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Afrikazentrum

Hilfsgüterlieferungen in Subsahara-Afrika

Die humanitäre Situation in Subsahara-Afrika ist seit mehreren Jahrzehnten äußerst angespannt. Neben anhaltenden politischen Krisen, wie beispielsweise seit 2013 im Süd-Sudan, und Hungersnöten, wie in den Jahren 2011 in Ost-Afrika und 2017 in Somalia, führen Epidemien und Krankheitsausbrüche regelmäßig zu humanitären Notlagen.

Knapp 2,5 Millionen Flüchtlinge sind laut UNHCR auf der Flucht vor Boko Haram. Die Hungersnöte in Somalia haben zur Entstehung des weltgrößten Flüchtlingslagers in Kenia geführt. In dieser Gemengelage arbeiten Hilfsorganisationen, wie das World-Food-Programme und das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), um die Lebenssituation der afrikanischen Bevölkerung zu verbessern.

Operationsbeschreibung

Durch die heterogene Natur der Konflikte in Afrika ist das Arbeitsfeld der Hilfsorganisationen sehr unterschiedlich. Neben Nahrungslieferungen bei Hungersnöten stellen die humanitären Organisationen auch grundlegende Schulbildung und sichere Unterkünfte zur Verfügung. Aus den Depots des Logistikdienstes der UN (UNHRD) werden die dafür benötigten Hilfsgüter in die Krisenregionen geliefert. Die Abbildung 3 zeigt die Hilfsgüterströme, die nach Nigeria aufgrund der Bedrohung durch Boko Haram gehen. Abbildung 4 beschreibt die Hilfsgüterlieferungen in den Süd-Sudan aufgrund der Flüchtlingsbewegungen des Bürgerkrieges.

Ausblick und Forschungsrichtung

Da die humanitären Hilfsorganisationen oftmals gemeinsam bei humanitären Notlagen in Afrika im Einsatz sind, bedarf es einer effizienten Koordination der Hilfsgüterlieferungen in Afrika. Weiterhin muss für jeden Katastrophenfall die nahtlose Versorgung der afrikanischen Bevölkerung sichergestellt werden.

Ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre der Universität Würzburg widmet sich der Frage der effizienten und krisenfesten Ausgestaltung der Lieferkette für Hilfsgüterlieferungen in Subsahara-Afrika. Dabei sollen Depots so platziert werden, dass eine möglichst maximale Abdeckung der aufkommenden Hilfsgüterbedarfe erreicht werden kann.

Kontakt & Links

Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky ist seit 2001 Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg. Aktuell ist er assoziiertes Mitglied des DAAD-finanzierten Projekts zur Erforschung und Behandlung chronisch verlaufender Infektionskrankheiten. Felix Blank und Benjamin Siller sind wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Bogaschewsky.

Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre