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Occupational Health and Safety, Animal Welfare and Environmental Protection

Grippe, Infektiöse Magen- und Darmerkrankungen

Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Informationen über Infektionserkrankungen sowie empfohlene vorbeugende Schutzmaßnahmen. Die Inhalte werden von Seiten der Stabsstelle Arbeits-, Gesundheits-, Tier- und Umweltschutz (Stabsstelle AU) und den Betriebsärzten der Universität Würzburg bereitgestellt und regelmäßig aktualisiert.

Erkältungen und Grippe

Erkältungen, auch häufig als grippale Infekte bezeichnet, sind Viruserkrankungen, die mit Schnupfen, Husten und anderen Allgemeinbeschwerden einhergehen und in der Regel nicht lebensbedrohlich sind. Auch die „Sommergrippe“ gehört zu den grippalen Infekten. Die eigentliche Grippe (Echte Grippe) wird durch Influenzaviren verursacht. Sie zeigt einen deutlich schwe­reren Krankheitsverlauf, jedoch zunächst auch mit den typischen Erkältungs­symp­tomen.

Die Viren der echten Grippe (saisonalen Grippe) und die der grippalen Infekte haben in der Regel die gleichen Übertragungswege:

  • Beim Husten oder Niesen durch Tröpfcheninfektion
  • Über die Hände, besonders beim Händeschütteln
  • Über Flächen und Gegenstände, auf denen andere Hände das Virus hinterlassen haben

Das Virus ist in den Tröpfchen enthalten, die beim Husten oder Niesen aus der Nase und dem Mund entweichen. Die Tröpfchen können bis zu zwei Meter weit gelangen. Wenn Sie sich also einer infizierten Person nähern, können Sie deren Viren mit den Tröpfchen einatmen. Oder die Tröpfchen landen direkt auf den Schleimhäuten Ihrer Nase oder Ihrer Augen.
Hält sich eine infizierte Person beim Niesen oder Husten die Hand vor Mund oder Nase, können die Viren sehr leicht auf Oberflächen oder Gegenstände übertragen werden. Berühren Sie diese infizierten Oberflächen und dann Ihr Gesicht, können Sie sich ebenfalls anstecken.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Schweinegrippen-Pandemie im Jahr 2010 welt­weit für beendet erklärt. Es wurde die so genannte "Post-Pandemie-Phase" ausgerufen, da "keine gesundheitliche Notlage von internationaler Bedeutung" mehr besteht. Aktuell empfiehlt die WHO keine Präventions- und Behandlungsmaßnahmen mehr, die über diejenigen hinausgehen, die bei der saisonalen Grippe beachtet werden sollten. Jedoch ist das Virus mit dieser Herabstufung nicht aus der Welt verschwunden.

Das Virus A (H1N1), das die "Schweinegrippe" hervorruft, verhält sich wie ein saisonales Virus, ggf. auch in Deutschland. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich auch weitere Virustypen verbreiten.

Auch wenn sich eine Infektion nicht immer vermeiden lässt, mit einfachen vorbeugenden Maßnahmen kann das Risiko gemindert werden. DieUnfallkassen und Berufsgenossenschaften  geben Tipps, wie Sie gesund durch den Winter kommen.

Erkältungskrankheiten werden durch Kontakte wie Händeschütteln und anschließendes Berühren im Gesicht oder durch das Einatmen feinster Tröpfchen nach Niesen und Husten von Erkrankten von Mensch zu Mensch weitergegeben. Solche Übertragungswege kann jeder durch einfache Maßnahmen unterbrechen:

  • Händeschütteln im öffentlichen Leben vermeiden.
  • Nach dem Kontakt mit Erkrankten Hände gründlich waschen.
  • Direktem Niesen und Husten nach Möglichkeit aus dem Weg gehen. Wenn man selbst niesen oder husten muss, dabei Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch bedecken.
  • Ganz besonders wichtig ist die Teilnahme an der jährlichen Grippeschutzimpfung.

Abgesehen von diesen Verhaltensmaßnahmen im Umgang mit anderen, kann auch die eigene Lebensführung die körperlichen Abwehrkräfte stärken. Viren haben dann eine geringere Chance.

  • Viel frisches Obst und Gemüse essen.
  • Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und am besten weitgehend ungesüßte Getränke trinken.
  • Regelmäßig die Räume lüften (Stoßlüften), in denen man sich aufhält.
  • Regelmäßige Wechselduschen unterstützen die körperlichen Abwehrkräfte.
  • Zugluft vermeiden, nicht verschwitzt oder in zu dünner Kleidung nach draußen gehen.

Medikamente gefährden den Versicherungsschutz.

