Intern
Studierendenvertretung

PRESSEMITTEILUNG: Anwesenheitspflichten abschaffen!

22.06.2016

Rechtswidrige Anwesenheitspflicht abschaffen – Anweisungen des Bildungsministeriums umsetzen!

Obwohl das Bayerische Bildungsministerium die Universität Würzburg bereits im April 2013 dazu anwies, Anwesenheitspflichten für Studierende kritisch zu prüfen und beispielsweise bei Vorlesungen generell auszusetzen, wurden diese Maßgaben bis heute durch die Universitätsleitung nicht für alle Studierende umgesetzt.

Hierzu erklären die studentische Senatorin Lisa Crumbach (Juso Hochschulgruppe) sowie Cristian Otto (AK-Lehramt – Mitglied der Kommission für Studium und Lehre):

Seit Beginn des Wintersemesters 2015/16 sind an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg die neue Allgemeine Studienprüfungsordnung (ASPO) und Lehramtsstudienprüfungsordnung (LASPO) in Kraft. Mit ihnen erfolgte die Umsetzung der Maßgabe des Bayrischen Staatsministeriums für Bildung, Kultus, Wissenschaft und Kunst aus dem April 2013 zur Einschränkung der Anwesenheitspflichten:

 „Vor dem Hintergrund darf nochmals ausdrücklich gebeten werden, die Notwendigkeit von Anwesenheitspflichten kritisch zu prüfen und […] unmittelbar ergebende Fälle zu begrenzen. Bei Vorlesungen ist grundsätzlich keine Anwesenheitspflicht vorzusehen.“[1]

 Die VertreterInnen der Studierenden haben in verschiedenen Gremien der JMU bereits im Herbst kritisiert, dass es nicht nachvollziehbar sei, weshalb diese Vorgabe des Ministeriums ausschließlich für die „Neustudierenden“ nach ASPO und LASPO 2015 umgesetzt wurde. Für die Bestandsstudierenden ASPO und LASPO 2009 änderte sich jedoch nichts!

Da sich trotz verschiedener Versuche inneruniversitär keine Lösung ergab, entschieden sich Mitglieder der Studierendenvertretung zu einer erneuten Anfrage beim Ministerium. Die Antwort fiel wie erwartet deutlich aus:

 „Das Staatsministerium […] hat daher bei der Universitätsleitung angeregt, eine allgemeine Regelung in die ASPO / LASPO 2009 aufzunehmen, in der festgelegt wird, dass dort festgeschrieben und rechtswidrige (unverhältnismäßige) Anwesenheiten nicht mehr vollzogen werden.“[2]

Nun plädieren die Studierenden für ein rasches Handeln: „Wir begrüßen den Vorschlag des Staatsministeriums ausdrücklich und fordern nach dieser Klarstellung nun erst rechte eine schnellstmögliche Umsetzung in der ASPO & LASPO 2009“, so Christian Otto, der die Belange der Lehramtsstudierenden im AK - Lehramt vertritt.
„Die Ungleichbehandlung unserer Studentinnen und Studenten muss endlich ein Ende haben“, ergänzt die studentische Senatorin Lisa Crumbach (Juso Hochschulgruppe): „Es macht keinerlei Sinn, wenn für die einen Anwesenheitspflicht gilt und für die anderen nicht – und das in derselben Veranstaltung! Diese Inkonsequenz der Universitätsleitung hat direkte Auswirkungen auf das Lernklima an unserer Universität.“

Schon seit den Bildungsprotesten der Jahre 2009 und 2010 standen die Anwesenheitspflichten im Kreuzfeuer der Kritik. Das Staatsministerium erließ deshalb entsprechende Anweisungen für die bayerischen Universitäten. Die StudierendenvertreterInnen fordern, dass diese Änderungen bis zum Beginn des Wintersemesters 2016/17 nun endlich umgesetzt werden und so die Reduzierung der Anwesenheitspflicht in der Praxis umgesetzt wird: „Im aktuell laufenden Semester hat sich leider gezeigt, dass einige Lehrstühle nicht bereit sind, sich an die Vorgabe der Anwesenheitspflichten – wie in der ASPO & LASPO 2015 geregelt – zu halten.“, so Otto abschließend: „Hier müssen einheitliche Regeln für die ganze Uni geschaffen werden!“

 


[1] Schreiben des BMBKWK vom 04.04.2013.: Az.: E3-10b/6861

[2] Schreiben des BMBKWK von 19.04.2016.: Az. VII.4-H2000.WÜR/6/6

Von Lisa Crumbach und Christian Otto

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