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Botanischer Garten der Universität Würzburg

VI. Herbarium Wolff

Schwerpunkte: taxonomisch: Spermatophytina

Im Herbarium Wolff befinden sich die ältesten Belege des Herbariums der Universität. Es stellt ein bemerkenswertes Zeitzeugnis aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts dar.

Am 2.4.1791 legte der Würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (1730-1795) mit seiner Unterschrift unter eine Resolution "zur Herstellung eines Herbarii vivi" den Grundstein zum ersten Herbar der Universität Würzburg. Einem Verzeichnis nach waren für die Erstellung 350 Gulden veranschlagt worden, etwa für Papier und Band und geeignete Schatullen. 50 Gulden wurden eingesetzt "den dermaligen Vorrath der Pflanzen aufzutrocknen, die Tabellen und Nummern zu schreiben, und diese anzukleben", also für Personalkosten.

Es waren der botanische Gärtner Andreas Roman Wolff (Amtszeit von 1798-1834) und dessen Sohn Andreas Wolff (botanischer Universitäts- und juliusspitälischer Gärtner von 1835-1854) die diese als "Herbarium Wolff" bezeichnete Sammlung begründeten. Durch Sammeleifer, gepaart mit hohem gärtnerischen Können, schufen sie ein Herbar mit insgesamt 9448 "Arten und Abarten", die in einem zweibändigen handschriftlichen Verzeichnis von 1827 bis 1832 aufgelistet sind.

In erster Linie finden sich in der Sammlung Belege des damaligen Botanischen Gartens Würzburg und anderer Botanischer Gärten (Leiden, Wien, Prag, u.a.). Aus ihnen wird ersichtlich, welch hohe Gartenkunst man in dieser Zeit bereits pflegte.

Ferner erfassten Vater und Sohn Wolff Proben aus Würzburg und der näheren Umgebung, deren genaue Fundorte heute z.T. längst erloschen sind.

Zahlreiche Sammelnummern einiger bedeutender Forschungsreisender runden das Herbarium Wolff ab. Zu nennen sind: Spruner, von Heldreich (Griechenland, Kreta), Boissier (Spanien, Kleinasien), Turczaminov (Russland), Vahl (Grönland), Regel, Schmittsoahn, Mertens, Richter (N-Amerika), Kotschy (Nubien), Schimper (Arabien), Drège (S-Afrika), Sieber (S-Afrika und Australien, u.v.m.).