Einblicke in den Beginn des Lebens
08.07.2025Die Entwicklung der Eizellen von Säugetieren – und damit auch des Menschen – steht im Zentrum der Forschung von Melina Schuh. Jetzt kommt die Zellbiologin an die Uni Würzburg, ausgezeichnet mit der Theodor-Boveri-Vorlesung.

Melina Schuh (* 1980) ist Zellbiologin und Direktorin am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen. Den Schwerpunkt ihrer Forschung bildet die Entwicklung von Säugetier-Eizellen. Dabei interessiert sie sich besonders für die Entstehung von Fehlern in der Chromosomen-Aufteilung während der Reifeteilung. Diese gelten als eine der Hauptursache für Fehlgeburten, Down-Syndrom und die Abnahme der Fruchtbarkeit mit steigendem Alter der Frau.
Schuh etablierte frühzeitig Methoden, mit denen sie den genauen Ablauf der Entstehung einer menschlichen Eizelle charakterisieren konnte. Ein Ergebnis ihrer Untersuchungen war die Erkenntnis, dass die Entwicklung der menschlichen Eizelle noch langsamer, komplexer und störungsanfälliger verläuft als erwartet. Zudem konnte sie spezifische Schritte identifizieren, die in diesem Prozess besonders fehleranfällig sind.
Zeit und Ort
Jetzt kommt Melina Schuh für einen Vortrag an die Universität Würzburg. Am Mittwoch, 16. Juli 2025, spricht sie über das Thema „Illuminating the Beginning of Life“, Beginn ist um 17.15 Uhr. Die Vortragssprache ist Englisch. Nach der Begrüßung durch Paul Pauli, Präsident der Universität Würzburg, gibt Christian Häring, Sprecher des Biozentrums, eine kurze Einführung.
Der Vortrag findet statt im Biozentrum am Campus Hubland Süd, Hörsaal A101.
Auszeichnung mit der Theodor-Boveri-Vorlesung
Schuh kommt auf Einladung der Würzburger Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft (Physico-Medica) ans Biozentrum. Die Gesellschaft wurde 1849 als eine der ersten medizinisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland gegründet.
Alljährlich zeichnet die Gesellschaft eine herausragende Wissenschaftlerin beziehungsweise einen herausragenden Wissenschaftler, deren exzellente Arbeiten neue Möglichkeiten in der biomedizinischen Forschung und ihrer Anwendung am Menschen eröffnet haben, mit der Theodor-Boveri-Vorlesung aus.
Schuhs Arbeiten haben einen engen Bezug zur Forschung Theodor Boveris: „Melina Schuh hat bahnbrechende Beiträge zu unserem Verständnis darüber geleistet, wie Chromosomen während der meiotischen Zellteilung in Säugetier-Eizellen segregiert werden und warum dieser wichtige Prozess beim Menschen häufig fehleranfällig ist“, schreibt die Gesellschaft in ihrer Einladung. Schuhs Forschungen baue damit auf dem Erbe Theodor Boveris auf, einem Pionier in der Erforschung der Chromosomentrennung zu Beginn des 20. Jahrhunderts.