Wenn Sie den Verdacht haben, an einer Grippe oder einem grippalen Infekt erkrankt zu sein, sollten Sie gemäß offiziellen Stellen folgende Regeln beachten:

  1. Bleiben Sie zu Hause, um möglichst keine anderen Menschen anzustecken. Das gilt besonders dann, wenn Sie in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätten oder Schulen arbeiten oder schwer kranke und immungeschwächte Menschen in Alten- und Pflegeheimen oder in Krankenhäusern betreuen.
  2. Rufen Sie Ihren Arzt/ Ihre Ärztin an und informieren Sie ihn/sie genau über Ihre Symptome. Vereinbaren Sie telefonisch das weitere Vorgehen.

Vermeiden Sie engen Kontakt mit anderen Menschen auf dem Weg in die Praxis.

Impfungen gegen die saisonale Grippe schützen nicht nur die Geimpften vor der Influenza, sondern verhindern die Weiterverbreitung der Viren z. B. an Ihre Kollegin­nen und Kollegen sowie an chronisch Kranke, Abwehr­geschwächte oder Schwangere in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Die Impfung gegen die saisonale Grippe wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI empfohlen. Die Impfung ist freiwillig und jeder, der will, kann daran teilnehmen. Es ist die persönliche Entscheidung eines jeden, sich impfen zu lassen.

Der Influenza-Impfstoff für die kommende Saison hat ähnliche Antigenzusammen­setzung wie der Impfstoff der letzten Saison. Es stellt sich daher die Frage, ob Personen, die in der letzten Saison eine Influenza-Impfung erhalten haben, in diesem Jahr trotzdem nochmals geimpft werden sollen. Die wenigen dazu veröffentlichten Studien deuten darauf hin, dass die Schutzwirkung der Influenza-Impfung mit der Zeit abnimmt und ein nicht zu vernachlässigender Teil der Geimpften nach Ablauf eines Jahres nicht mehr geschützt ist.

Die STIKO empfiehlt deshalb, dass sich alle Personen, die einer der Zielgruppen für die saisonale Influenza-Impfung angehören, im Herbst gegen Influenza impfen lassen sollen. Dies gilt unabhängig davon, ob sie bereits im letzten Jahr eine Influenza-Impfung bekommen haben oder nicht.

Antworten des RKI auf häufig gestellte Fragen zur saisonalen Influenzaimpfung

Nach den Empfehlungen (STIKO) beim RKI wird die Influenzaimpfung empfohlen für

  • alle Personen über 60 Jahre,
  • für alle Schwangeren Alle Schwangeren ab 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab 1. Trimenon  (bitte fragen Sie vorab Ihren Hausarzt/Ihre Hausärztin, Ihren Kinderarzt/Ihre Kinderärztin oder Ihren Frauenarzt/Ihre Frauenärztin),
  • für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten wie z. B. Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder HIV,
  • für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen,
  • für Personen mit erhöhter Gefährdung (z.B. medizinisches Personal)
  • für Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute ungeimpfte Risiko­personen fungieren können.
  • für Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln (die Impfung schützt zwar nicht vor der Vogelgrippe, aber es werden damit problematische Doppelinfektionen vermieden).
  • Eine Impfung mit dem aktuellen saisonalen humanen Influenza-Impfstoff bietet laut der STIKO zwar keinen direkten Schutz vor Infektionen durch den Erreger der aviaren Influenza, sie kann jedoch Doppelinfektionen mit den aktuell zirkulierenden Influenzaviren verhindern.
  • Für  Personen mit Kontakt zu größeren Menschenansammlungen, z. B. Beschäftigte des öffentlichen Verkehrs, der Polizei, der Feuerwehr und der Bundeswehr (Empfehlung der Bundesärztekammer).

Beschäftigte der Universität können sich auch an die Betriebsärzte der Univer­sität, Herrn Peter Meeh oder an den Betriebs­ärzt­lichen Dienst der Universität wenden. Der Betriebsärztliche Dienst des Universitätsklinikums bietet für Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen des Universitätsklinikums und der UKW-Service GmbH jährlich Termine für die saisonale Grippeschutzimpfung an. Zur Internetseite des Betriebsärztlichen Dienstes der Universität.

Robert-Koch-Institut (RKI)
Das Projekt GrippeWeb wurde im Jahr 2010 am RKI gegründet und soll die Aktivität und die Ausbreitung akuter Atemwegserkrankungen (hierzu zählen auch die Erkältungen und die „echte” Grippe) in Deutschland beobachten.

