Intern
Studierendenvertretung

Offener Brief der Studierendenvertretung - Masterplätze

05.08.2013

Sehr geehrte Damen und Herren, 

 

anbei erhalten Sie die Pressemitteilung der Studierendenvertretung der Universität Würzburg zur Veröffentlichung des Offenen Briefes an Herrn Staatsminister Heubisch, Herrn Professor Forchel und die Dekane der Universität Würzburg. In diesem wird Bezug genommen auf die 

Anzahl und Vergabe der Masterstudienplätze an der Universität Würzburg. Vor allem die, durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, nicht in ausreichender Anzahl genehmigten Masterstudienplätze in der Psychologie haben hierbei bereits zu Schlagzeilen geführt. Besonders drastisch wird das an den aktuellen Zahlen deutlich: Bei einem Mindestbedarf von 140 Masterplätzen werden in der Psychologie zukünftig nur noch 95 Masterplätze vorhanden sein.

 

Darüberhinaus werden aber noch weitere Tatsachen angeprangert: 

Auch an der Wirschaftswissenschaftlichen Fakultät kam es zu massiven Streichungen der zur Verfügung stehenden Masterplätze. So sollen im kommenden Semester bei 650 Bachelorstudierenden im Masterstudiengang BWL max. 81 und im Masterstudiengang VWL max. 16 Studierende eingeschrieben sein. Vielen Bachelorabsolventinnen und -absolventen wird somit von vorherein die Chance auf ein Masterstudium genommen. Die Studierendenvertretung der Universität  Würzburg befürchtet, dass sich dieser Negativtrend auf weitere Fakultäten ausweitet und immer mehr Bachelorstudierende um die Möglichkeit eines Masterstudiums bangen müssen. "Die Problematik, dass zu wenige Masterstudienplätze zur Verfügung stehen ist uns schon lange bekannt. Wir  bedauern es sehr, dass die Hilferufe, die immer wieder laut wurden, von  der Politik nicht gehört oder ernst genommen werden.", meint der studentische Senator Riccardo Altieri. 

 

Das Problem der fehlenden Masterplätze wird  noch dadurch verschärft, dass ein abgeschlossenes Bachelorstudium allein in den meisten  Fällen nicht als berufsqualifizierend angesehen wird. Wirklich wettbewerbsfähig auf dem Arbeitsmarkt sind demnach in vielen Fachbereichen nur Absolventinnen und Absolventen eines Masterstudiums.

 

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Änderungen des Bewerbungsverfahrens für einen Masterplatz an der Wirschaftswissenschaftlichen Fakultät. Eine kurzfristige Änderung der Prüfungsordnung sieht vor, dass es künftig nicht mehr möglich ist, Zulassungsvorraussetzungen bis zum Beginn des zweiten Semesters nachzureichen. Besonders hart trifft dies diejenigen Studierenden, die ihr letztes Semester gerade entsprechend geplant haben. "Es ist nicht angemessen, dass kurz vor den Bewerbungsverfahren die Voraussetzungen für einen Masterstudienplatz geändert werden. Von Planungssicherheit kann hier bei Weitem nicht die Rede sein," so Eduard Göbl, Vorsitzender des Sprecher- und Sprecherinnenrats der Universtität Würzburg.

 

Einen weiteren Kritikpunkt des Offenen Briefes stellt darüberhinaus die Praxis der Ausbauplanung dar. Das Ministerium fordert hierbei mehr Studienplätze für Studierende des ersten Hochschulsemesters ein. Während in die Bachelorstudiengänge investiert wird, bleibt der Ausbau der Masterstudienplätze auf der Strecke, da die Masterstudienplätze kaum Berücksichtigung innerhalb der Kapazitätsberechnungen finden. "Daher fordert die Studierendenvertretung der Universität Würzburg die Hochschulen ausreichend mit (Geld-) Mitteln auszustatten, denn Lehre kann nur dann gut und erfolgreich sein, wenn auch die Ausstattung stimmt", erklärt Esther Schießer, Sprecherrätin. 

 

"Wir fordern daher weiterhin für alle Studierenden einen Masterstudienplatz ein! Denn auch wenn sich die Politik wünscht, dass der Bachelor einen, von den Arbeigebenden anerkannten Abschluss darstellt, so beweist die Praxis oftmals das Gegenteil. Der Bachelorabschluss stellt in der Realität meist lediglich einen Zwischenschritt dar. Wenn die entsprechenden Plätze für den Master fehlen, werden Chancen genommen und Menschen landen auf dem Abstellgleis." Anja Zürn, Sprecherrätin, abschließend. 

Anhang: 
Offener Brief der Studierendenvertretung
pdf-Version

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