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Geschichte der Sammlung

Das Mineralogische Museum blickt auf über 200 Jahre Sammlungsgeschichte zurück. Aufzeichnungen aus den Jahren 1791 bis 1793 belegen den ersten Erwerb von Mineralen durch die Universität Würzburg.

Das Blank’sche Kunst- und Mineralienkabinett
Eine Bereicherung erfuhr die Sammlung, als im Jahre 1803 der Minoritenpriester und späterer Professor für Philosophie und Naturgeschichte Josef Anton Bruno „Bonavita“ Blank seine Mineralien- und Kunstsammlung der Universität gegen eine Leibrente von 1500 Gulden überließ. Die Ausstellung der neu erworbenen und bereits vorhandenen Schätze im „Blank’schen Kunst- und Mineralienkabinett“ wurde eine Attraktion für die Öffentlichkeit. Zahlreiche Schenkungen aus dem In- und Ausland, unter anderem von Großherzog Ferdinand von Würzburg ließen dieses Kabinett weiter wachsen. Nach Blanks Tod konnten unter der Leitung von Professor Rumpf aus Universitätsersparnissen einige Privatsammlungen gekauft werden. Als im Jahre 1868 Fridolin von Sandberger die Professur für Mineralogie und Geologie erhielt und damit auch die konservatorische Betreuung der Mineralogischen Sammlung übernahm, war diese in zwei Stockwerken der Alten Universität untergebracht. Die Ausstellungsräume der alten Universität waren jedoch bald zu klein für die weiter wachsende Sammlung und entsprachen nicht mehr den Sicherheitsanforderungen. „Die Sammlungsschränke mussten zur Verhütung von Deckendurchbrüchen mit eisernen Stangen am Dachgebälk aufgehängt werden“ (Wurm, 1953).

Neue Ausstellungsräume in der Pleichertorstraße (heute Pleicherwall)
Im Sommer 1903 fand die Mineralogische Sammlung schließlich im Neubau des Mineralogisch-Geologischen Institutes am heutigen Pleicherwall eine ansprechende neue Heimat, betreut von dem damaligen Institutsvorstand Professor Jakob Beckenkamp.

Große Verluste im zweiten Weltkrieg
Während des zweiten Weltkrieges und der darauf folgenden Einnahme Würzburgs durch amerikanische Besatzungstruppen erlitt die Sammlung große Verluste durch Auslagerungen, Zerstörung und Plünderungen. In den darauffolgenden drei Jahrzehnten war die Mineraliensammlung für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

Ein neues Museum am Universitätsgelände am Hubland
Der zunehmende Raumbedarf der nach dem Krieg selbständigen Institute für Geologie und Mineralogie erforderte einen Neubau, der 1972 auf dem neuen Universitätsgelände am Hubland verwirklicht werden konnte. Im neuen „Institut für Mineralogie und Kristallstrukturlehre“ hat das damalige Staatsministerium für Unterricht und Kultus zwei Räume mit insgesamt 280 qm für eine Schausammlung vorgesehen und Mittel für moderne Vitrinen sowie die Anschaffung von größeren Mineralstufen bereitgestellt. Der Aufbau der Schausammlung wurde unter Leitung des Institutsvorstandes Professor Siegfried Matthes und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Eckard Amelingmeier durchgeführt. Das neu gestaltete Mineralogische Museum konnte am 2. Februar 1978 im Institutsneubau Am Hubland wieder eröffnet werden. Für Museumsbesucher wurde die Ausstellung erstmals am 11. Februar geöffnet. Ein 120 Gramm schweres und 3,7 Milliarden Jahre altes Mondgestein, das die NASA für 10 Tage als Leihgabe zur Verfügung stellte, war die Attraktion der Eröffnung. Vier Jahre später, im November 1982 wurde ein zweiter Ausstellungsraum eröffnet, der das Thema „Mineralische Rohstoffe im Zeichen einer weltweiten Rohstoff-Verknappung“ präsentierte.

Schenkungen und Dauerleihgaben
Großzügige Schenkungen erhielt das Museum von der Sektion Würzburg im Verein der Freunde der Mineralogie und Geologie, sowie von Firmen und Privatpersonen. Im März 2004 schenkte der Hobby-Mineraloge Joachim Lorenz aus Karlstein dem Museum ein 3,5 Gramm schweres Stück des Mars Meteoriten Dar al Gani 670. Im März 2005 bewilligte der Universitätsbund die Finanzierung eines Stückes des Neuschwanstein-Meteoriten, der im April 2002 in der Nähe des Schlosses Neuschwanstein niederging. Diese Spende war eine Bereicherung für die Meteoritensammlung, denn dieser Meteorit gehört zu den weltweit am besten dokumentierten Meteoritenfällen. Untersuchungen ergaben, dass es sich um einen sehr selten vorkommenden Meteoritentyp handelt. Im Jahr 2005 erhielt das Museum die Schenkung aus dem Nachlass von Herrn Albert Schröder. Etwa 250 Exponate werden seit Oktober 2006 in der Dauerausstellung des Museums präsentiert. Seltene Exponate aus der ganzen Welt spendete im Jahre 2010 Frau Inge Wachter nach 40 Jahren Sammelleidenschaft. Die Schenkung umfasst insgesamt 105 Stufen, darunter viele besonders schöne Exponate, letztere sind in zwei großen Vitrinen ausgestellt. Im Januar 2014 eröffnete das Mineralogische Museum die neue Ausstellung „Historische Erzlagerstätten und Mineralienfundorte des Harzes“, mit außergewöhnlichen Objekten aus der Sammlung Peter C. Ruppert, die der in Würzburg bekannte Kunstsammler dem Museum als Dauerleihgabe übergeben hat. Kleinere Sammlungen der Stadtsparkasse Schweinfurt und von weiteren Privatpersonen kamen seit 2010 hinzu.