Bayerische Staatsregierung
Neufassung der Bekanntmachung "Öffentlich empfohlene Schutzimpfungen nach §20 Abs.3 IfSG" des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit vom 24. September 2013. Die Bekanntmachung ist am 26.08.2013 in Kraft getreten.
zur Bekanntmachung

Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Pressemitteilung vom 16.12.2019

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
impfen-info.de, Sicherer Schutz gegen Infektionskrankheiten

Bayerische Landesunfallkasse

Infektiöse Magen- und Darmerkrankungen

Eine Vielzahl bakterieller, viraler und parasitologischer Erreger bzw. die von diesen Erregern gebildeten Toxine sind die häufigsten Ursachen akuter Entzündungen des Magen-Darm-Traktes bzw. mikrobiell bedingter Lebensmittevergiftungen.

  • Viren: u.a. humanpathogene Rota-, Adeno-, Corona- und Noroviren
  • Bakterien: u.a.  Salmonellen, Campylobacter, Shigellen, Yersinien, Clostridium difficile, Vibrio cholerae, und Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC)
  • Parasiten: u.a. Amöben, Giardien

Die Ansteckung erfolgt meist direkt von Person zu Person. An diesen Erregern Erkrankte scheiden die Erreger über den Stuhl und das Erbrochene aus und verteilen diese unbemerkt in ihrer Umwelt, etwa auf Gegenstände oder Oberflächen. Somit gelangen die Erreger über Schmierinfektion zu anderen Personen (fäkal-orale Übertragung). Manche dieser Erreger sind so ansteckend, dass bereits eine sehr geringe Erregeranzahl weitere Personen infizieren kann. Weitere charakteristische Infektionswege sind die Übertragung über die Luft durch erreger­haltige Tröpfchen (Tröpfcheninfektion) und über kontaminierte Nahrungsmittel. Um sich zu schützen, muss man daher auf sorgfältige Hygiene achten!

  1. Richtig einkaufen
    Lebensmittel sorgfältig auswählen, gegebenfalls kühlen und zügig nach Hause bringen.
  2. Reinigen
    Hände, Oberflächen und Gerätschaften regelmäßig reinigen und desinfizieren.
  3. Trennen
    Keimübertragungen vermeiden.
  4. Erhitzen
    Speisen gründlich durchgaren.
  5. Kühlen
    Verderbliche Lebensmittel und Speisen sofort ausreichend kühlen oder einfrieren.
  6. Waschen, Schälen, Blanchieren
    Keime an Obst und Gemüse reduzieren.
  7. Schützen
    Insekten, Nager und andere Tiere fernhalten.
  • Hinweise des Bundesministerium für Ernährung und Lanwirtschaft (BMEL) zur Hygiene in der Küche.
    Wie gelangen krankmachende Keime in die Küche? Was können Verbraucherinnen und Verbraucher bei Auswahl, Einkauf, Transport und Lagerung von Lebensmitteln beachten, um eine Verunreinigung mit Krankheitserregern zu vermeiden? Das vom BMEL aktualisierte und vom BMEL unentgeldlich abgegebene Merkblatt  beantwortet solche und weitere Fragen und gibt Empfehlungen zur Lebensmittel- und Küchenhygiene.
     
  • Bundesinstitut für Risikobewertung:
    Verbrauchertipps präsentiert am Forschungsprojekt zum Thema TV-Küchenhygiene

Tipps zur Hygiene und zur Vorbeugung

Die üblichen Hygieneempfehlungen schützen vor einer Infektion mit Viren.

  • Händewaschen? JA
  • Händeschütteln? NEIN
  • Drehen Sie sich zum Husten und Niesen weg und halten Sie Abstand zu weiteren Personen
  • Husten oder niesen Sie in die Armbeuge, wenn kein Taschentuch zur Hand ist
  • Einmaltaschentücher sofort entsorgen
  • Sprechabstand von mehr als 1 ½ Metern einhalten
  • Räume regelmäßig stoßlüften

Gründliches Händewaschen gelingt in fünf Schritten:

  1. Halten Sie die Hände unter fließendes Wasser.
  2. Seifen Sie dann die Hände gründlich ein – sowohl Handinnenflächen als auch Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume und Daumen. Denken Sie auch an die Fingernägel. Hygienischer als Seifenstücke sind Flüssigseifen.
  3. Reiben Sie die Seife an allen Stellen sanft ein. Gründliches Händewaschen dauert 20 bis 30 Sekunden.
  4. Danach die Hände unter fließendem Wasser abspülen. Verwenden Sie in öffentlichen Toiletten zum Schließen des Wasserhahns ein Einweghandtuch oder Ihren Ellenbogen.
  5. Trocknen Sie anschließend die Hände sorgfältig ab, auch in den Fingerzwischenräumen. In öffentlichen Toiletten eignen sich hierfür am besten Einmalhandtücher. Zu Hause sollte jeder sein persönliches Handtuch benutzen.

Beachten Sie dazu auch die Verweise des RKI und die Hygienetipps der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.