Intern
  • zahlreiche Studierende beim GSiK-Tag
Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

Culturality beyond culture

„(...) golfspielende Metzger, aus Thailand importierte Ehefrauen, V-Männer mit Schrebergärten, (...) Apothekerinnen in Nicaragua-Komitees, (…), tamilische Eisverkäufer, (…), Computerfreaks, die zwischen kalifornischen Datenbanken und hessischen Naturschutzparks pendeln (…). An die Stelle der Eigenbrötler, der Käuze und der Sonderlinge ist der durchschnittliche Abweichler getreten, der unter Millionen seinesgleichen nicht mehr auffällt.“ (H. M. Enzensberger, Mittelmaß und Wahn).

Was Enzensberger hier mit einer gewissen Polemik überzeichnet, ist dennoch gesellschaftliche Realität. Der kulturelle Hybride ist keineswegs mehr ein Exot. Er ist vielmehr zum legitimen Bewohner der globalisierten Welt geworden. Heutzutage besitzen wir wohl alle kulturelle Patchwork-Identitäten, denn kulturelle Homogenität ist nichts als eine von der Geschichte längst überholte Fiktion. Diese Erkenntnis ist weder neu, noch bedarf sie auf den ersten Blick einer eingehenderen theoretischen Analyse. Auf den zweiten Blick jedoch erscheint das zuvor Banale überraschend paradox. Denn bei genauerer Betrachtung gesellt sich zu der beschriebenen Ansicht eine weitere, ebenso vertraute Perspektive, die ihr jedoch wesentlich widerspricht. Die Rede ist von den Eigenheiten der türkischen oder chinesischen Kultur, von gravierenden Unterschieden in der Mentalität, von vielleicht unüberbrückbaren kulturellen Differenzen usw., so als ob es sich hier um homogene und geschlossene Kulturcontainer handeln würde. Diese zweite Perspektive auf Kultur scheint derzeit sowohl theoretisch wie auch praktisch folgenreicher als die Erste zu sein.

In dem Workshop „Culturality beyond culture“ wollen wir mit Ihnen gemeinsam über dieses Paradox diskutieren, über Spannungen, Probleme und Lösungswege nachdenken und einem neuen und vor allem zeitgemäßen Verständnis von Kultur nachspüren.

Leitung: Dipl. Päd. Florian Krückel/ Dipl. Päd. Stephan Heberlein, M.A./ Charlotte Wickenbrock
Teilprojekt: Allgemeine Erziehungswissenschaften
Raum: 418

Aus diesem Workshop bildete sich eine Open-Space-Diskussion mit folgendem Thema:


"Inwieweit können Kategorien in der interkulturellen Kommunikation helfen?"

 
Ergebnis und Zusammenfassung zum Download:

Oben: Präsentation zum Workshop und Flipchart mit den Grundlagen für die Open-Space-Diskussion
Unten:
Im Workshop erarbeitete Flipcharts zum Kulturbegriff