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Bilder, die die Welt verändern

13.06.2023

Das Zentrum für Sprachen der Universität zeigt eine Wanderausstellung mit großformatigen Fotografien. Die Bilder und ihre Begleittexte hinterfragen kulturelle Normen und Genderprägungen.

Kerstin Monk und Eileen Thormodsen haben 2009 geheiratet.
Kerstin Monk und Eileen Thormodsen haben 2009 geheiratet. (Bild: Tomas Gunnarsson)

Vor einigen Jahren überprüfte die Gemeinde Gävle in Schweden die Bilder, die sie für ihre Kampagnen und Auftritte verwendete. Es zeigte sich, dass die Darstellungen sich auf klassische Geschlechterrollen beschränkten und bei weitem nicht das ganze Einwohnerspektrum Gävles abbildeten. Die Gemeinde beschloss, das zu ändern, und arbeitete dafür mit dem Fotografen Tomas Gunnarsson zusammen.

Das Projekt erregte Aufsehen weit über Gävle hinaus. Das Projekthandbuch wurde über 16.000 Mal verkauft. Zwei Fotoausstellungen reisen durch europäische Städte, mehr als 1.000 Organisationen und Behörden haben sich der Idee aus Schweden angeschlossen: die Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Behinderung, sexueller Orientierung und Alter in Bildern zu bekämpfen.

Nun kommt die Fotoausstellung nach Würzburg. Das Zentrum für Sprachen (ZFS) der Universität zeigt sie in Kooperation mit der schwedischen Botschaft in Berlin und dem Svenska Institutet. Die Fotos und ihre Begleittexte sind unter dem Titel „Images that change the world“ seit 12. Juni bis einschließlich 21. Juli 2023 im ZFS im Matthias-Lexer-Weg 25 auf dem Campus Nord zu sehen.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 07:00 bis 20:00 Uhr, Samstag und Sonntag 14:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Hintergrund zur Ausstellung

Das Guidebook zur Ausstellung macht die Zielsetzung Gunnarssons sehr anschaulich. Hier einige Passagen daraus:

In unserem Alltag sind wir mit Tausenden von Bildern konfrontiert. Sie begegnen uns auf Plakatwänden und Zeitschriftencovern, in der Fernsehwerbung, auf Produktverpackungen, Filmplakaten und auf Social Media.

Viele dieser Bilder enthalten Informationen, die uns nur auf einer unbewussten Ebene erreichen. Das können Botschaften über das Geschlecht sein – etwa wie wir sein, uns kleiden und verhalten sollen, um als normale, attraktive und "echte" Männer und Frauen zu gelten.

Aber die Bilder transportieren auch andere Stereotypen. Sie zeigen, wie eine normale Familie, ein normaler Körper oder eine normale Hautfarbe auszusehen hat – oder auch welches Aussehen wir bei einem Chef, einer Vorschullehrerin, einem Premierminister oder einer Reinigungskraft erwarten würden. Bilder zeigen uns, was möglich ist. Schließlich kann man nicht sein, was man nicht sehen kann.

Bilder haben die Kraft, Menschen auszugrenzen, indem sie bestimmte Gruppen überhaupt nicht abbilden oder sie nur als Abweichung von der Norm darstellen. Bilder können Geschlechterrollen zementieren und uns damit alle einschränken – Mädchen und Jungen, Männer und Frauen und alle diejenigen, die sich mit keiner dieser Kategorien identifizieren.

Aber Bilder können auch das Gegenteil tun: Wenn sie gut gemacht sind, können Bilder alle Menschen einbeziehen und widerspiegeln, nicht nur diejenigen, die der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Und Bilder können zum Nachdenken darüber anregen, was wir aus unserem Leben machen können und wer wir werden können. Wir sind nicht in Stein gemeißelt.

Webseite zum Projekt

Weitere Bilder

Von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität

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