Intern
  • none
WueDive - Digitale Innovationen in der Lehre

Mikroben im Mikroskop: Virtuelle Mikroskopie von Bakterien, Pilzen und Parasiten

Projektziel: Angebot eines virtuellen Praxiskurses Mikroskopie für die Diagnose humanpathogener Erreger.

Status: bis 10/2025

Vorhaben

Das Fach Medizinische Mikrobiologie ist ein zentraler Bestandteil der Ausbildung in der Humanmedizin, Zahnmedizin, Pharmazie sowie in weiteren Studiengängen. Die Mikroskopie spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie essenziell für die Infektionsdiagnostik und das Verständnis mikrobieller und zellulärer Krankheitsprozesse ist. Studierende lernen, Gewebeproben sowie mikrobielle Strukturen wie Bakterien, Pilze und Parasiten zu analysieren.Traditionell wird die Mikroskopie in Präsenzkursen gelehrt. Nicht zuletzt während der Lockdowns der COVID-19 Pandemie wurde die Wichtigkeit eines anwesenheitsunabhängigen Lehrangebots auch für die Mikrobiologie deutlich.Das Projekt einer virtuellen Mikroskopie für die mikrobiologische Lehre strebt an, Teile der Präparatesammlung des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie hochauflösend und in ausreichender Qualität für die mikrobiologische Diagnostik zu digitalisieren, zu annotieren und online der Studierendenschaft zur Verfügung zu stellen.

Das virtuelle Mikroskop soll interaktive Funktionen umfassen, die visuelles und praktisches Lernen fördern und unterschiedliche Lernstile ansprechen. Studierende können jederzeit und überall auf das virtuelle Mikroskop zugreifen, um Inhalte flexibel zu lernen und zu wiederholen. Zudem können die Proben – darunter auch besonders seltene und hochwertige - einer großen Anzahl Studierender zugänglich gemacht und im virtuellen Mikroskop beliebig oft betrachtet werden. Die digitalen Materialien werden außerdem mit Markierungen, Zoomfunktionen und Annotationen versehen, die das Lernen vertiefen. So ist auch die eindeutige Bezeichnung relevanter Strukturen ermöglicht, was die traditionelle Mikroskopie didaktisch ergänzt.

Ein virtuelles Mikroskop existiert bereits für die Pathologie. Für die Mikrobiologie steht nach jetzigem Wissen des Fachbereichs deutschlandweit keines zur Verfügung. Dies lässt sich dadurch erklären, dass Gewebepräparate der Pathologie nicht so hohe Vergrößerungen benötigen wie die Mikroskopie von Bakterien, die sich an der Grenze der lichtmikroskopischen Darstellbarkeit befinden. Das Projekt einer virtuellen Mikroskopie für die mikrobiologische Lehre wäre damit ein in Deutschland einzigartiges Lehrangebot, das als Vorbild für andere Universitäten dienen kann.

Bei Erfolg des Projektes ist eine Integration in die curriculare Lehre der Medizinischen Mikrobiologie bei mehreren Studiengängen geplant. Die Materialien des virtuellen Mikroskops ziehen keine Folgekosten nach sich, sondern stehen als Lehrangebot unbegrenzt zur Verfügung.