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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Mit schlechten Webseiten zum Sieg

13.11.2018

Maximal sieben Minuten Redezeit und der Applaus bestimmt über den Gewinner: Das waren die Rahmendaten beim Science Slam von Uni, Alumniverein, Fachhochschule und Stadt Würzburg.

Die Teilnehmer des diesjährigen Science Slams. (Foto: Katja Klein)
Die Teilnehmer des diesjährigen Science Slams mit dem Gewinner Mario Fischer in der Mitte. (Foto: Katja Klein)

Sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler waren angekündigt; krankheitsbedingt sechs von ihnen konnten antreten beim Science Slam am Freitag, 9. November, im zentralen Hörsaalgebäude der Uni am Hubland. Dazu eingeladen hatten hatten die Julius-Maximilians-Universität Würzburg und deren Alumniverein, die Hochschule Würzburg-Schweinfurt sowie die Stadt Würzburg.

Durch den Abend geführt vom Radiomoderator Johannes Keppner startete den Science Slam der Vorjahressieger Professor Hans-Georg Weigand vom Institut für Mathematik an der Uni mit seinem Beitrag „Wie denkt ein Mathematiker?“. Weigand unterlag noch nicht dem Zeitlimit von exakt sieben Minuten, das die beiden Besucher und Zeitmelder Conny und Georg mit erst leisem Knurren und anschließend einem deutlichen Bellen von einigen Referenten einforderten.

Von Michel, Party People und Papiermodellen

Zweiter Slammer war der Betriebswirt der Uni Würzburg Dr. Stefan Zimmermann. Er nahm das Auditorium mit in seine „Management Lessons“ und zeigte am Beispiel von Michel aus Lönneberga Kurioses aus der Betriebswirtschaft auf.

Dr. Eva Lange-Athinodorou aus der Ägyptologie an der Uni Würzburg lud die Besucher ein zur „Love Parade im Alten Ägypten“. Dabei spannte sie den Bogen von Flüchen zu heißen Flächen und zeigte auf, dass bereits die alten Ägypter richtig feiern konnten mit bis zu 100.000 „Party People“.

Dmitri Nedrenco, Mathematiker an der Uni Würzburg, präsentierte anhand von ganz praktischen Papiermodellen, wie Mathematiker die Kunst beherrschen, das Rechnen zu vermeiden durch Spielfreude mit Hilfe seines Vortrags „Mathematischen Papierfaltens in der universitären Ausbildung". Wer habe schon im Alltag einen Tangens benötigt - eine Raumsonde, Stents oder Solarpanels hingegen schon.

Baumwollfetzen, Kirchengeschichte und Kühlschränke

Claus Bolza-Schünemann, CEO bei Koenig & Bauer, zeigte anhand einer alten Jeans „die Details eines Stücks Baumwolle“ auf dem Weg zur Banknote mit ihren Sicherheitsmerkmalen auf. Dabei ging er auch auf die Details am Ende des „Lebens als Zahlungsmittel“ ein – von den Normen des Schreddervorgangs der Geldscheine gemäß der Datenschutz-Grundverordnung bis zur exakten Partikellänge im Millimeterbereich und in ihrer Ganzheitlichkeit.

Wolfgang Weiß, Professor für Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der neuesten Zeit an der Uni Würzburg, nahm die Zuhörer mit in „1350 Jahre fränkische Kirchengeschichte im Minutentakt“. In theologisch tragender Form wie auch als Büttenrede führte er durch Jahrhunderte am Beispiel von Ereignissen in der Historie der Kirche.

Professor Mario Fischer von der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, lud die Besucher in dem ausverkauften Hörsaal dazu ein: „Lieber Besucher, herzlich willkommen auf unserer Website!“ Anhand zahlreicher Beispiele zeigte er auf, wie man potentielle Kunden von Webseiten vertreiben oder sie mit einem Überangebot von Auswahlmöglichkeiten verwirren kann – beispielsweise mit Angeboten für Kühlschränke verschiedener Geräuschklassen von „silent“ über „außerordentlich leise“, „besonders leise“ bis hin zu „sehr leise“.

Mit der diesjährig höchsten Dezibelzahl von 108,1 auf dem Applausometer konnte Fischer den Wanderpokal aus den Händen des Vorjahressiegers sowie Gratulationen entgegennehmen.

Kurzporträts der Slammer gibt es hier nachzulesen.

Pressemitteilung der Hochschule Würzburg-Schweinfurt

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