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Erfolgsstory: 15 Jahre BEBUC und fUNIKIN

11.04.2023

Nachwuchsforschende im Kongo werden mit dem „BEBUC Excellence Scholarship Program” gefördert, das seine Wurzeln an der Uni Würzburg hat. Eine Erfolgsbilanz zum 15. Geburtstag des Programms.

Zahl der BEBUC-Stipendiaten 2023 in den verschiedenen Stadien ihrer Karriere in den Lebenswissenschaften (links) und in allen wissenschaftlichen Bereichen (rechts).
Zahl der BEBUC-Stipendiaten 2023 in den verschiedenen Stadien ihrer Karriere in den Lebenswissenschaften (links) und in allen wissenschaftlichen Bereichen (rechts). (Bild: BEBUC)

Vor nunmehr 15 Jahren haben die Professoren Gerhard Bringmann (Würzburg) und Virima Mudogo (Kinshasa), ein Alumnus der Uni Würzburg, das „BEBUC Excellence Scholarship Program“ aus der Taufe gehoben. Schon ein Jahr später wurde es in die Nichtregierungsorganisation fUNIKIN (Förderverein Uni Kinshasa) implementiert.

Das Programm BEBUC wurde und wird von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung großzügig unterstützt. Sein Ziel ist es, kongolesische Schülerinnen und Schüler, Studierende und Promovierende insbesondere in den Lebenswissenschaften finanziell, mental und sozial zu begleiten und zu fördern.

Damit soll erreicht werden, dass die Demokratische Republik Kongo mit ausreichend qualifiziertem Personal im Gesundheitswesen und verwandten Bereichen versorgt ist. Gerhard Bringmann hatte bei seinen häufigen Besuchen im Kongo beobachtet, dass die Lehrenden in den Universitäten häufig schon relativ alt waren und nur wenig qualifizierter Nachwuchs in Sicht war. Deshalb war und ist es das Ziel, mehr Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für kongolesische Professuren zu qualifizieren, um die Ausbildung im Kongo zu sichern.

Förderverein fUNIKIN

Der Förderverein fUNIKIN umfasst mittlerweile über 2000 Mitglieder vor allem im Kongo, aber auch in Europa und in aller Welt. Sie tragen die Ziele des Vereins nicht nur mit, sondern unterstützen ihn auch aktiv. Erst im Januar 2023 wurden mehr als 20 neue Mitglieder aufgenommen; sie gehören alle zur BEBUC-Familie.

Der Förderverein und BEBUC werden geführt von Alfred Forchel (Präsident), Ulrike Holzgrabe (Vizepräsidentin) und Gerhard Bringmann (Ehrenpräsident).

BEBUC in Zahlen im März 2023

Mit BEBUC-Stipendien werden derzeit neun Schülerinnen und Schüler, 78 Bachelor- und 60 Masterstudierende, 36 Promovierende, vier Postdoktorandinnen und -doktoranden und vier Re-entry-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefördert. Davon sind knapp die Hälfte Frauen, für die es im Kongo ansonsten besonders schwierig ist, eine Ausbildung zu machen.

Neue Professorinnen und Professoren braucht das Land

Es ist nicht einfach, die Zahl junger Professorinnen und Professoren im Kongo zu erhöhen, denn es gibt dort praktisch keine Masterstudiengänge und damit weiterhin auch nicht die Möglichkeit zu promovieren. Deshalb fördert BEBUC Masterstudierende besonders intensiv, denn diese müssen einen Studienplatz im Ausland finden. BEBUC hilft aber auch beim Finden von Promotionsstellen und unterstützt Promovierende mit Büchergeld, aber auch bei der Lösung organisatorischer und persönlicher Problemen.

Derzeit gehören mehr als 190 Stipendiatinnen und Stipendiaten zur BEBUC-Familie. Der größte Erfolg des Programms zeigt sich darin, dass inzwischen folgende 19 ehemalige BEBUC-Stipendiatinnen und Stipendiaten Professuren im Kongo erhalten haben:

