Herbsttagung 2025
MINT-Lehramt PLUS- / Herbsttagung/ Schulentwicklungstag 2025
Zukunftskompetenzen – Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen an der Schule
30. September 2025 | Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude Z6 | 8 Uhr bis 16 Uhr
Programm
Ab 8:00 Uhr | Ankommen & Anmeldung |
9:00 Uhr | Begrüßung durch Prof. Trefzger (Direktor der PSE) |
9:05 Uhr | Elitestudiengang MINT-Lehramt PLUS: Ergebnisse und Erkenntnisse |
9:30 Uhr | Impulsvortrag & Diskussion Sabena Donath (Direktorin der Bildungsabteilung, Zentralrat der Juden in Deutschland) |
10:30 Uhr | Kaffeepause |
11:00 Uhr | Podiumsdiskussion "Perspektiven für Demokratiebildung an Schulen" Sabena Donath, Zentralrat der Juden in Deutschland |
12:15 Uhr | Verleihung des TaC-Awards |
12:30 Uhr | Mittagspause |
EG: Posterpräsentation MINT-Lehramt PLUS: Wie verändert KI unsere Lehre? (Tom Völker) 1. OG: Präsentationen der TaC-Award-Teilnehmer:innen | |
13:30 Uhr | 1. Workshop-Runde |
14:30 Uhr | Kaffeepause |
15:00 Uhr | 2. Workshop-Runde |
16:00 Uhr | Ende der Tagung |
Impulsvortrag von Sabena Donath, Direktorin der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland

Antisemitismus wird häufig als Unterform von Rassismus verstanden. Eine solche Unterordnung oder Gleichsetzung verstellt jedoch den Blick auf seine Besonderheiten: die spezifischen historischen Wurzeln, Dynamiken und Wirkungsweisen. Der Vortrag “Zwischen Eigenständigkeit und Verflechtung: Antisemitismus, Rassismus und jüdische Erfahrungen” von Sabena Donath erklärt, warum Antisemitismus als eigenständige Ideologie der Ungleichheit betrachtet werden muss. Zwar gibt es intersektionale Verflechtungen mit Rassismus, aber das darf nicht dazu führen, die Besonderheiten der jeweiligen Ideologie abzuschneiden. Jüdische Personen sind aufgrund von Verfolgung, Flucht und Migrationserfahrungen oftmals zugleich von antisemitischen wie rassistischen Diskriminierungen betroffen. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung und autoritärer Tendenzen erleben beide Ideologien eine gefährliche Konjunktur. Der Vortrag lädt dazu ein, ihre Unterschiede und Verflechtungen differenziert zu betrachten – und zu diskutieren, welche Konsequenzen dies für die schulische und außerschulische Bildung hat.
Grußworte

Sehr geehrte Damen und Herren,
im Namen der Julius-Maximilians-Universität (JMU) heiße ich Sie herzlich willkommen zur Herbsttagung 2025 der Professional School of Education (PSE), die inzwischen bereits zum 16. Mal gemeinsam mit den Schulentwicklungstagen der unterfränkischen Schulbehörden und der regionalen Schulentwicklung stattfindet. Das diesjährige Leitmotiv lautet: „Zukunftskompetenzen – Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen an der Schule“; ein Thema, das die Rolle von Bildung als Motor für eine resiliente und gerechte Gesellschaft hervorhebt und in unserer sich schnell verändernden Welt unverzichtbar ist.
Unsere Universität stellt sich der Zukunft und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung: Mit der 2025 verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns zu einer Vorreiterrolle im Hochschulbereich bekannt. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist dabei ein zentraler Bestandteil, denn Nachhaltigkeit betrifft alle gesellschaftlichen Bereiche – sozial, ökologisch und ökonomisch. Unser Bildungsverständnis ist zukunftsorientiert: Es geht nicht allein um die Vermittlung von Fachwissen, sondern auch darum, junge Menschen zu befähigen, komplexe gesellschaftliche Herausforderungen reflektiert und verantwortungsbewusst zu gestalten.
Die 6.500 Studierenden in den Lehramtsstudiengängen – unsere angehenden Lehrkräfte – bilden eine große und wichtige Gruppe der insgesamt rund 26.000 Studierenden. Sie sind es, die Zukunftskompetenzen in die Schulen tragen. Wir sind daher stolz auf die langjährigen Kooperationen mit den unterfränkischen Gymnasien und Realschulen, mit Fach- und Berufsoberschulen, mit Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie mit Schulen in angrenzenden Regionen – und damit auf die erfolgreiche Zusammenarbeit der PSE mit der Universität insgesamt.
Ein besonders innovatives Angebot in den Lehramtsstudiengängen ist das Elite-Programm MINT-Lehramt PLUS, das die Universität Würzburg gemeinsam mit der Universität Bayreuth im Rahmen des Elitenetzwerks Bayern seit mittlerweile 10 Jahren und noch bis zu Sommersemester 2026 anbietet. Mit diesem Masterstudiengang werden besonders begabte und leistungsfähige Lehramtsstudierende im MINT-Bereich gezielt gefördert. Interdisziplinarität, internationale Erfahrungen und individuelle Betreuung prägen dieses Angebot, das die Lehramtsausbildung zukunftsfähiger macht und den Bildungsstandort Bayern stärkt. Letztlich profitieren davon die Schülerinnen und Schüler dieser künftigen Lehrkräfte. Denn vergessen wir nicht: Lehrkräfte sind immer auch Vermittelnde – nicht nur für Wissen, sondern auch für Lebens- und damit Zukunftskompetenzen.
Das Thema Zukunftskompetenzen rückt immer stärker in den Fokus von Bildungsdebatten. Dazu gehören etwa systemisches und ethisches Denken, Ambiguitätstoleranz, Innovationsfähigkeit, Selbstwirksamkeit sowie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit. Sie befähigen Schülerinnen und Schüler, sich in einer dynamischen, oft unsicheren Welt zu orientieren. Besonders wichtig ist dabei der Zusammenhang mit Demokratiebildung: Wer gelernt hat, kritisch zu reflektieren, mit Unsicherheit konstruktiv umzugehen und Verantwortung zu übernehmen, ist zugleich besser gerüstet, demokratische Werte zu leben und unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Gerade hier können Lehrkräfte als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren entscheidende Impulse setzen.
Diese Tagung bietet daher eine Plattform, um gemeinsam zu erarbeiten, wie Lehrkräftebildung und Schulentwicklung auf gesellschaftliche Herausforderungen reagieren können – von Nachhaltigkeit und Digitalisierung über die Stärkung demokratischer Haltungen bis hin zu Fragen sozialer Gerechtigkeit und Selbstwirksamkeit. Der heute verliehene TaC-Award aus dem Projekt „Teachers as Changemakers“ soll Schülerinnen und Schülern, die sich bereits jetzt ökologisch und/oder sozial engagieren, Anerkennung zollen und andere ermutigen, sich ebenso mutig – wie Entrepreneure – für eine gute Zukunft für alle einzusetzen.
Mein großer Dank gilt der PSE, den unterfränkischen Schulbehörden und dem Team der regionalen Schulentwicklung sowie allen Vortragenden, Workshopleitenden und Organisatorinnen und Organisatoren, deren Engagement diese Tagung ermöglicht.
Ich wünsche uns allen eine erkenntnisreiche, zukunftsweisende und vernetzende Herbsttagung.
Prof. Dr. Paul Pauli
Präsident der Universität Würzburg

