Intern
  • Thinking Europe
Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

GSiK Tag 2019 am 23. November

Thinking EUROPE - 7. GSiK-Tag am 17. November 2018

Der GSiK-Tag 2018  zum Thema: "Thinking Europe" liegt erfolgreich hinter uns!
Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden und Teilnehmenden!
Rückblick zum GSiK Tag 2018

Das Thema

In diesem Jahr wollen wir uns beim GSiK-Tag „Europa“ widmen.

Die interdisziplinäre studentische Tagung möchte dabei die Perspektiven verschiedener Fachbereiche auf das Thema sichtbar werden lassen und damit der Vielgestaltigkeit des Themas Rechnung tragen. Wir wollen einen Raum bieten, um gemeinsam kritisch und vielseitig über Europa nachzudenken.

Wie ist Europa im Spannungsfeld zwischen europäischer Einheit und kultureller Vielfalt zu denken? Wie konnte entstehen, was wir heute vorfinden und wohin wird es sich die kommenden Jahre entwickeln? Welche Herausforderungen stellen sich in kultureller, politischer, wirtschaftlicher oder ökologischer Perspektive? Welche Ziele und Visionen lassen sich unter welchen Voraussetzungen verwirklichen und welche Utopien braucht es?

Thinking Europe heißt, historische Entwicklungen in ihrer Verwobenheit zu analysieren; Fragen zu stellen, nach der europäischen Verantwortung aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit, ohne dabei einem „Wir gegen Die“ zu verfallen.

Thinking Europe heißt, nach den Möglichkeiten angesichts der derzeitigen Wirklichkeit zu fragen; mutig Visionen zu äußern und diese zu diskutieren, ohne sie leichtfertig als unrealistische Utopien abzuwinken.

Thinking Europe heißt die Bedingungen und Möglichkeiten des Zusammenlebens zu reflektieren und in einem gemeinsamen Diskurs Europa (neu) zu verhandeln.

Das Programm

Der GSiK-Tag bietet Impulsvorträge, viele fachwissenschaftliche Workshops und eine gemeinsame Abschlussdiskussion! Die Tagung findet im Zentralen Hörsaal- und Seminargebäude (Z6) statt. Sie beginnt mit der Registrierung der Teilnehmer*innen zwischen 09.00 Uhr und 09.30 Uhr im Foyer. Um 09.30 wird die Tagung dann mit einer Einführung eröffnet. Bitte kommt nicht zu knapp zur Registrierung, um lange Warteschlangen zu verhindern.

Hier findet Ihr den aktualisierten Zeitplan!

Für die Workshops könnt ihr euch bis zum 14.November über sb@home anmelden! Eine Anmeldung für die Impulsvorträge und die Diskussionsrunde ist nicht erforderlich. Einfach auf der Teilnahme-Liste unterschreiben!

Die Impulsgebenden

Impuls I: Zu Geschichte und Gegenwart Europas

Vortrag: Von der Selbstentmachtung und Selbstzerstörung zur Selbstbehauptung Europas 1918-2018. Die Europäische Union im Lichte der Geschichte und der Gegenwart

Die Frage, ob bei der EU von heute und in Zukunft noch die Rede von einem Friedens- und Versöhnungsprojekt sein dürfe, könne und solle bzw. ob dieses Anliegen zur Vermittlung der Union nicht überflüssig geworden sei, wie eine an die Kriegszeiten des 20. Jahrhunderts nicht mehr gewöhnte und schon gar nicht mehr orientierte jüngere Generation vielfach leichtfertig und sorglos zu denken vermag, erscheint nicht nur im Licht der Historie mehr als abwegig, sondern auch tatsächlich brennend aktuell. Die Aufgabe der Friedenssicherung ist für die EU seit 1989/90 brisanter und dringender denn je. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, sich zu vergegenwärtigen, was die EU überhaupt zu leisten imstande ist und was sie nicht kann. Definitionsversuche der EU in institutioneller und funktionaler Form werden den Vortrag abrunden.

Prof. Dr. Michael Gehler

Michael Gehler ist Professor für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte und Leiter des Instituts für Geschichte an der Stiftung Universität Hildesheim. Bereits dreimal erhielt er den Jean Monnet ad-personam-Chairs der Europäischen Kommission der Europäischen Union. In seiner Forschung setzt er sich unter anderem mit der europäischen Integration in historischer Perspektive auseinander.

Impuls II: Zur Zukunft Europas

Einspieler: The European Republic is under construction. Eine Vision der europäischen Republik

Wir brauchen die Republik Europa! Das sagt zumindest die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot. Denn die europäische Idee stünde nicht am Abgrund, sondern müsse nur konsequent zu Ende gedacht werden. Dazu müsse man das politische System Europas umstülpen vom jetzigen Zustand in eine wirkliche Republik: Eine Republik, in der jede*r Bürger*in eine Stimme im demokratischen System erhält. Mit einer einheitlichen europäischen Steuerpolitik. Mit gleichem Zugang aller Bürger zu einem europäischen Sozialsystem. Aber auch eine Republik, in der jeder seine lokalen Identitäten und Kulturen pflegen und erhalten kann. Ob Guérots Vorschlag sinnvoll und umsetzbar ist? Lasst uns diskutieren!

