Intern
Universitätsbund Würzburg

Über uns

Der Universitätsbund Würzburg e.V. wurde 1921 gegründet und ist die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Würzburg. Er ist damit der Förderverein für die Universität und durch 15 Koordinierungskreise und eine Tochtergesellschaft in der Region fest verankert.

Seit 1921 fördert der Unibund wissenschaftliche Projekte

Wissen fördern, Zukunft gestalten – unter diesem Motto unterstützt der Universitätsbund Würzburg, kurz Unibund, die Julius-Maximilians-Universität. Gegründet wurde der Verein in einer Zeit, in der die Universitäten aufgrund der Folgen des Ersten Weltkriegs finanziell so schlecht ausgestattet waren, dass sogar die Bestellung wissenschaftlicher Zeitschriften stark eingeschränkt oder ganz aufgegeben werden musste.

Im Dezember des Jahres 1921 rief Erwein Graf von Schönborn-Wiesentheid daher gemeinsam mit einer Gruppe von „Freunden des Vaterlandes, der Studien und der Wissenschaften“ einen Verein zur Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung an der Würzburger Universität ins Leben. Der Verein sollte eine opferwillige, aber „freie Gemeinde von wahren Freunden der Universität“ sein und dort helfen, wo die Mittel zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung fehlten. Dabei sollte die Vereinigung ungehemmt durch Staatsaufsicht, Verordnungen, Bürokratismus und wenig gestört durch die Strömungen innerhalb der Universität agieren können.

Dieses Konzept fand schnell viele Anhänger, und deren Zahl stieg von rund 200 im Gründungsjahr rasant an. 1923 hatte der Verein bereits 460 Mitglieder. Heute gehören ihm ca. 750 Mitglieder an: Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen, Städte und Gemeinden. Auch Wissenschaftler und Studierende, sowohl in Würzburg als auch im Ausland, unterstützen den Unibund.

Inzwischen verfügt er über 15 Koordinierungskreise und eine Tochtergesellschaft in Unterfranken sowie im Main-Tauber-Kreis. Der Unibund konnte sich auf diese Weise fest in der Region etablieren. An den Zielen des Vereins – Unterstützung von Lehre und Forschung – hat sich bis heute nichts geändert. Die Notwendigkeit, in Bildung zu investieren, bleibt. Viele wissenschaftliche Projekte können ohne externe und unabhängige Unterstützung nicht umgesetzt werden. Da staatliche Mittel alleine nicht reichen, sind private Geldgeber gefragt.

Wir unterstützen die Würzburger Universität

Der Unibund hat fünf Hauptziele. Er unterstützt …

  • die Vielfalt von Forschung und Lehre an der Julius-Maximilians- Universität finanziell, insbesondere Projekte und Initiativen, für die staatliche Mittel nicht zur Verfügung stehen.
  • die Universität durch öffentliche Vortragsreihen und trägt sie nach außen.
  • Stiftungen zugunsten der Universität. Er verwaltet sie und setzt die Mittel gemäß ihrem Stiftungszweck ein.
  • als Bindeglied die Beziehungen zwischen der Universität und ihren früheren Studierenden.
  • die Universität, indem er in Stadt und Region neue Freunde und Förderer gewinnt.

Die Julius-Maximilians-Universität lebt nicht in einem Elfenbeinturm, sondern ließ und lässt die Bewohner der Region gerne teilhaben am Erfolgsfaktor Wissenschaft. Sie ist wertvoller Impulsgeber für die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben.

Viele Forschungsvorhaben sind ohne zusätzliche Förderungen nicht umzusetzen. Deshalb ist es umso wichtiger, die Arbeit der Universität „von außen“ zu unterstützen.

Genau das hat sich der Würzburger Unibund als Ziel gesetzt. Über eine gezielte finanzielle Unterstützung ausgewählter und vielfältiger Projekte soll die Qualität und Vielfältigkeit in Forschung und Lehre sichergestellt werden.

Mitbestimmung und Einblicke in das universitäre Geschehen

Mit Ihrem Beitrag unterstützen Sie die Wissenschaftsregion Würzburg auf vielfältige Weise. Mitglieder des Unibundes sind direkt und aktiv in die Entscheidungen des gemeinnützigen Vereins eingebunden. So entscheiden sie beispielsweise im Rahmen des Gesellschaftsrates in den Mitgliederversammlungen über die Maßnahmen.

