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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Chemie und Pharmazie stellen sich vor

22.10.2019

Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten der Chemie gibt es am Donnerstag, 24. Oktober, in zwei Vorträgen. Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten.

„Die Fakultät stellt sich vor“ heißt das Motto einer Veranstaltung am Donnerstag, 24. Oktober, an der Universität Würzburg. Dann informiert die Fakultät für Chemie und Pharmazie gemeinsam mit dem Ortsverband Unterfranken der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) über aktuelle Forschungsprojekte und Fragestellungen aus den verschiedenen Teilbereichen der Chemie.

Das Angebot richtet sich an interessierte Bürger sowie an Lehrer und Schüler der Mittel- und Oberstufen. Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit, mit den Vortragenden und weiteren Mitgliedern der Fakultät bei Bier und Brezeln zu diskutieren. Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung findet statt im Hörsaal C im Zentralbau der Chemie am Hubland. Beginn ist um 17:15 Uhr.

Die Vorträge

„Die DNA-abhängige RNA-Polymerase von Vaccinia: Wie Viren ihre Wirtszelle kapern“: Über dieses Thema spricht Dr. Clemens Grimm vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie. Das Vaccinia-Virus ist bekannt als Impfstamm gegen die lebensbedrohliche Pockeninfektion. Darüber hinaus wird es aktuell als onkolytisches Agens verwendet, das Tumorzellen aufspürt und vernichtet. Es ist für einen solchen therapeutischen Einsatz besonders geeignet, da es sich im Gegensatz zu vielen anderen Viren exklusiv zytoplasmatisch vermehrt, also nie in den Zellkern eindringt. Um diese Fähigkeit zu erlangen, bedarf es einer besonderen molekularen Maschine: Vaccinia bringt seine eigene DNA-abhängige RNA-Polymerase mit, die ebenfalls rein zytoplasmatisch tätig ist. Dagegen sind die drei RNA-Polymerasen der Wirtszelle im Zellkern aktiv, wo sie chromosomenkodierte Information auf RNA überschreiben. Um die Funktion der Vaccinia-RNA-Polymerase zu verstehen, haben Forscher der Uni Würzburg die dreidimensionale Struktur dieser Megadalton-großen Maschine mit Hilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie und Röntgenkristallographie aufgeklärt.

Dr. Holger Helten vom Lehrstuhl für Anorganische Chemie II hält anschließend den Vortrag: „Anorganisch-organische Hybridmaterialien: Das Beste aus zwei Welten“. Zum Hintergrund: Polymer-basierte Materialien sind aus Forschung und Technik wie auch aus dem täglichen Leben kaum noch wegzudenken. Durch den gezielten Einbau anorganischer Elemente in organische Makromoleküle lassen sich neuartige Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften und Funktionen herstellen, die mit rein organischen Verbindungen nicht erzielt werden können. Das eröffnet Zugang zu spezifischen Sensormaterialien für physiologisch relevante Anionen, zu neuen Materialien für die Optoelektronik sowie zu polymeren Keramikvorstufen, die aus Lösung prozessiert werden können. Die Synthese dieser Materialien erfordert die Entwicklung neuer, hocheffizienter katalytischer Prozesse.

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