Sehr geehrte Damen und Herren,
zum regionalen Schulentwicklungstag in Unterfranken darf ich Sie – auch im Namen von Frau Staatsministerin Anna Stolz – herzlich begrüßen.
Es ist eine bemerkenswerte Tradition, dass die PSE der Universität Würzburg und die Schulentwicklung Unterfranken bereits seit 2010 den regionalen Schulentwicklungstag in Unterfranken ausrichten – ein starkes Zeichen für die gelungene und nachhaltige Kooperation von Wissenschaft und Praxis in der Region.
Das diesjährige Motto „Zukunftskompetenzen – Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen an der Schule“ könnte passender nicht sein. Wir leben in einer Zeit rasanter Veränderungen und komplexer globaler wie lokaler Herausforderungen. Die Schule ist dabei mehr als nur ein Ort der Wissensvermittlung. Sie ist ein zentraler Lebens- und Erfahrungsraum, an dem junge Menschen auf die Zukunft vorbereitet und befähigt werden, diese aktiv und verantwortungsvoll mitzugestalten. Zukunftskompetenzen wie kritisches Denken, Empathie, Resilienz und die Fähigkeit zum konstruktiven Dialog sind zentrale Fähigkeiten, die wir unseren Schülerinnen und Schülern an die Hand geben müssen.
Dass Sie mit dem Impulsvortrag von Frau Dipl. Päd. Sabena Donath, der Direktorin der Jüdischen Akademie des Zentralrats der Juden in Deutschland, die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und die Stärkung der Demokratieerziehung in den Fokus rücken, ist von großer Bedeutung. Es unterstreicht die zentrale Rolle der Schule bei der Festigung unserer demokratischen Grundwerte. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen ist es unsere gemeinsame Aufgabe, Haltung zu fördern und jungen Menschen ethische Konzepte zu vermitteln, die ein respektvolles und friedliches Miteinander in Vielfalt sichern.
Ein herzlicher Dank gilt den Organisatorinnen und Organisatoren sowie der Universität Würzburg für die Vorbereitung dieses anspruchsvollen Programms. Ebenso danke ich Ihnen allen – den Schulleitungen, den Lehrkräften und den weiteren pädagogischen Fachkräften – für Ihr unermüdliches Engagement. Sie sind es, die diese wichtigen Themen Tag für Tag in die Schulen tragen.
Ich wünsche Ihnen einen inspirierenden Schulentwicklungstag mit anregenden Diskussionen, gewinnbringenden Impulsen und nachhaltigen Erkenntnissen für Ihre wertvolle Arbeit.
München, September 2025
Juliane Stubenrauch-Böhme,
Ministerialrätin, Ref. VIII.3

Als Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Unterfranken und aktueller Sprecher der unterfränkischen Konferenz der Schulaufsicht freue ich mich sehr, dass auch heuer wieder die Herbsttagung der Professional School of Education (PSE) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg als gemeinsame Tagung mit dem Schulentwicklungstag der unterfränkischen Schulen hier an der JMU stattfinden kann. Die enge Zusammenarbeit und der kontinuierliche Austausch zwischen Schulen und Universität ist für beide Seiten ein großer Gewinn und ein enormer Standortvorteil hier in Unterfranken. Ich danke allen Organisatorinnen und Organisatoren bei der PSE und bei der Regierung von Unterfranken sowie den Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Schularten für die großartige Planung und Vorbereitung dieses Tages. Ein Dank geht auch an alle teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement in Sachen Schulentwicklung. Abschließend wünsche ich uns allen eine interessante und anregende gemeinsame Tagung, aus der wir viel mitnehmen für unsere universitäre und schulische Arbeit!
Dr. Robert Christoph Ltd. OStD
Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Unterfranken
Vorsitzender der Konferenz der Schulaufsicht in Unterfranken