Über die Entscheidungen und die Fördermaßnahmen werden die Mitglieder des Unibundes regelmäßig informiert. Zudem fließen Neuigkeiten aus dem Unibund in die elektronische Universitätszeitschrift „einBLICK“ ein, die über das allgemeine universitäre Geschehen berichtet.

Ob Ausstellung, Besichtigung oder Lesung, ob innerhalb der Universität oder außerhalb, Mitglieder des Unibundes haben Zugang zu allen Vortragsreihen und sonstigen vom Unibund geförderten Veranstaltungen. Da der Universitätsbund e. V. als gemeinnützige Organisation anerkannt ist, sind Spenden und Mitgliedsbeiträge steuerlich absetzbar. Bis zu einer Höhe von 200 Euro genügt die Vorlage des Bankbelegs. Ab einem Betrag von 201 Euro erhalten Mitglieder automatisch eine Spendenquittung.

Seit dem Jahr 2010 flossen über 2.000.000 Euro für Forschung und Lehre

Technisch ausgeklügelte und neueste Forschungsinstrumente, aktuelle Literatur oder Tagungen und Kongresse mit Experten in Würzburg oder in der Welt – wissenschaftliche Projekte sind teuer. Zugleich fehlt es oftmals an den notwendigen Geldern.

Angesichts dessen hat es sich der Unibund zur Aufgabe gemacht, akademische Vorhaben zu fördern. Denn schon in der Satzung heißt es „Zweck ... ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur an der Universität Würzburg“ und weiter „Mittel des Universitätsbundes dürfen nur für Zwecke verwendet werden, für die Staatsmittel nicht oder nicht ausreichend zur Verfügung stehen.“

Diesen Worten lässt der Unibund Taten folgen. Im Normalverfahren werden jährlich rund 25 Projekte mit einem Umfang von je 500 bis zu 4.000 Euro gefördert. Mit diesen Fördermitteln unterstützt der Unibund Projekte aus allen zehn Fakultäten der Würzburger Universität.

Studierende können sich ebenso wie wissenschaftliche MitarbeiterInnen oder ProfessorInnen bewerben. Danach werden die förderungswürdigen Projekte anhand strenger Kriterien ausgewählt und die Fördersummen festgelegt. Die Qualität des geplanten Vorhabens und die überzeugend nachvollziehbare Beschreibung und Bedeutung für die jeweilige Wissenschaftsdisziplin gehören ebenso dazu wie das Potential des Projekts für die zukünftige Förderung durch andere Drittmittelgeber.

Wir fördern Schlüsselexperimente in der Grundlagenforschung. Die Beispiele reichen vom Aufbau von Datenbanken über neue Materialien und Forschungsreisen bis hin zur angewandten medizinischen Forschung. Zusammen mit den Förderpreisen der Stiftungen im Unibund wurden beispielsweise im Jahr 2022 so insgesamt 288.200 Euro ausgeschüttet.

Zur Geschichte des Universitätsbundes Würzburg

Im Herbst 2001 machte der promovierte Historiker und langjährige Schriftführer des Universitätsbundes Würzburg Prof. Dr. Dieter Schäfer diesem zu seinem 80jährigen Bestehen ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk. Nach intensivem Studium der noch auffindbaren Akten, Protokolle und sonstigen Aufzeichnungen hatte er die Geschichte des Universitätsbundes verfasst.

Sie beginnt am 3. Dezember 1921 als Graf Erwein von Schönborn-Wiesentheid eine Gruppe von „Freunden des Vaterlandes, der Studien und der Wissenschaften“ eingeladen hatte, um einen Verein zur Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung an der Universität Würzburg ins Leben zu rufen.

Initiator und Ideengeber dieses Vorhabens war der Historiker Anton Chroust (1864-1945), der seit 1898 zunächst als außerordentlicher, ab 1902 als ordentlicher Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Würzburg lehrte und, obwohl innerhalb der Universität umstritten, vom Wintersemester 1924 bis einschließlich Wintersemester 1926 zum Rektor der Universität gewählt wurde. Die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg sollte nach seiner Vorstellung eine opferwillige, aber freie Gemeinde von wahren Freunden der Universität sein, die ungehemmt durch Staatsaufsicht, Verordnungen und Bürokratismus und auch wenig gestört durch die Strömungen innerhalb der Universität dort Hilfe bringen sollte, wo die Mittel zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung fehlten.

