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Afrikazentrum

Nachhaltiges Management der Wasserkrafterzeugung in Westafrika

Die Stromerzeugung aus Wasserkraft ist die weltweit größte erneuerbare Stromquelle. Sie trägt zu mehr als 50 % der gesamten Stromerzeugung in Westafrika bei. Einerseits kann die Wasserkraft durch geringe/keine Treibhausgasemissionen zum Klimaschutz beitragen, andererseits kann sie durch Veränderungen im Wasserkreislauf vom Klimawandel betroffen sein.

Westafrika ist mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels und der Variabilität in Verbindung mit häufigen klimatischen Extremereignissen wie Dürren und Überschwemmungen konfrontiert, die alle Schlüsselsektoren wie die Wasserressourcen für die Landwirtschaft oder die Energienachfrage, -produktion und -versorgung beeinträchtigen. Diese Veränderungen bedrohen die Bemühungen der Länder, einen Beitrag zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele zu leisten.

Klima-Wasser-Energie-Nexus in Westafrika

Studien über diesen spezifischen Klima-Wasser-Energie-Nexus sind in Westafrika erst im Entstehen, während die Kombination von Klimawandel mit anderen Faktoren wie sozioökonomischer Entwicklung oder Landnutzung und Veränderungen der Landbedeckung (LULCC) die Wasserkrafterzeugung durch Veränderungen der hydrologischen Systeme, Bodenerosion und Verschlammung beeinträchtigen dürfte.

Das Haupthindernis bei der Entscheidungsfindung für nachhaltige Strategien ist, dass die Klimaprojektionen unsicher sind und die wenigen Studien über künftige Veränderungen der LULCC in Westafrika nicht darauf ausgerichtet sind, die Frage der Verknüpfung von Wasser und Energie für eine nachhaltige Entwicklung zu behandeln.

Das Projekt SUSTAINDAM

Das SUSTAINDAM-Projekt soll dazu beitragen, die Wasserkrafterzeugung in Westafrika unter Berücksichtigung von Klimaunsicherheiten und der LULC-Dynamik nachhaltig zu verwalten und zu planen. Das Projekt zielt darauf ab, Praxisgemeinschaften mit Stakeholdern aus der Wasserkraft-Stromerzeugung (wie Staudamm-Manager*innen, lokale politische Entscheidungsträger*innen, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft) aufzubauen, um die Herausforderungen, Synergien und Kompromisse im Klima-Land-Energie-Wasser-Nexus in Westafrika für ein nachhaltiges Management und eine nachhaltige Planung von Stromerzeugung aus Wasserkraft  anzugehen.

Vier Pilotstandorte in Ghana, Côte d'Ivoire, Burkina Faso und Senegal

SUSTAINDAM wird sich auf vier Staudämme (Pilotstandorte) in Ghana (Akosombo), Côte d'Ivoire (Kossou), Burkina Faso (Bagré) und Senegal (Manantali) konzentrieren, die in unterschiedlichen Klimazonen liegen. An den vier Pilotstandorten werden verschiedene Instrumente zur Entscheidungsunterstützung in unterschiedlichen klimatischen und sozioökonomischen Kontexten vergleichend einbezogen – um eine vollständige Beschreibung der Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklungspfade unter klimatischen Unsicherheiten zu liefern.

Kontakt & Links

Dr. Michael Thiel hat ein Diplom in Angewandten Umweltwissenschaften von der Universität Trier. 2013 promovierte er an der Universität Jena zur Nutzung von Texturinformationen hochaufgelöster SAR-Daten zur Beschreibung von Siedlungsflächen. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fernerkundung der JMU forscht und lehrt er derzeit zum Thema Landnutzung in Westafrika.

Dr. Sarah Schönbrodt-Stitt ist Postdoc am Lehrstuhl für Fernerkundung der JMU Würzburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten und -interessen gehören nachhaltiges Landmanagement, Wassermanagement, Bodeneigenschaften und Bodenerosion, ökologische Modellierung, Landschaftsökologie sowie Umweltgefahren und Risikomanagement.
 

Projekt SUSTAINDAM

Belmont Forum

Lehrstuhl für Fernerkundung