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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Europa an die Spitze bringen

09.02.2021

Die Entwicklung der zellulären Immuntherapie gegen Krebs beschleunigen und den Zugang zu dieser Behandlung verbessern: Das sind die Ziele des neuen europäischen Konsortiums T2EVOLVE.

Eine Tumorzelle (links: blau gefärbter Zellkern, grün gefärbte Zelloberfläche) wird von einer umprogrammierten Immunzelle (rechts: gelb gefärbter synthetischer chimärer Antigenrezeptor – CAR) bekämpft.
Eine Tumorzelle (links: blau gefärbter Zellkern, grün gefärbte Zelloberfläche) wird von einer umprogrammierten Immunzelle (rechts: gelb gefärbter synthetischer chimärer Antigenrezeptor – CAR) bekämpft. (Bild: Universitätsklinikum Würzburg)

Die zelluläre Immuntherapie mit CAR-T-Zellen und TCR-transgenen T-Zellen gilt als revolutionär für die Krebsbehandlung. Das Prinzip dieser Therapie: Die Immunzellen der Patientinnen und Patienten werden so reprogrammiert, dass sie Krebszellen suchen und zerstören. In diesem Ansatz steckt das Potenzial, Krebs künftig vielleicht mit einer einzigen Spritze heilen zu können.

In der Europäischen Union (EU) ist diese Form der Krebstherapie bislang für die Behandlung von Leukämie zugelassen und verfügbar. Fachleute hegen darüber hinaus die Hoffnung, dass sie sich in Zukunft auch für andere Krebsarten sowie für Infektions- und Autoimmunkrankheiten weiterentwickeln lässt.

Europa liegt hinter den USA und China

Die T-Zell-Behandlung muss für jede Krebsart im Forschungslabor angepasst werden und die klinische Entwicklung durchlaufen. Die Innovationspipeline der europäischen Forschungslandschaft ist gefüllt mit neuartigen T-Zell-Produkten, doch die Umsetzung in klinische Studien und der Markteintritt in der EU erfolgen nur langsam. „Europa liegt in diesem zukunftsträchtigen Feld hinter den USA und China zurück“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der neuen Allianz T2EVOLVE.

Zu der Allianz gehören akademische und industrielle Marktführer auf dem Gebiet der Krebsimmuntherapie. Sie ist im Januar 2021 im Rahmen der Innovative Medicines Initiative (IMI) der EU gestartet. Ihr Hauptziel: die Entwicklung beschleunigen und den Zugang von Krebspatientinnen und -patienten zur zellulären Immuntherapie verbessern.

Koordination auch von Würzburg aus

Das T2EVOLVE-Konsortium wird vom Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und vom Pharmaunternehmen Servier (Frankreich) koordiniert. Es setzt sich aus 27 Partnern aus neun europäischen Nationen zusammen. Dazu gehören universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Pharma- und Biotechnologieunternehmen, Zulassungsbehörden sowie Patienten- und Berufsverbände.

Das UKW bringt vor allem seine Expertise auf dem Gebiet der CAR-T-Zellen ins Konsortium ein. Beteiligt sind als Koordinator Professor Michael Hudecek sowie Professor Hermann Einsele, Leiter der Medizinischen Klinik und Poliklinik II.

Förderung

Das Projekt wird von der Innovative Medicines Initiative 2 Joint Undertaking unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 945393 gefördert. Das Joint Undertaking wird vom Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union und vom Europäischen Verband der pharmazeutischen Industrie (EFPIA) unterstützt.

Webseite und LinkedIn

Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Website www.t2evolve.eu verfügbar sowie im LinkedIn-Profil des Projekts „T2EVOLVE consortium“.

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