Nach dem 1. Weltkrieg waren die Universitäten finanziell so schlecht ausgestattet, dass z.B. die Bestellung wissenschaftlicher Zeitschriften stark eingeschränkt oder ganz aufgegeben werden musste und auch die Anschaffung neu erscheinender Werke eine Zeitlang ganz unterbunden war.

Im Gründungsaufruf der neuen Gesellschaft hieß es daher auch, dass es nötig sei, der Forschung an den Universitäten durch freiwillige Spenden Privater die nötigen Mittel zur Anschaffung von Büchern und Zeitschriften, von Apparaten und Instrumenten, zur Erleichterung wissenschaftlicher Reisen und zur Drucklegung der Forschungsergebnisse bereitzustellen. Dabei wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Gelder nicht zur Verbesserung der Einkommensverhältnisse der Universitätslehrer dienen und ebenso wenig für die Lehre eingesetzt werden sollten, da hierfür nach wie vor der Staat aufzukommen habe.

Potentielle Spender wurden vor allem in der begüterteren Gesellschaft gesucht und durch direkte Ansprache gewonnen. Die Gesellschaft hatte mit etwa 200 Interessenten begonnen und bestand 1923 bereits aus 460 Mitgliedern. Sie war breit verankert innerhalb des Adels, des Lehrkörpers der Universität und der unterfränkischen Wirtschaft. Sogar 55 „Amerikaner“, ehemalige Studenten der Universität, die nach Amerika emigriert waren, zählten dazu.

Von Anfang an wollte man ein enges Band zwischen der Universität und ihren Freunden knüpfen. Durch die Gesellschaft erhielten ihre Mitglieder Einblick in das universitäre Geschehen, insbesondere im Bereich der Forschung und konnten sich bei Führungen, Vorträgen und gesellschaftlichen Veranstaltungen informieren und miteinander austauschen.

Im Oktober 1924 wurde im Musiksaal des Schweinfurter Gymnasiums die erste Ortsgruppe der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg gegründet, die schon ein Jahr später 150 Mitglieder zählte und damit ein voller Erfolg war. Durch regelmäßig stattfindende öffentliche Vorträge Würzburger Professoren in Schweinfurt wurde also bereits im Jahre 1925 damit begonnen, die Universität „nach außen zu tragen“.

Ähnliche Initiativen waren für Aschaffenburg und Kitzingen geplant, ließen sich aber (noch) nicht verwirklichen.

Nach Schätzungen von Prof. D. Schäfer hat die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg von 1924 bis 1934 eine Gesamtfördersumme von einer halben bis einer dreiviertel Millionen Reichsmark aufgebracht. Eine Zahl, unter der man sich heute nicht mehr viel vorstellen kann, die aber umso beeindruckender ist, wenn man bedenkt, dass 1925 der Durchschnittslohn eines Arbeiters 88 Pfennige in der Stunde betrug. Prof. Schäfer schreibt deshalb weiter: „Hätten die Mittel der Fördergesellschaft in den ersten zwanzig Jahren an der Universität Würzburg nicht zur Verfügung gestanden, wäre diese Hochschule gegenüber günstiger ausgestatteten Schwestern erheblich in den Rückstand gekommen.“

Dabei hatte die Gesellschaft in finanzieller Hinsicht stets von der Hand in den Mund gelebt. Dies änderte sich erst mit der Wahl von Jakob Preh zum 1. Vorsitzenden im Jahre 1937. Seine wichtigste Entscheidung gleich zu Beginn war der Aufbau eines festen Vermögensbestands, um auch aus Rücklagen schöpfen zu können, wie dies bei anderen Universitätsgesellschaften möglich war.

Auf ihn geht auch die Stiftung des Röntgenpreises für hervorragende Würzburger Forschungsarbeiten zurück, der am 15. Dezember 1943 erstmals für die Jahre 1942 und 1943 verliehen wurde. Erst im Röntgen-Gedenkjahr 1995 wurde diese Stiftungsidee wiederbelebt.