Prof. Dr. Ulrike Guérot

Ulrike Guérot ist Leiterin des „Departments für Europapolitik und Demokratieforschung“ an der Donau-Universität Krems. 2014 gründete sie die Think Tank "European Democracy Lab" in Berlin. Zuvor arbeitete sie unter anderem als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission Jacques Delors. Sie setzt sich als Autorin und politische Aktivistin für die Gründung einer Europäischen Republik ein.

Für den Besuch beider Impulse können Sie einen GSiK-Punkt erwerben:

  • Kategorie: Vortrag
  • Bereiche: B, D.

Die Workshops

Prof.'in Isabel Feichtner & Christian Gelleri - Professur für Öffentliches Recht und Wirtschaftsvölkerrecht, Universität Würzburg

Der Workshop befasst sich mit der Wirtschafts- und Währungsunion – mit Kritik, Krisendiagnosen und Reformen, die die Europäische Union solidarischer und demokratischer gestalten sollen.

Im Zentrum des Workshops steht das Geld und sein institutionelles Design. Wir widmen uns verschiedenen Konzeptionen des Geldes und institutionellen Experimenten, z.B. mit Komplementärwährungen, die Wirtschaft demokratisieren und nachhaltiger gestalten sollen. Die Teilnehmer*innen werden angeregt, Reformideen im gemeinsamen Gespräch zu bewerten und weiter zu entwickeln.

Fachbereich: Rechtswissenschaften
GSiK-Bereiche: B, C

Für die Workshops könnt ihr euch bis zum 14.November über sb@home anmelden!

Sarah Schumayer & Anna Michailowski - Slavistik

Im Workshop werden Sie mit den Beziehungen zu Europa in den drei ostslawischen Ländern, Ukraine, Belarus und Russland, konfrontiert. Es werden die geschichtlichen, aktuellen und zukünftigen Tendenzen herausgearbeitet und die Länder dabei miteinander verglichen: Inwiefern ist die nationale Identität jeweils mit Europa verknüpft? Welchen Einfluss hat z.B. die Ukraine-Krise auf die jeweilige Haltung gegenüber Europa? Wie ist Europa im Konzept der „ostslawischen Gemeinschaft“ repräsentiert? Führt ein proeuropäischer politischer Kurs zur Meinungsfreiheit und Demokratisierung der ostslawischen Länder? Sie sind herzlich eingeladen, eigene Fragen zu entwickeln.

Fachbereich: Slavistik
GSiK-Bereich: B, C, D

Für die Workshops könnt ihr euch bis zum 14.November über sb@home anmelden!

Isabella Kölz M.A. – Europäische Ethnologie/Volkskunde, Universität Würzburg

Der Workshop dient der Einführung in die Geschichte europäischer Frauenbewegung(en) und ihrer Protestpraktiken. Anhand ausgewählter Beispiele und historischer Quellen wird die Thematik aus kulturwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet. Dabei führt die Auseinandersetzung mit Frauen*-Protestbewegungen direkt in die zentralen wissenschaftstheoretischen und gesellschaftlichen Fragestellungen eines gegenwärtigen Europas: Wie wollen wir zusammenleben? Wer hat Handlungsmacht und wer nicht? Woraus entstehen historische Konflikte um Mitbestimmung von Frauen und wie wurden und werden diese ausgehandelt? Ziel des Workshops ist es, aus gendersensibler Perspektive unterschiedliche Protestformen, Praktiken, Aushandlungen und (historische) Kontexte zu analysieren und die gegenwärtige Relevanz der Thematik „Frauen*protest“ für Europa herauszuarbeiten.

Fachbereich: Ethnologie
GSiK-Bereich: B, C, D

Für die Workshops könnt ihr euch bis zum 14.November über sb@home anmelden!

Johannes Greubel – Politikwissenschaftler (Brüssel)

Schon seit dem Beginn des europäischen Projekts gingen Deutschland und Frankreich gemeinsam in vielen entscheidenden Integrationsschritten voran, weshalb man die beiden Staaten oft als den Motor der europäischen Integration bezeichnet. Dieser Workshop befasst sich in zwei Teilen mit den beiden Partnern und deren Rolle im Integrationsprozess. Teil 1 arbeitet dabei auf, inwiefern und wie beide Staaten diesen in der Vergangenheit beeinflusst und gelenkt haben. Teil 2 blickt dann in die Zukunft und betrachtet, welche Rolle ein deutsch-französisches Tandem bei einer Reform der Europäischen Union haben und in welche Richtung sie diese lenken könnten.

Fachbereich: Politikwissenschaft & Soziologie
GSiK-Bereich: B, C

Für die Workshops könnt ihr euch bis zum 14.November über sb@home anmelden!

