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Rudolf-Virchow-Zentrum - Center for Integrative and Translational Bioimaging

Rudolf Virchow wird 200 - das RVZ wird 20!

13.10.2021

Das RVZ feiert, ebenso wie sein Namensgeber, in diesem Jahr ein Jubiläum – es besteht seit 20 Jahren! Bei uns wurde von Anfang an thematisch breite Spitzenforschung betrieben.

Forschung auf höchstem Niveau seit 20 Jahren

Das RVZ befasst sich als interdisziplinäres Forschungszentrum der Universität Würzburg, ganz im Sinne Rudolf Virchows, mit dem Sichtbarmachen elementarer Lebensvorgänge auf verschiedenen Skalen.

Hier am RVZ werden nicht nur modernste bildgebende Verfahren angewendet, sondern auch zielgerichtet weiterentwickelt. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler „denken mikroskopisch“ in Virchows Sinne und passen die Mikroskope an die speziellen Fragestellungen an. Wenn nötig verschieben sie sogar die Grenzen der Auflösung, bis hin zum einzelnen Molekül und seinen Bausteinen. Rudolf Virchow hätte das gefallen!

Wir verbinden heute die hochauflösende Mikroskopie mit computergestützten Simulation und können so komplexe Szenarien von Zell-Wechselwirkungen testen und bewerten. Am RVZ werden Volkskrankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall erforscht, um in Zukunft die therapeutischen Möglichkeiten zu erweitern. Was haben Blutgerinnsel mit unserem Immunsystem zu tun? Wie kann man Patienten in Zukunft besser behandeln? Diese und viele andere Fragen treiben uns an. Wie kann unser Körper die Reparatur unserer DNA so genau steuern, dass er uns vor Krankheiten schützt? Hier kommt die Strukturbiologie in Spiel, die den Aufbau und die 3D-Struktur von Schlüssel-Proteinen, mittels Röntgenkristallographie und Kryo-Elektronenmikroskopie entschlüsselt. Kennt man deren genaue Struktur, erhält man neue Einblicke in ihre Funktionen, wie sie miteinander interagieren und essentielle Vorgänge wie z.B. die Reparatur der DNA steuern. Die Proteinstrukturen liefern entscheidende Ansatzpunkte für die Medikamentenentwicklung gegen Krankheiten wie Krebs.

Rudolf Virchow als prägender Naturwissenschaftler

Der bedeutende Arzt und Naturwissenschaftler Rudolf Virchow entwickelte im 19. Jahrhundert in Würzburg die Theorie der Zellularpathologie. Nach dieser Theorie ist die Zelle die kleinste funktionelle Einheit eines Organismus. Störungen in der Zellfunktion sind der Ausgangspunkt für die Entstehung von Krankheiten. Dies war der Startschuss für ein völlig neues Verständnis für Krankheitsursachen und Behandlungsansätze.

Virchow nutzte und schätzte die technologischen Neuerungen und Innovationen seiner Zeit, besonders die moderne Mikroskopie, um feine Gewebestrukturen und sogar einzelne Zellen sichtbar zu machen. Um mit dem Mikroskop die Medizinische Forschung zu reformieren, muss man nach Virchow "mikroskopisch denken" lernen.

Diesen Gedanken nehmen wir als Rudolf-Virchow-Zentrum gerne mit in unsere Zeiten, mit ihren ganz eigenen methodischen Herausforderungen und Möglichkeiten und freuen uns auf weitere spannende Jahre!

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