Nach dem zweiten Weltkrieg brauchte die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg wie alle Vereine und Organisationen, die ihre frühere Tätigkeit wieder aufnehmen wollten, die Zustimmung der Militärregierung. Nach dem tragischen Tod Jakob Prehs am 7. April 1945 kann man es in dieser Situation als einen glücklichen Umstand bezeichnen, dass der Rektor der Universität Prof. Dr. Josef Martin satzungsgemäß zugleich der 2. Vorsitzende der Fördergesellschaft war und in dieser Funktion in allen Angelegenheiten der Gesellschaft handeln und insbesondere auch auf das Vermögen der Gesellschaft zugreifen konnte. So war es möglich, dass die Gesellschaft bereits am 18. September 1946 wieder 22 Förderanträge mit einer Gesamtsumme von 113.905,- Reichsmark bewilligen konnte.

1947 hätten die turnusmäßigen Neuwahlen des Vorstands der Gesellschaft stattfinden müssen. Da es aber keine Mitgliederliste mit aktuellem Anschriftenverzeichnis gab, stellte sich die Frage, wie es mit der alten Fördergesellschaft weitergehen sollte. Auf Anregung des zweiten Würzburger Bürgermeisters Bauer entschloss man sich im Herbst 1948 zu einer Wiedergründung der Gesellschaft unter dem neuen Namen „Universitätsbund Würzburg, Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg“. Der Namenszusatz „Universitätsbund“ sollte deutlich machen, dass man Freunde und Förderer der Universität aus allen Teilen der Bevölkerung gewinnen wollte und sich nicht mehr nur auf die begütertere Gesellschaft wie 1921 konzentrierte. Hierzu wollte man durch eine Reihe von Vorträgen Verständnis für die Aufgaben der Universität in der breiteren Öffentlichkeit wecken und diese quasi als Gegenleistung zugleich über allgemein interessierende Forschungsergebnisse informieren. Ende 1949 verzeichnete der Universitätsbund Würzburg wieder 66 Mitglieder, so dass der im Herbst 1948 neu gewählte Rektor der Universität Prof. Dr. Ernst Rösser für den 27. Februar 1950 zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung einladen konnte, auf der u. a. die neue Satzung beschlossen und der neue Vorstand mit Kommerzienrat Dr. Friedrich Noell als 1. Vorsitzenden und Eberhard Ott als 1. Schriftführer gewählt wurde.
Die Reaktivierung der früheren Tätigkeit gestaltete sich jedoch schwieriger als erhofft.

Persönliche Briefaktionen führten zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen, die aber weit hinter denen der Vorkriegsgesellschaft zurückblieben. Dennoch konnte die Fördergesellschaft das Eigenvermögen langsam auf über 100.000,- DM im Jahr 1960 erhöhen, was vor allem den großen Einzelspenden zu verdanken war, die den Anteil der Mitgliedsbeiträgen dieser Jahre meistens übertrafen. Finanziell steht der Universitätsbund seit dieser Zeit auf drei Beinen, den Spenden, den Mitgliedsbeiträgen und den Erträgen aus dem Vermögen.

Mit der Wahl von Albrecht Fürst zu Castell-Castell am 8. Februar 1960 zum 1. Vorsitzenden begann eine außerordentlich erfolgreiche Ära des Universitätsbundes, nicht zuletzt deshalb, weil es ihm 1978 gelang Prof. Dr. Dieter Schäfer, den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt für das Amt des Schriftführers zu gewinnen. Das Präsidium der IHK erklärte sein Einverständnis damit, dass sich Prof. Schäfer in seiner Eigenschaft als ehrenamtlicher Schriftführer des Universitätsbundes des Apparates der IHK bedienen konnte. Und dies war dringend geboten. Denn der Schriftführer erledigte die eigentliche Arbeit. Er hielt die Verbindung zur Universität, besorgte den gesamten Schriftwechsel, kümmerte sich um die Mitgliederwerbung, bearbeitete die Förderanträge, bereitete die Sitzungen vor und fertigte deren Protokolle an.

Ein ähnliches Modell hatte sich bereits beim Schatzmeister Dr. Karl-Ernst Fits bewährt, der als Generalbevollmächtigte des Fürstenhauses und Bankvorstand der Castell-Bank die dortigen Ressourcen nutzen konnte.

