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Neues zur Tumorerkrankung des Knochenmarks

23.10.2018

Am 17. November 2018 findet in Würzburg das 7. Myelom-Forum statt. Experten des Uniklinikums informieren Patienten, Angehörige und alle Interessierten über den aktuellen Status in der Diagnose und Behandlung des Multiplen Myeloms.

Im Knochenmark-Ausstrichpräparat sind die vielen, hier violetten Plasmazellen eines Myelom-Patienten zu erkennen. Bei Gesunden darf höchstens jede 20. Knochenmarkzelle eine Plasmazelle sein. (Foto: Uniklinikum Würzburg)
Im Knochenmark-Ausstrichpräparat sind die vielen, hier violetten Plasmazellen eines Myelom-Patienten zu erkennen. Bei Gesunden darf höchstens jede 20. Knochenmarkzelle eine Plasmazelle sein. (Foto: Uniklinikum Würzburg)

Das Multiple Myelom (MM) ist selten, gehört aber zu den häufigsten Tumoren von Knochen und Knochenmark. Das Uniklinikum Würzburg (UKW) widmet sich dieser Untergruppe des Lymphknotenkrebses seit vielen Jahren mit hohem Engagement - in der Behandlung, wie in der Forschung. „Als eines der europaweit führenden Zentren für diese Krankheit sehen wir es quasi als unsere Pflicht an, speziell die Betroffenen, aber auch deren Angehörige und alle sonstigen Interessierten über neue Erkenntnisse sowie aktuelle Diagnose- und Therapiemethoden auf dem Laufenden zu halten“, sagt Professor Hermann Einsele.

Der Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des UKW und international renommierte Myelom-Experte bezieht sich dabei besonders auf die öffentliche Informationsveranstaltung „Myelom-Forum“, die am 17. November 2018 zum siebten Mal stattfindet. An jenem Samstag referieren Experten des Klinikums ab 9:00 Uhr im Hörsaal 1 des Zentrums für Innere Medizin an der Oberdürrbacher Straße wieder über aktuelle Entwicklungen.

Zu diesen zählen zum Beispiel innovative Genomsequenzierungen, mit denen festgestellt werden kann, ob ein MM-Patient auf eine Therapie anspricht oder nicht. Die zugrundeliegenden, neuen Daten wurden vom UKW in Kooperation mit US-amerikanischen Partnern erstellt.

Hohe Erwartungen an personalisierte Therapie

„Ungebrochen hoch sind unsere Erwartungen an zielgerichtete, personalisierte, immuntherapeutische Behandlungsansätze“, sagt Einsele und fährt fort: „Hier werden wir beim Forum präklinische Untersuchungen vorstellen, die zeigen, wie CAR T-Zellen beim Myelom wirken können. Außerdem werden wir wahrscheinlich auch schon über erste Erfahrungen beim Einsatz dieser Therapie bei MM-Patienten in Würzburg berichten können.“

Die Idee hinter dem Behandlungskonzept: Weiße Blutkörperchen des Patienten werden mit einem sogenannten Chimären Antigen-Rezeptor (CAR) ausgerüstet, der wie ein Sensor ein spezielles Molekül auf den Myelom-Zellen erkennt und diese dann vernichtet.

Nebenwirkungsmanagement, Psychosomatik, Komplementärmedizin

Neben der Beschreibung dieser und weiterer neuer Diagnose- und Behandlungsmethoden thematisiert das Forum auch den zeitgemäßen Umgang mit Symptomen und Nebenwirkungen. „Außerdem wissen wir, dass unsere Krebspatienten gerne selbst alles Ergänzende tun wollen, um ihre Heilungschancen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Deshalb haben auch die Bereiche Psychosomatik und Komplementärmedizin ihren berechtigten Platz in der Themenliste unseres Forums“, unterstreicht Einsele.

Wie in den vergangenen Jahren auch, wird eine Diskussion den Zuhörerinnen und Zuhörern Gelegenheit geben, von qualifizierter Seite Antworten auf persönliche Fragen zu erhalten. Ebenfalls schon gute Tradition sind die begleitenden Infostände in der Magistrale des Zentrums für Innere Medizin, die eine unkomplizierte Kontaktaufnahme mit Selbsthilfegruppen und weiteren Initiativen ermöglichen.

Anmeldung erforderlich

Die Teilnahme am 7. Myelom-Forum Würzburg ist kostenlos. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bitten die Veranstalter allerdings um eine Anmeldung bis 2. November 2018 im Sekretariat von Professor Einsele unter T: (0931) 201-40001 oder bei der Organisatorin Gabriele Nelkenstock unter E-Mail: info@kampfgegenkrebs.de.

Über das Multiple Myelom

Beim Multiplen Myelom entarten im Knochenmark bestimmte Immunzellen. Sie überfluten den Körper mit fehlerhaft produzierten Antikörpern, unterdrücken durch ihr aggressives Wachstum die Blutbildung und schädigen durch verstärkten Knochenabbau das Skelett. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 3.500 Menschen an dieser Untergruppe des Lymphknotenkrebses.

Pressemitteilung des Universitätsklinikums

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