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Ausgewählt von Harvard

25.07.2017

Auszeichnung für Paola Ravasio: Die Doktorandin der Literaturwissenschaft wurde von der Universität Harvard zu einem Workshop in die USA eingeladen.

Doktorandin Paola Ravasio vor dem Philosophiegebäude der Uni Würzburg. (Foto: Robert Emmerich)
Doktorandin Paola Ravasio vor dem Philosophiegebäude der Uni Würzburg. (Foto: Robert Emmerich)

Paola Ravasio (34) von der Universität Würzburg ist mit ihrer Doktorarbeit so gut wie fertig: Sie erledigt derzeit letzte Korrekturen; im August will sie das rund 300 Seiten starke Werk abgeben. Der Titel ihrer literaturwissenschaftlichen Dissertation: „Black Costa Rica. Pluricentrical Belonging in Afra-Costa Rican Poetry“.

Die Doktorandin der Graduiertenschule der Geisteswissenschaften befasst sich in ihrer Arbeit mit Gedichten. Die Autorinnen sind allesamt zeitgenössische Lyrikerinnen aus Costa Rica, die karibische Wurzeln haben: Eulalia Bernard (Jahrgang 1935), Shirley Campbell (1965) und Dlia McDonald (1965).

Ein sehr spezielles Thema also, zu dem Ravasio aber eine starke Beziehung hat: Sie ist als Tochter italienischer Eltern in Costa Rica aufgewachsen. In ihrer Dissertation stellt sie philologische Analysen an. Es geht um die rhetorischen Stilmittel, durch die in den Gedichten eine Beziehung zur Geschichte der afro-costaricanischen Gemeinde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert sichtbar wird.

Wie es zur Bewerbung in Harvard kam

Mit diesem Thema solle sie sich unbedingt für einen Workshop in den USA bewerben – denn es gebe bislang kaum Arbeiten zur afro-lateinamerikanischen Thematik, die sich mit Mittelamerika und speziell mit Costa Rica befassen. Diesen Rat bekam die Doktorandin von Amerikanistik-Professorin Heike Raphael-Hernandez, die Zweitbetreuerin der Dissertation ist. Die Hauptbetreuung liegt bei Romanistik-Professorin Brigitte Burrichter.

Gemeint war ein zweitägiger Workshop am Afro-Lateinamerikanischen Forschungsinstitut des Hutchins Center der Universität Harvard. Er richtet sich an Promovierende aus aller Welt und allen Disziplinen. Voraussetzung: Sie müssen sich mit afro-lateinamerikanischen Themen beschäftigen und in den letzten Zügen ihrer Doktorarbeit liegen.

Paola Ravasio bewarb sich – und wurde aus 42 Bewerbungen zusammen mit zwölf anderen für den Workshop ausgewählt. Der fand Anfang Mai 2017 statt; Kosten entstanden ihr keine: Die Universität Harvard bezahlte Flug, Unterkunft und Verpflegung aus Mitteln der Mark-Claster-Mamolen-Stiftung und der Ford Foundation.

Was der Workshop gebracht hat

„Der Workshop war sehr motivierend und hilfreich für meine Arbeit“, sagt die Würzburger Doktorandin. Vor allem die intensiven Diskussionen mit Fachleuten, die sich mit der afro-lateinamerikanischen Thematik hervorragend auskennen, hat sie als stark bereichernd empfunden.

Beim Workshop waren nur zwei der 13 Teilnehmer aus Europa; viele stammten aus Brasilien und anderen Regionen Lateinamerikas. Aus der Literaturwissenschaft kamen zwei Teilnehmer, ansonsten waren vorwiegend Historiker dabei.

Werdegang von Paola Ravasio

Geboren wurde Paola Ravasio 1982 in San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Dort machte sie zuerst einen Universitätsabschluss in Klassischer Philologie. Ihr Masterstudium (Europäische Literatur und Sprachen) absolvierte sie dann an Universitäten in Italien, Frankreich und Griechenland.

2012 kam sie zur Promotion an die Universität Würzburg. Endlich, könnte man sagen: „Seit ich 20 war, wollte ich in Deutschland promovieren“, sagt die Doktorandin. Sie sei von dem Land immer beeindruckt gewesen. Darum hat sie auch schon vier Jahre lang Deutsch am Goethe-Institut gelernt, als sie noch in Costa Rica lebte. Der Literaturwissenschaft will sie auch als fertig promovierte Forscherin treu bleiben.

Website des Workshops

Kontakt

Paola Ravasio, Neuphilologisches Institut – Romanistik, Universität Würzburg, Mobil (0152) 01032902, paola.ravasio@uni-wuerzburg.de

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