Universität, Universitätsbund und IHK waren bereits Mitte der sechziger Jahre aufeinander zugegangen. 1965 wurde die IHK zusätzlich zu den persönlichen Mitgliedschaften von Präsidial- und Vollversammlungsmitgliedern erstmals als Institution Mitglied des Universitätsbundes und unterstützte diesen nicht nur finanziell sondern auch bei der Mitgliederwerbung. Doch erst die Initiative des Fürsten zu Castell-Castell und des Universitätspräsidenten 1977 zur Verstärkung der Mitglieder- und Spendenwerbung sowie der persönliche Einsatz von Prof. Schäfer und die damit verbundene stärkere Einbeziehung der IHK führte zu einem sprunghaften Anstieg der Mitgliederzahlen von knapp 200 auf fast 700 Ende 1980. Am erfolgreichsten waren dabei die direkte Ansprache der Professorenschaft durch den Präsidenten oder Kanzler der Universität, der Industrie und des Handels durch den IHK-Präsidenten und der Kommunen durch den Regierungspräsidenten.

Durch diesen Erfolg konnte seit 1977 die Wissenschaftsförderung des Universitätsbundes an der Universität trotz leichter Schwankungen insgesamt kontinuierlich gesteigert werden, wobei die 1963 geänderte Satzung neben der Forschungsförderung nun auch eine Förderung der Lehre erlaubte. Der Universitätsbund wollte dabei aber nicht nur ganz allgemein Wissenschaftsförderung betreiben, sondern vor allem die Anschubfinanzierung übernehmen, wenn begründete Hoffnung bestand, dass das Forschungsvorhaben später von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder einer anderen großen Stiftung weitergeführt würde. Außerdem wollte der Universitätsbund durch gezielte Objektförderung selbst Schwerpunkte setzen, wie etwa durch die regelmäßige Unterstützung des Martin-von-Wagner-Museums, der finanziellen Beteiligung am Wiederaufbau der Neubaukirche oder der Errichtung einer neuen Sternwarte.

Auf Vorschlag von Prof. Dr. Martin Lindauer entstanden 1977 die vom Universitätsbund finanzierten Wintervorträge des Studium generale, eine Reihe interdisziplinärer Vorträgen, die meist unter einem Rahmenthema standen und bis heute im Gebäude der Neuen Universität am Sanderring stattfinden.

Außerhalb Würzburgs begann der Universitätsbund 1981 in Bad Neustadt und dann auch in Lohr, Volkach und Kitzingen eine Wintervortragsreihe einzurichten, die jeweils durch einen IHK-Geschäftsführer betreut wurde. Ähnliche Veranstaltungen liefen bereits seit Jahren sehr erfolgreich in Schweinfurt unter der Regie der dortigen Tochtergesellschaft und stießen nun auch in den neuen Gemeinden auf großes Interesse.

Mit den 1985 initiierten Werkstattgesprächen leistete der Universitätsbund zum ersten Mal einen direkten Beitrag zum Lehrangebot der Universität. Gemeinsam mit der Philosophischen Fakultät wurde in den Räumlichkeiten der Universitätsbibliothek den Studenten, den Schülern der Würzburger Gymnasien und der breiten Öffentlichkeit die Begegnung mit Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur ermöglicht und so das literarhistorische Lehrangebot der Universität ergänzt. Die Resonanz war von Anfang an so groß, dass die Werkstattgespräche inzwischen zu einer festen Größe im Lehrangebot geworden sind.

Das Spektrum der Tätigkeit des Universitätsbundes war breit und vielfältig geworden. Dass die Aufgaben dennoch weiterhin im Ehrenamt bewältigt werden konnten, ist vor allem den vielen Helfern zu verdanken, die sich um die Organisation und Koordinierung der einzelnen Veranstaltungen kümmerten, und nicht zuletzt den Universitätsprofessoren, die bereit waren ohne Honorar und Kostenerstattung die Universität „nach außen zu tragen“.

Gleichzeitig gelang es die Einnahmesituation des Universitätsbundes deutlich zu verbessern. Neben den Mitgliedsbeiträgen sind hier vor allem eine signifikante Zunahme der spontanen Spenden aus dem Kreis der Mitglieder des Gesellschaftsrates während dessen Beratungen sowie Sonderspenden aus dem Kreis der Wirtschaft zu nennen, wodurch zum Teil bis zu 50 Prozent mehr an Fördermittel bewilligt werden konnten. Besonders nachhaltig wirkte sich jedoch aus, dass Freunde der Universität unter dem Dach des Universitätsbundes Stiftungen gründeten. Den Anfang machte 1980 Richard Freiherr von Swaine mit der Richard und Hildegard von Swaine-Stiftung. Ihm folgte 1982 die Stiftung IHK-Firmenspende, die von der IHK bei ihren Mitgliedern anlässlich des 400jährigen Universitätsjubiläums organisiert worden war, sowie die 1984 von Rosemarie Preh zum 65jährigen Bestehen der Firma Preh ins Leben gerufene Walter-Preh-Stiftung.

