Forschungsprojekte
KlimaAngst

Koordination
Dr. rer. nat. Martin Weiß , PI
mit Julian Gutzeit, M.Sc. Lehrstuhl für Psychologie III (wissenschaflticher Mitarbeiter)
Wie Emotionen das Handeln fürs Klima beeinflussen
Klimanachrichten lösen bei Menschen ganz unterschiedliche Reaktionen aus. Während Berichte über neue Technologien und internationale Klimaschutzinitiativen Zuversicht vermitteln können, führen Meldungen über Naturkatastrophen oder dramatische Prognosen häufig zu Angst und Überforderung. Doch wie wirken diese Formen der Kommunikation und die dabei ausgelösten Emotionen auf das Verhalten im Alltag? Angst kann entweder beflügeln oder lähmen. Hoffnung kann zuversichtlich machen und zum Handeln anregen, falsche Hoffnung jedoch zur Unterschätzung des Problems und zur Tatenlosigkeit. Motivieren Angst oder Hoffnung also zu klimafreundlichem Handeln oder führen sie eher dazu, dass Menschen sich zurückziehen und untätig bleiben?
Genau dieser Frage widmet sich ein gemeinsames Forschungsprojekt am Lehrstuhl für Psychologie I und am Lehrstuhl für Psychologie III. Dr. Martin Weiß und Julian Gutzeit untersuchen dabei, welche Rolle Emotionen und Klimakommunikation für umweltbewusstes Verhalten spielen.
Im ersten Teil der Studie wird mithilfe sogenannter Eye-Tracking-Verfahren erfasst, welche Elemente von Klimabildern die Aufmerksamkeit besonders stark binden – also wohin der Blick zuerst und am längsten wandert. Im zweiten Teil begleiten die Forschenden Teilnehmende zwei Wochen lang über eine App. Mehrmals täglich erhalten diese kurze Klimanachrichten: manche machen Hoffnung, andere legen den Fokus auf beängstigende Aspekte des Klimawandels. So wird bei einigen Teilnehmenden wiederholt Angst in Bezug auf den Klimawandel ausgelöst, bei anderen eher Zuversicht. Außerdem berichten die Teilnehmenden über die App, ob sie sich im Alltag umweltfreundlich verhalten haben – etwa ob sie das Fahrrad anstatt des Autos genutzt oder umweltfreundliche Kaufentscheidungen getroffen haben.
Die Forschenden erhoffen sich so Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Klimakommunikation wirksam gestaltet sein sollte. Die Ergebnisse sollen Bildung, Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen Orientierung geben, damit Kommunikation über den Klimawandel Menschen nicht lähmt, sondern befähigt zu handeln.
Gelebte Vernetzung – Das Nachhaltigkeitslabor WueLAB als Katalysator von Transformationsprozessen?
Koordination: Renate Klotz (FU Bozen), Nicola Oswald (JMU))
Mehr zum Forschungsprojekt finden Sie unter dem nachfolgenden Link:
Gelebte Vernetzung – Das Nachhaltigkeitslabor WueLAB als Katalysator von Transformationsprozessen?
Veröffentlichungen
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse der Studierendenumfrage, Renate Klotz, Freie Universität Bozen, Viola Leisner, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Dr. Nicola Oswald, Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2025.