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Alumni Uni Würzburg - 1000 Careers One Story

Veronika Klauser

Veronika Klauser

Wie würden Sie einem Laien Ihre wissenschaftliche Arbeit beschreiben?

In meiner Dissertation versuche ich den Begriff „Verstand“ in Bezug auf die Philosophie Hegels systematisch zu rekonstruieren. Zwei Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Was können wir Menschen tatsächlich wissen? Und, sollte unser Erkenntnisvermögen - wie oft von Skeptikern behauptet wird - absolut unzuverlässig bzw. begrenzt sein, wodurch ist es begrenzt? Bereits die letzte Frage stellt sich angesichts so einer Alltagsüberzeugung (das Wissen sei absolut unzuverlässig), welche ohne jegliche Begründung zustande kommt und eine bloße Annahme am Ende bleibt. Solchen unbegründeten Annahmen, die keineswegs dem Wissen, sondern letztlich einem blindem Glauben beitragen, entgegne ich in meiner Forschung, indem ich das Ziel anstrebe, das eigentliche Konzept des Wissens maximal durchsichtig zu machen, d.h., dieses von unbegründeten Überzeugungen zu trennen.

Welches interkulturelle Missverständnis konnten Sie erfolgreich lösen?

In der interkulturellen Kommunikation gibt es ab und an Missverständnisse, welche die Zusammenarbeit erheblich erschweren können. Was innerhalb der russischen Kultur völlig in Ordnung ist (z.B. zu gewissen Anlässen Blumen an Frauen zu schenken), kann innerhalb der deutschen Kultur als Beleidigung (eine sexistisch aufgeladene Handlung) gedeutet werden. Da ich seit 10 Jahren in Deutschland lebe, kenne ich mich mit sehr vielen derartigen Kleinigkeiten aus. Insofern kann ich mit Sicherheit dabei helfen, viele interkulturelle Missverständnisse zu vermeiden.

Welche Herausforderungen können Sie sich vorstellen, wenn Sie in eins der anderen Geschlechter schlüpfen müssten?

Für mich persönlich halte ich die Idee, die Probleme aus der Perspektive anderer Geschlechter zu bedenken, für wenig produktiv, denn, als Frau geboren, bin ich bereits unheimlich vielen Schwierigkeiten ausgesetzt, die mir im Detail bekannt sind und zu deren Lösung ich am meisten beitragen kann. Respekt und Gewaltfreiheit sind dabei unabdingbar.

Welche Vision haben Sie zu Ihrer zukünftigen Forschung/Arbeit?

In Zukunft möchte ich gerne akademisch tätig bleiben: die Hochschullehre sowie wissenschaftliche Forschungsarbeit werde ich am meisten bevorzugen.