Als Albrecht Fürst zu Castell-Castell 1987 nach 27 Jahren darum bat, von einer Wiederwahl als 1. Vorsitzenden abzusehen, nahm der Universitätsbund Würzburg eine Spitzenstellung innerhalb der Hochschulfördergesellschaften in Deutschland ein.

Sein Nachfolger, Albrecht Graf von Ingelheim, der am 3. Juni 1987 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde, knüpfte erfolgreich da an, wo sein Vorgänger aufgehört hatte. Wieder hatte der im Amt bestätigte 1. Schriftführer Prof. Schäfer wesentlichen Anteil daran.

So kamen 1989 mit der von Dr. Edgar Michael Wenz gegründeten Edgar-Michael-Wenz-Stiftung und 1991 der von Dr. Dieter Salch ins Leben gerufenen Dr.-Dieter-Salch-Stiftung zwei weitere Stiftungen hinzu, die in den Folgejahren ihr Anfangskapital, wie auch die zuvor gegründeten, durch Zustiftungen noch erheblich erhöhten.

1993 wurde die Universitätszeitschrift „Blick“ zum Organ des Universitätsbundes. Bis heute informiert sie (in etwas veränderter Form) alle Mitglieder des Universitätsbundes regelmäßig über die Aktivitäten der Gesellschaft und lässt sie am wissenschaftlichen Leben in der Universität und den personellen Veränderungen im Lehrkörper teilhaben.

Der Universitätsbund hatte stets von der positiven Berichterstattung in den Medien profitiert. Dennoch war eine stärkere Profilbildung der Pressearbeit nötig. 1996 gelang es, den Marketing-Experten Dieter Schneider (Buena la Vista AG) als Vorstandsmitglied zu gewinnen. Zusammen mit dem Lehrstuhl für BWL/Marketing von Prof. Margit Meyer wurde ein neues Marketingkonzept entwickelt und die Ideen in Form von Plakat- und Anzeigen-motiven visualisiert.

Dies war nicht zuletzt für eines der wichtigen Aushängeschilder des Universitätsbundes, der Wintervortragsreihe nötig. Nachdem sich Mitte der neunziger Jahre keine aktiven Betreuer aus Würzburg mehr fanden. drohte diese einzuschlafen, obwohl das Interesse an derartigen Veranstaltungen in den Gemeinden ungebrochen groß war. Die Lösung brachte die Schaffung selbstverantwortlicher regionaler Koordinierungskreise, die meist direkt bei der Gemeinde, der IHK oder der lokalen Volkshochschule angesiedelt sind, die Auswahl der Vorträge aus dem Vortragsangebot des Universitätsbundes treffen sowie die Organisation der Veranstaltung vor Ort übernehmen und dabei vom Universitätsbund insbesondere auch in der Werbung unterstützt werden.

Mit der Wahl von Dr. Georg Kaiser, dem damaligen Verwaltungsleiter des Biozentrums der Universität Würzburg, zum Nachfolger von Prof. Schäfer im Amt des Schriftführers begann 1997 ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Universitätsbundes. Aus einer Gesellschaft bei der Universität wurde nun endgültig eine Gesellschaft in der Universität, die die Infrastruktur der Universität nutzen konnte und dabei dennoch von ihr unabhängig blieb.

Durch die Einrichtung einer eigenen Internetseite und den Ausbau der Wintervortragsreihe auf inzwischen 16 Koordinierungskreise in Mainfranken konnte die Sichtbarkeit und Verankerung des Universitätsbundes in der Region weiter gesteigert werden. Nach dem Ausscheiden von Dr. Roland Horster, der 22 Jahre lang die Aufgaben des Schatzmeisters sehr erfolgreich wahrgenommen hatte, konnte im Oktober 2000 mit Dr. Thomas Trenkle wieder ein Direktoriumsmitglied der Castell-Bank für dieses Amt gewonnen werden. Längst war aus dem Schatzmeister ein Vermögensverwalter, aus dem Schriftführer ein Geschäftsführer geworden. Die Vielfalt der Aufgaben machte eine personelle Verstärkung notwendig, die der Schriftführer Dr. Kaiser nach seiner Wahl zum Vizepräsidenten der Universität in Frau Sabine Voß fand.
Dennoch waren die Aufgaben als ehrenamtlicher Schriftführer des Universitätsbundes, ehrenamtlicher Vizepräsident und Verwaltungsleiter des Biozentrums von einer Person nicht zu schaffen, so dass im Oktober 2006 der derzeitige Schriftführer ins Amt gewählt wurde.