Melissa Silva, B.A. & Jennifer Danquah, B.A. - GSiK-Projekt

Seit 1989 ist Deutschland nicht mehr durch eine Mauer geteilt. Es gibt keine Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland und wir genießen Bewegungsfreiheit. Auch innerhalb Europas war es bis vor kurzem selbstverständlich, ohne Kontrollen Landesgrenzen überschreiten zu können. Richten wir den Blick jedoch auf Europas Außengrenzen, dann zeigt sich eine gegenläufige Entwicklung. Hier erscheinen, vor allem in Bezug auf Afrika, die Grenzen beinahe unüberwindbar. Was eigentlich europäische Innenpolitik ist, verlagert sich dabei immer weiter in das Innere des afrikanischen Kontinents.

Um diese Entwicklung verstehen zu können, ist es notwendig in die Geschichte Afrikas und Europas tiefer einzusteigen. Dabei werden auch Verbindungen zwischen der kolonialen Vergangenheit Europas und der gegenwärtigen europäischen Migrationspolitik aufgezeigt und der Einsatz von „Grenzschützern“, insbesondere in Afrika, diskutiert. Anschließend wird sich die Workshop-Gruppe mit der Zukunft der europäischen Migrationspolitik und möglichen Lösungsansätzen beschäftigen.

Fachbereich: fächerübergreifend
GSiK-Bereich: B

Für die Workshops könnt ihr euch bis zum 14.November über sb@home anmelden!

Iris Hartmann, Wiebke Degler, Fabian Onkels, Pascal Bunk - Referat für Ökologie

Zirka 40% der EU-Finanzmittel fließen in die Förderung der Landwirtschaft der Mitgliedsstaaten. Die sogenannte Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist damit eines der bedeutendsten Politikfelder der EU.

Trotz dieses immensen Förderbudgets von aktuell ca. 60 Milliarden Euro pro Jahr, nimmt die Zahl bäuerlicher Klein- und Familienbetriebe unaufhörlich ab. Zu diesem "Höfesterben" gesellt sich seit einiger Zeit auch ein dramatischer Rückgang der Artenvielfalt in den Agrarlandschaften. Das "Insektensterben" ist gemeinsam mit dem Grundwasserschutz und dem Klimawandel ein Thema, welches maßgeblich von der Agrarpolitik der EU beeinflusst wird.

Gleichzeitig exportiert die EU jedes Jahr immer größere Mengen an Agrarprodukten ins Ausland.
Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU zeigt besonders anschaulich warum Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft nicht unabhängig voneinander gedacht werden sollten.

In Workshop-Phase I
betrachten wir die Geschichte und Gegenwart der europäischen Agrarpolitik. Welche Förderschwerpunkte wurden und werden gesetzt? Welche Auswirkungen hatten und haben diese? Und wer bestimmt eigentlich was gefördert wird?
In einem kleinen Planspiel werden wir versuchen unseren eigenen kleinen Hof zu managen und uns durch den Dschungel der Förderrichtlinien kämpfen. Cross-Compliance lässt grüßen!

In Workshop-Phase II
betrachten wir die aktuelle Diskussion zur kommenden Finanzierungsperiode der GAP. Wir schauen uns die Forderungen der verschiedenen Interessensgruppen an. Ob Bauernverband, Agro-Industrie, EU-Kommission oder Naturschutzverbände - wer will was und warum? In einer Gruppenarbeit werden wir versuchen unsere Vorstellung einer nachhaltigen Förderpolitik zu entwerfen. Lobby-Control war gestern!

Fachbereich: fächerübergreifend
GSiK-Bereich: B

Für die Workshops könnt ihr euch bis zum 14.November über sb@home anmelden!

Prof. Dr. Wolfgang Rathert - Musikwissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Die europäische Musikgeschichte ist voll von (Ver-)Suchen, trotz – oder gerade vielleicht wegen – der sprachlichen, kulturellen und religiösen Diversität des Kontinents eine gemeinsame Identität zu stiften. Diese Identitätsstiftung kann musikalisch über einen gemeinsamen Fundus an Melodien (wie im Gregorianischen Choral) gefördert werden, thematisch über Gattungen, die zentrale geschichtliche Ereignisse behandeln (wie in der Oper), soziologisch über die Entstehung transnationaler Musikernetzwerke, kulturpolitisch aber auch als Akt einer Konkurrenz (wie in den Nationalhymnen). Ausgehend von allgemeinen Überlegungen, sollen im Workshop die Chancen und Probleme einer Identitätsstiftung anhand konkreter Beispiele diskutiert und Möglichkeiten einer zukünftigen musikalischen Identitätsstiftung unter den Bedingungen der Globalisierung, Digitalisierung und Krise der europäischen Idee diskutiert werden.

Fachbereich: Musikwissenschaft
GSiK-Bereich: C, D

Für die Workshops könnt ihr euch bis zum 14.November über sb@home anmelden!