  • Buya Bazenga Aristote, Pharmazie, Kinshasa
  • Ciza Hamuli Patient, Pharmazie, Kinshasa
  • Kamala Kaghoma Christian, Wirtschaftswissenschaften, Bukavu
  • Maketa Tevuzula Vivi, Medizin, Kinshasa
  • Mbala Mavinga Blaise, Chemie, Kinshasa
  • Mihigo Shetonde Oscar, Chemie, Kinshasa
  • Morisho Mwanabiningo Nene, Wirtschaftswissenschaften, Bukavu
  • Mudogo Nzanzu Célestin, Medizin, Kinshasa
  • Mufusama Koy Sita Jean-Pierre, Pharmazie, Kinshasa
  • Muhindo Mavoko Hypolite, Medizin, Kinshasa
  • Mupepele Nkobwa Pascal, Politikwissenschaften, Kikwit
  • Mushagalusa Kasali Félicien, Pharmazie, Bukavu
  • Muyisa Kavatsurwa Séverin, Chemie, Bukavu
  • Mwene-Batu Lyabayungu Pacifique, Medizin, Bukavu
  • Nkanga Isalomboto Christian, Pharmazie, Kinshasa
  • Nuapia Belo Yannick, Pharmazie, Kinshasa
  • Tshishimbi Muya Jules, Chemie, Kinshasa
  • Tshitenge Bishola Tania, Biologie, Kinshasa
  • Tshitenge Tshitenge Dieudonné, Pharmazie, Kinshasa

Diese Professorinnen und Professoren sind für die noch in der Ausbildung befindlichen BEBUC-Schülerinnen und -Schüler wunderbare Vorbilder. Die Zahl der BEBUC-Professorinnen und -Professoren steigt nun jedes Jahr signifikanter an.

Drei Erfolgsgeschichten

Professor Hypolite Mavoko studierte an der Universität Kinshasa Medizin, schloss sein Bachelorstudium 2005 ab und spezialisierte sich 2012 in Tropenmedizin. Seine Promotion in Medical Sciences absolviert er an der Universität Antwerpen; 2016 kehrte er in den Kongo zurück. Dabei half BEBUC anfangs mit einem Re-entry-Stipendium, bis Hypolite Mavoko 2018 zum Associate Professor an der Medizinischen Fakultät der Uni Kinshasa ernannt wurde. 2022 wurde er dort auf einen Lehrstuhl in Infektiologie berufen. Professor Mavoko hat eine Menge Drittmittel eingeworben und ein internationales wissenschaftliches Netzwerk aufgebaut. Im Oktober 2022 wurde er zum „World Health Summit“ in Berlin und zur „Coalition Epidemic Preparedness Initiative“ eingeladen.

Professor Christian Nkanga hat in Kinshasa Pharmazie studiert. Mit einem BEBUC-Stipendium machte er seinen Master in Drug Delivery Science an der Rhodes-Universität in Südafrika und promovierte dort 2019. Nach einer Förderung mit einem Re-Entry-Stipendium von BEBUC erhielt er im März 2019 eine Professur in Nanotechnologie an der Uni Kinshasa und nebenbei eine Forschungsstelle im Bereich Nano-Engineering an der University of California in San Diego. Zu diesem Zeitpunkt war er im Kongo der jüngste Professor in der Pharmazie. Und er war am Aufbau der „Young Academy of Science“ beteiligt, in der er sich um den Kontakt mit anderen nationalen jungen Akademien kümmert. Außerdem erhielt er ein „African Research Initiative for Scientific Excellence“-Forschungsstipendium, um sein Bio-Nanotechnologie-Labor aufzubauen. Dort sind jetzt sechs Masterstudierende und Promovierende tätig.

Nach einem Forschungstraining am „National Institute for Bio-Medical Research“ in Kinshasa und einem Praktikum am „Noguchi Memorial Institute for Medical Research“ an der University of Ghana in Legon hat Professorin Tania Bishola Tshitenge von 2008 bis 2013 Molekularbiologie an der Universität Kinshasa studiert. Anschließend machte sie an der Universität von Nairobi, Kenia, ihren Master of Science in Biotechnologie, den sie 2017 erfolgreich abschloss. Es folgte die Promotion bei Professor Clayton an der Universität Heidelberg im Jahr 2021. Und nun wurde sie zur Professorin für Biologie an der Universität Kinshasa ernannt. Seit 2009 ist Tania Bishola Teil der BEBUC-Familie, da sie immer zu den besten Studierenden ihres Jahrganges gehörte. Sie erhielt 2012 und dann noch einmal 2014 den BEBUC-Award und wurde während ihrer gesamten Studienzeit durch BEBUC gefördert. Aber sie hat auch viel von ihrer Energie an BEBUC zurückgegeben: von 2010 bis 2013 war sie Vize-Sprecherin der BEBUC-Stipendiatinnen und -stipendiaten in Kinshasa, von 2016 bis 2019 war sie sogar Prime Speaker.

Weblink

BEBUC Excellence Scholarship Program https://bebuc.org/

Kontakt

Exzellenzstipendienprogramm BEBUC, Campus Hubland-Nord, Josef-Martin-Weg 52, 97074 Wuerzburg, bebuc.buero@uni-wuerzburg.de

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Von BEBUC Team

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