Ihm folgte nur ein Jahr später nach dem unerwarteten Tod von Albrecht Graf von Ingelheim David Brandstätter, der Geschäftsführer der Mediengruppe Main-Post GmbH als neuer 1. Vorsitzender.

Mit dem neuen 1. Vorsitzenden zog verstärkt unternehmerisches Denken beim Universitätsbund ein. Dies äußerte sich zunächst darin, dass der Vorstand versuchte, die Kostenstruktur des Universitätsbundes zu optimieren. Ein großer Schritt gelang hier mit der Gewinnung der Main-PostLogistik als Mitglied im Gesellschaftsrat, die seit 2008 sämtliche Versandkosten des Universitätsbundes übernimmt. Eine ähnliche Kooperation konnte auch für die Druckkosten der Plakate für die Wintervortragsreihe gefunden werden. 2009, 2010 und 2011 übernahm der Stürtz-Verlag den Druck und seit 2014 werden die Plakate kostenfrei bei der flyeralarm GmbH gedruckt. Infolge der Finanzkrise (ab 2007) gestaltete sich die Einnahmeseite des Universitätsbundes schwieriger als erwartet. Das umsichtige und - insbesondere vor 2007 auch schon mal kritisierte - konservative Anlageverhalten des Schatzmeisters, bewahrte den Universitätsbund zwar vor Verlusten am Finanzmarkt, konnte jedoch nicht verhindern, dass die Einnahmesituation durch sinkende Zinserträge und einem Rückgang der Spenden in den Folgejahren der Finanzkrise belastet wurde. Auch die Werbung neuer Mitglieder, z.B. bei den Vorträgen der Wintervortragsreihe, erfüllte bei weitem nicht die Erwartungen.

Eine Stärken-Schwächen-Analyse des Universitätsbundes identifizierte den geringen Bekanntheitsgrad des Universitätsbundes als eines seiner Hauptprobleme und empfahl im Hinblick auf die sehr begrenzten personellen Ressourcen die Anstrengungen stärker auf die Gewinnung neuer Stiftungen und Gesellschaftsratsmitglieder zu konzentrieren.

Der erste Schritt in diese Richtung wurde bereits anlässlich des 90jährigen Bestehens des Universitätsbunds Würzburg gemacht. So beschlossen die vier Würzburger Druck- und Medienunternehmen Main-Post, Krick, König & Bauer und Vogel Business Media, die Erlöse des von Ihnen veranstalteten Benefizkonzertes 2011 dem Universitätsbund zukommen zu lassen. Unter dem Motto „Wissen fördern - Zukunft gestalten - 90 Jahre Unibund“ konnte sich der Unibund so über 65.000 Euro und viel Aufmerksamkeit freuen.

Mit der Einrichtung der Thomas Lurz und Dieter Schneider-Sportstiftung im August 2012 und der Keck-Köppe-Förderstiftung im Mai 2013 gelang es diesen Weg erfolgreich weiter zu gehen.

Zusammen mit der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp, die seit 2014 jährlich einen Forschungs-förderpreis in Höhe von 25.000 Euro vergibt, finden damit inzwischen acht Stiftungen ihre Heimat im Universitätsbund. Von 2007 bis heute konnte der Universitätsbund das von ihm verwaltete Vermögen (ohne Vogel Stiftung) um über die Hälfte auf mehr als 4,5 Mio Euro steigern. Dank dieser zusätzlichen finanziellen Mittel konnten so trotz niedrigerer Zinsen die Ausschüttungen des Universitätsbundes insgesamt leicht gesteigert werden.

Die Notwendigkeit, in Bildung und insbesondere in Wissenschaft, Forschung und Lehre zu investieren, ist nach wie vor aktuell. Da die zur Verfügung stehenden staatlichen Mittel alleine nicht ausreichen, sind private Geldgeber gefragt. Die Mitglieder und Spender des Universitätsbundes stellen sich dieser Verantwortung. Für dieses große Engagement bedankt sich der Universitätsbund ganz herzlich.

Dr. Alfons Ledermann