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Botanischer Garten der Universität Würzburg

XI. Unterfränkische Wildrosen

Die Gattung Rosa L. ist seit dem Beginn wissenschaftlicher Pflanzensystematik ein Problemfall hinsichtlich der Umschreibung und Abgrenzung einzelner Arten. Ein Grund liegt in der Befähigung sowohl intrasektionell als auch intersektionell Hybriden zu bilden. Weltweit umfasst die Gattung 150 bis 200 Arten, in der Flora von Deutschland sind 30 Arten gelistet. Die meisten dieser Arten sind auch heute noch in der Unterfränkischen Flora vorhanden (siehe: L. Meierott (2001) Kleines Handbuch zur Flora Unterfrankens).

Seit über zwei Jahrhunderten beschäftigen sich deshalb Botaniker mit der Rosenflora Unterfrankens und legten Herbarien zu ihren Arbeiten an.

Arbeiten zur Aufklärung der Unterfränkischen Rosenflora

1799 A.W.E.C. Wibel Wertheimer Arzt und Botaniker
Primitiae Florae Werthemensis
12 Rosenarten wurden im Florengebiet der ehemaligen Grafschaft Wertheim beschrieben, welches einen großen Teil von Unterfranken umfasst.

1809 Johann Friedrich Lehmann
Primae Lineae florae herbipolensis
Beschreibung von 7 Rosenarten davon 1 Kultursorte mit genauen Standorten der nächsten Umgebung von Würzburg

1810/1811 Franz Xaver Heller
Flora Wirceburgensis (2 Bände und Supplementum)
Nur 9 Rosenarten darunter 4 Kulturrosen im damaligen Großherzogtum Würzburg wurden beschrieben. 4 weitere Arten im Supplementum 1815.

1816 Ambrosius Rau
Enumeratio rosarum circa wirceburgum et pagos adjacentes sponte crescentium
24 Arten mit vielen Unterarten. Neubeschreibung von Rosa aciphylla.

1899 -1914 Gregor Kraus
"Zur Kenntnis der Würzburger Rosenflora"
(Nachlasspublikation Herausgeber H. Kniep)
16 Arten mit 58 Formen, 6 Hybriden

Das Herbarium besitzt allein im Herbarium Franconicum 489 Belege an Wildrosenarten mit Naturstandortangaben aus Unterfranken. Darunter befinden sich auch Belegexemplare zu den Florenwerken von F.X. Heller, A. Rau und der Nachlasspublikation von G. Kraus.