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Absolventeninterview: Anne - Wissenschaftliche Mitarbeiterin

06.08.2024

Nach dem Studium wusste Anne dank ihres Hiwi-Jobs beim SKZ genau, wo sie hinmöchte: in die Forschung von 3D-Druckverfahren. Diese Leidenschaft kann sie jetzt als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kunststoffzentrum ausleben. Die ehemalige Studentin der Chemie (B. Sc.) und der Biofabrikation (M. Sc.) hat hier nicht nur an verschiedenen Aus- und Weiterbildungsprogrammen teilgenommen, sondern dort auch ihre Masterarbeit verfasst - danach durfte sie direkt bleiben. Anne schwärmt vor allem von ihrem Forschungsaufenthalt im Ausland, durch den sie sich maßgeblich weiterentwickelt hat, sowie ihre ehrenamtlichen Engagements in der Fachschaftsinitiative der Chemie und außerhalb der Uni in der Altenpflege.

Was haben Sie an der Uni Würzburg studiert?

Chemie (B. Sc.) und Biofabrikation (M. Sc.)

Was ist Ihre aktuelle Tätigkeit?

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Additiven Fertigung ( = 3D-Druck)

Bei welchem Unternehmen/Arbeitgeber arbeiten Sie?

SKZ - Das Kunststoff-Zentrum

Welche Aufgaben übernehmen Sie?

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin forsche ich an unterschiedlichen 3D-Druckverfahren, um diese für ihre vielfältigen Anwendungsgebiete weiterzuentwickeln. Dazu stehe ich im ständigen Austausch mit anderen Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Industrie. Außerdem beteilige ich mich als Referentin in der Aus- und Weiterbildung des SKZ, die beispielsweise Vorlesungen und Praktika für die IHK, die THWS und natürlich die JMU, aber auch unabhängige Lehrgänge beinhaltet.

Welche Kompetenzen aus Ihrem Studium sind für Ihre aktuelle Tätigkeit hilfreich oder unerlässlich?

Für meine Tätigkeit brauche ich natürlich ein tiefgreifendes Verständnis der Werkstoffe, mit denen ich arbeite, und das hat mir mein Chemiestudium mitgegeben. Da meine Kollegen und ich unter anderem auch viel im Bereich der Medizintechnik forschen, erweist sich gerade mein Wissen aus den Vorlesungen am Lehrstuhl für Tissue Engineering und Regenerative Medizin, die ich während meines Masterstudiums besucht habe, als sehr nützlich. Der zehnmonatige Forschungsaufenthalt im Ausland, welcher Bestandteil des Biofabrikationsstudiums war, hat mich schließlich zur eigenständigen und lösungsorientierten Forscherin ausgebildet.

Wie haben Sie sich zusätzliche Kompetenzen angeeignet (z.B. Workshops und Seminare, Praktika, Nebenjob, Vereine, Ehrenamt, Trainee, Weiterbildung etc.)?

Während meines Chemiestudiums war ich bereits als Hiwi bei meinem heutigen Arbeitgeber angestellt, was nicht nur meiner beruflichen Orientierung dienlich war, sondern mir auch schon Einiges an Erfahrung für die spätere Anstellung mitbrachte. Diese Tätigkeit hat sich dann auch zum Hobby entwickelt, so dass ich irgendwann meinen eigenen 3D-Drucker erworben habe, mit dem ich mich bis heute in meiner Freizeit beschäftige. Während meiner HiWi-Zeit habe ich immer wieder am breiten Aus- und Weiterbildungsprogramm des SKZ teilgenommen, um direkt aus der Praxis zu lernen und die verschiedenen Fertigungsverfahren sowie die Materialien noch besser zu verstehen. Außerdem habe ich mich ehrenamtlich sowohl in der Fachschaftsinitiative der Chemie als auch außerhalb der Uni in der Altenpflege engagiert.

Haben Sie noch allgemeine Tipps zur beruflichen Orientierung und Karriereplanung?

Ich würde empfehlen, über Praktika in möglichst viele Bereiche reinzuschnuppern, für die man sich interessiert. Das ist natürlich je nach Studiengang und Zeitaufwand manchmal schwierig umzusetzen. Außerdem macht sich ein Auslandsaufenthalt nicht nur im Lebenslauf gut, sondern trägt maßgeblich zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Im Bewerbungsprozess sollte man nicht an den in den Ausschreibungen genannten Voraussetzungen verzweifeln, wenn vereinzelte Fähigkeiten noch nicht erworben wurden. Wichtig ist letztendlich, dass man seine Lernbereitschaft für Neues zeigt, denn eine Anstellung ist neben der fachlichen Seite auch immer eine Frage der Persönlichkeit und der Motivation.

Was empfehlen Sie Studierenden, die in Ihrer Branche oder in Ihrem Beruf arbeiten möchten?

Der 3D-Druck ist ein extrem interdisziplinäres Fachgebiet, in dem Kenntnisse aus Bereichen wie beispielsweise der Materialwissenschaft, der Verfahrenstechnik, der Programmierung oder auch der Medizin notwendig sein können. DEN Studiengang oder DIE Ausbildung, wo wirklich alles bis ins kleinste Detail abgedeckt wird, gibt es also nicht. Daher empfehle ich, sich eine zentrale Fachkompetenz z.B. über das Studium anzueignen und dann über den Tellerrand blickend immer weiter zu lernen. Letztendlich gehört das lebenslange Lernen ja in jedem Job dazu und im 3D-Druck macht das auf jeden Fall richtig viel Spaß!

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