und Erziehungswissenschaften studiert. Nach seinem Studium war er zunächst Studienleiter an der Evangelischen Akademie Arnoldshain und anschließend wurde er zum Professor für interkulturelle und internationale Pädagogik an der Fachhochschule Erfurt berufen. Seit Oktober 2017 gibt Kiesel an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)  für die kommenden drei Jahre im diversitätspädagogischen Bereich Impulse.Im Kontext des interreligiösen Dialogs vertritt er die jüdische Perspektive. Dies einerseits in den bereits bestehenden Studiengängen, Evangelische Theologie auf Lehramt, andererseits im neuen Masterstudiengang. Kiesel ist Fellow des Human Dynamic Center (HDC) der Fakultät für Humanwissenschaften.

Der Studiengang „Diversitätsmanagement, Bildung, Religion“ soll im Wintersemester 2018/19 starten. „Der Studiengang ist der Versuch, die Debatte, die es zur Zuwanderung und ethnischen Vielfalt gibt, auch in den religionspädagogischen Bereich zu implementieren“, erklärt Doron Kiesel. In Deutschland seien wir eine multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft geworden, dies verlange nach Antworten. Kiesel zufolge ist es Aufgabe der Religionspädagogik, „Wege aufzuzeigen, wie Gemeinsamkeiten unter den Religionen gestärkt werden, und auf Differenzen kommunikativ und respektvoll reagiert werden kann“.

Zusammenarbeit vertiefen

Doron Kiesel hat in Erfurt bereits einen ähnlichen Studiengang aufgebaut. Als Sozial- und Erziehungswissenschaftler kenne er die für die Religionspädagogik relevanten Fragestellungen aus jüdischer Sicht, sagt Ilona Nord, Inhaberin des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts. Seine Erfahrungen im Bereich interkultureller und interreligiöser Pädagogik sind nicht zuletzt auch Grund dafür, dass Nord den Gastprofessor an die JMU eingeladen hat: „Für mich war auch wichtig, dass er beim Zentralrat der Juden in Deutschland im Bildungsbereich verantwortlich ist“, sagt sie.

Doron Kiesel ist seit 2012 wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland. „Es ist ein Unterschied, ob man Erkundungen in Synagogen, Moscheen oder anderen religiösen Einrichtungen macht, oder ob man intensiv zusammenarbeitet“, sagt Nord. Eine solche zukunftsfähige Zusammenarbeit kann nun nicht zuletzt dank der Finanzierung des HDC der Fakultät für Humanwissenschaften aufgenommen werden.

Kontakt:

Prof. Dr. Doron Kiesel, Lehrstuhl für Evangelische Theologie II, Schwerpunkt Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts, doron.kiesel@uni-wuerzburg.de

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