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Dr. Michael Göde, BWL, Versandhandelsunternehmen

06.02.2012

Aktuell: Betreiber eines Versandhandelsunternehmen Studium: Betriebswirtschaftslehre

Foto: Privat

Dr. Michael Göde hat von 1975 bis 1980 Betriebswirtschaftslehre in Würzburg studiert. Schon im Studium hat der Raumfahrtfan mit einem Startkapital von 6000 D-Mark ein Gewerbe angemeldet: einen Briefmarkenhandel nur für Marken mit Weltraummotiven. Heute betreibt er unter anderem das weltweit drittgrößte Versandhandelsunternehmen für Sammlerartikel.



Dr. Göde: Erst Briefmarken und jetzt die unterschiedlichsten Sammlerartikel. Wie ist es denn dazu gekommen?

Ich war selber Sammler von Briefmarken und kannte mich daher in diesem Bereich gut aus. Nachdem Briefmarkensammeln im Lauf der Zeit etwas aus der Mode gekommen ist, bin ich Ende der 80er-Jahre auf Münzen umgestiegen.

In dem Bereich wird die Produktpalette oft von aktuellen Ereignissen bestimmt: Als beispielsweise 2001 der FC Bayern München die Championsleague gewonnen hatte, haben wir die offiziellen FC-Bayern-Medaillen herausgegeben und über 400.000 Bayern Fans für das Münzsammeln begeistert. Oder wir haben Michael Schumacher, schon bevor er Weltmeister der Formel 1 geworden ist, für erste Fernseh-Spots engagiert.



Wo kommen Ihre Kunden her?

Die Sammlergemeinde ist international, unser Kundenstamm verteilt sich auf viele Länder: 6,5 Millionen Sammler kommen aus Deutschland, 360.000 aus Österreich. In der Schweiz leben 380.000, in den Niederlanden 550.000. Wir haben 440.000 Kunden in Frankreich, 1.330.000 in den USA und 400.000 in Großbritannien.



Gilt Ihr persönliches Hauptinteresse eigentlich immer noch der Raumfahrt?

Ja, die Raumfahrt ist mein Thema geblieben. Deshalb ist meine Lieblingsmünze auch eine Gedenkprägung, die mit den Kosmonauten zur Raumstation Mir geflogen ist.

 


Sie haben 1997 die Göde Sammlerstiftung ins Leben gerufen, zu der auch das Deutsche Medaillenmuseum als eines von weltweit drei Medaillenmuseen gehört.


Die Sammlerstiftung steht im Augenblick nicht mehr im Mittelpunkt meiner Aktivitäten, sondern die gemeinnützige Göde Wissenschaftsstiftung, die sich mit Gravitations- und Solarforschung beschäftigt und gerade ein großes Solarbildungsprojekt in Vietnam startet.



Wie sind Sie denn zur Solarenergie gekommen?

Solarenergie hat mich schon immer fasziniert. Allerdings waren Solaranlagen erst ab 2004 aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes rentabel zu betreiben. Faszinierend an diesem Thema ist, dass uns die Sonne keine Rechnung schickt. Das heißt, nach der Investition für die Anlage entstehen beinahe keine Folgekosten mehr.

Jeden Tag schickt die Sonne 16.000-mal soviel Energie auf die Erde, wie die Menschheit insgesamt benötigt. Da genügt es schon, einen kleinen Teil davon umzuwandeln, um unser Leben zu 100 Prozent auf erneuerbare Energie umzustellen und unabhängig von Lieferanten in Nahost oder Russland zu sein. Und um unsere Ressourcen an Öl oder Kohle, die je nach Gutachten nur noch zwischen 50 und 100 Jahre reichen sollen, zu schonen.



Besuchen Sie Würzburg von Zeit zu Zeit? Was ist Ihre schönste Erinnerung an Ihre Studienzeit?

Ja, ab und zu komme ich immer wieder nach Würzburg. Die „intensivsten“ Erinnerungen betreffen natürlich die Weinfeste und den „Nachtwächter“.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

Von Michaela Thiel

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