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Anne - wissenschaftliche Mitarbeiterin


Anne, wissenschaftliche Mitarbeiterin

Chemie (B.Sc.) und Biofabrikation (M.Sc.)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Additiven Fertigung ( = 3D-Druck)

SKZ - Das Kunststoff-Zentrum

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin forsche ich an unterschiedlichen 3D-Druckverfahren, um diese für ihre vielfältigen Anwendungsgebiete weiterzuentwickeln. Dazu stehe ich im ständigen Austausch mit anderen Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Industrie. Außerdem beteilige ich mich als Referentin in der Aus- und Weiterbildung des SKZ, die beispielsweise Vorlesungen und Praktika für die IHK, die FHWS und natürlich die JMU, aber auch unabhängige Lehrgänge beinhaltet.

Für meine Tätigkeit brauche ich natürlich ein tiefgreifendes Verständnis der Werkstoffe, mit denen ich arbeite, und das hat mir mein Chemiestudium mitgegeben. Da meine Kollegen und ich unter anderem auch viel im Bereich der Medizintechnik forschen, erweist sich gerade mein Wissen aus den Vorlesungen am Lehrstuhl für Tissue Engineering und Regenerative Medizin, die ich während meines Masterstudiums besucht habe, als sehr nützlich. Der zehnmonatige Forschungsaufenthalt im Ausland, welcher Bestandteil des Biofabrikationsstudiums war, hat mich schließlich zur eigenständigen und lösungsorientierten Forscherin ausgebildet.

Während meines Chemiestudiums war ich bereits als Hiwi bei meinem heutigen Arbeitgeber angestellt, was nicht nur meiner beruflichen Orientierung dienlich war, sondern mir auch schon Einiges an Erfahrung für die spätere Anstellung mitbrachte. Diese Tätigkeit hat sich dann auch zum Hobby entwickelt, so dass ich irgendwann meinen eigenen 3D-Drucker erworben habe, mit dem ich mich bis heute in meiner Freizeit beschäftige. Während meiner HiWi-Zeit habe ich immer wieder am breiten Aus- und Weiterbildungsprogramm des SKZ teilgenommen, um direkt aus der Praxis zu lernen und die verschiedenen Fertigungsverfahren sowie die Materialien noch besser zu verstehen. Außerdem habe ich mich ehrenamtlich sowohl in der Fachschaftsinitiative der Chemie als auch außerhalb der Uni in der Altenpflege engagiert.

Ich würde empfehlen, über Praktika in möglichst viele Bereiche reinzuschnuppern, für die man sich interessiert. Das ist natürlich je nach Studiengang und Zeitaufwand manchmal schwierig umzusetzen. Außerdem macht sich ein Auslandsaufenthalt nicht nur im Lebenslauf gut, sondern trägt maßgeblich zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Im Bewerbungsprozess sollte man nicht an den in den Ausschreibungen genannten Voraussetzungen verzweifeln, wenn vereinzelte Fähigkeiten noch nicht erworben wurden. Wichtig ist letztendlich, dass man seine Lernbereitschaft für Neues zeigt, denn eine Anstellung ist neben der fachlichen Seite auch immer eine Frage der Persönlichkeit und der Motivation.

Der 3D-Druck ist ein extrem interdisziplinäres Fachgebiet, in dem Kenntnisse aus Bereichen wie beispielsweise der Materialwissenschaft, der Verfahrenstechnik, der Programmierung oder auch der Medizin notwendig sein können. DEN Studiengang oder DIE Ausbildung, wo wirklich alles bis ins kleinste Detail abgedeckt wird, gibt es also nicht. Daher empfehle ich, sich eine zentrale Fachkompetenz z.B. über das Studium anzueignen und dann über den Tellerrand blickend immer weiter zu lernen. Letztendlich gehört das lebenslange Lernen ja in jedem Job dazu und im 3D-Druck macht das auf jeden Fall richtig viel Spaß!

Ich denke, dass man seine Berufsorientierung nicht von einer Pandemie abhängig machen sollte. Denn Krisensituationen wird es immer geben.