Keine Angst vorm psychisch kranken Kind!
Projektziel: Erlernen des psychopathologischen Befundes in der Kinder- und Jugendpsychiatrie anhand virtueller Fälle in VR durch Medizinstudierende.
Status: bis 10/2025

Vorhaben
Das VR-Programm DEVIA, entwickelt an der Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit der Fakultät für Computer Science und der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) des LVR Klinikums Essen, soll auch für Medizin- und Psychologiestudierende der JMU zur Verfügung gestellt werden. In einer sicheren virtuellen Umgebung (VR) sollen Studierende die Erhebung psychopathologischer Befunde bei Kindern und Jugendlichen erproben. Dabei sollen Hemmungen abgebaut, diagnostische Kompetenzen gefördert und das Interesse am Fachgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie geweckt werden.
Das VR-Programm ermöglicht es den Studierenden wiederholt und praxisnah den Ablauf der Erhebung eines psychopathologischen Befundes zu üben. In der VR-Umgebung haben Studierende die Möglichkeit, ohne den direkten emotionalen Druck einer realen Patientensituation zu agieren. Damit soll eine fokussierte Auseinandersetzung mit den diagnostischen Inhalten ermöglicht werden, was zu einer besseren Verarbeitung und Aneignung der Lerninhalte führen kann. Die Annahme ist, dass durch das häufige Üben in der VR-Simulation Handlungs- und diagnostische Erhebungskompetenzen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen verbessert wird.
Das VR-Programm soll nach einer Pilotierungsphase im Sommersemester 2024 langfristig mithilfe der angeschafften VR-Brillen und durch die Einweisung von AssistenzärztInnen in die Technik für Medizinstudierende aber auch Psychologiestudierende an der KJPP regulärer Teil der Praktika werden.
Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Erkrankungen können auch in anderen medizinischen Fachbereichen (z.B. Pädiatrie, HNO, Urologie, Gynäkologie, Augenheilkunde, Dermatologie, Neurologie, Unfallchirurgie, Kinderchirurgie etc.) behandelt werden, daher ist die Erhebung eines psychopathologischen Befundes für jeden/jede Medizinistudierende/n von Bedeutung.
Zur Durchführung des Programms werden VR Brillen verwendet, wobei die Sicht der Brille auch gleichzeitig über einen Laptop dargestellt werden kann, um mehrere Studierende gleichzeitig am Fall teilhaben lassen zu können.