Intern
  • Blick auf das Hauptgebäude der Uni Würzburg am Sanderring.

Ethische Herausforderungen im Gesundheitswesen

27.05.2025

Das Uniklinikum Würzburg veranstaltet am 30. Juni 2025 seinen 15. Ethiktag. Als langjähriges Mitglied des Deutschen Ethikrats wird Josef Schuster als Gastredner über die aktuellen medizinischen Themen des Gremiums referieren.

none
Josef Schuster ist Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und war langjähriges Mitglied im Deutschen Ethikrat. (Bild: Marco Limberg / Zentralrat der Juden in Deutschland)

Der Ethiktag ist eine jährlich vom Klinischen Ethikkomitee (KEK) des Uniklinikums Würzburg (UKW) organisierte Veranstaltung, die sich nicht nur an Beschäftigte der Klinik, sondern auch an alle sonstigen Interessierten richtet. Zentraler Programmpunkt der Veranstaltungsreihe ist jeweils der Gastvortrag einer renommierten und inspirierenden Fachpersönlichkeit.

Für die diesjährige Neuauflage am Montag, 30. Juni 2025, konnte das KEK Dr. Josef Schuster in seiner Funktion als langjähriges Mitglied des Deutschen Ethikrats gewinnen. Dieses Gremium beschäftigt sich mit den großen Fragen des Lebens. Mit seinen Stellungnahmen und Empfehlungen gibt der Ethikrat Orientierung für die Gesellschaft und die Politik. Seine Mitglieder werden von der Präsidentin beziehungsweise dem Präsidenten des Deutschen Bundestages ernannt.

Spannungsfeld zwischen Autonomie der Erkrankten und ärztlicher Fürsorgepflicht

In seinem Vortrag wird Schuster – selbst Internist – auf die medizinischen Themen eingehen, die den Deutschen Ethikrat aktuell beschäftigen. „Wir sind sehr gespannt auf die Ausführungen des Experten, da wir im Gesundheitswesen vor immer weiter steigenden ethischen Herausforderungen stehen“, unterstreicht die KEK-Vorsitzende Dr. Elisabeth Jentschke. Beispielsweise erfordern begrenzte Kapazitäten in den Notaufnahmen und Intensivstationen schwierige Entscheidungen über die Zuteilung von Betten, Personal und Behandlungen. Dies betreffe besonders vulnerable Gruppen wie ältere oder chronisch kranke Patientinnen und Patienten.

Darüber hinaus besteht nach ihren Beobachtungen ein wachsendes Spannungsfeld zwischen der Autonomie der Erkrankten und der ärztlichen Fürsorgepflicht. „Die Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige äußern zunehmend konkrete Therapiewünsche, die nicht immer medizinisch sinnvoll oder ethisch vertretbar sind. Beispiele sind künstliche Ernährung oder intensivmedizinische Maßnahmen ohne realistische Heilungschancen“, so Jentschke.

Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit zu einer Diskussion mit dem Referenten.

Ort und Zeit

Die kostenlose Veranstaltung findet im Hörsaal des Rudolf-Virchow-Zentrums, Haus D15 auf dem Klinikumscampus an der Josef-Schneider-Straße in Würzburg statt. Sie beginnt um 17.00 Uhr.

Eine Anmeldung ist bis zum 31. Mai 2025 unter der E-Mail kek@ukw.de möglich.

Von Pressestelle UKW

Zurück